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Bekommt Bamberg wieder einen Stadtstrand?


Autor: Michael Wehner

Bamberg, Dienstag, 05. April 2016

In Bamberg könnte schon im Juni ein neuer "Stadtstrand" eröffnet werden. Die Politik scheint angetan und hofft auf eine langfristige Lösung.
Schon im Juni soll die Anlage eröffnet werden.Wie das gastronomische Angebot am Margaretendamm aussehen soll, zeigt diese Visualisierung.


Sonne, Sand und Blick auf den Main-Donau-Kanal? Es ist gewissermaßen ein zweiter Versuch, über den am Mittwoch im Bau- und Werksenat abgestimmt wird. "Welterbe trifft Küstenstrand " lautet das Motto, mit dem die beiden Unternehmer Markus Zametzer und Joachim Krohn aus Poxdorf beschreiben, was sie am Margaretendamm gleich neben dem alten Hallenbad vorhaben: einen Stadtstrand mit etwa 250 Sitzplätzen, mit zehn typischen Strandkörben, einem großen Strandhaus und dem dazugehörigen Flair von Holzständen, Stegen und Dünengräsern.

Es wäre nicht das erste Mal, dass in Bamberg Südseegefühle aufkämen. Von 2005 bis 2012 zog bekanntlich der Citybeach am Adenauerufer Hunderte von eingefleischten Strandfreunden an, löste gleichzeitig aber auch Anwohnerprotest aus. Anfang 2013 beschloss der Bausenat die Stilllegung der umstrittenen Einrichtung, nachdem klar war, dass sich eine Genehmigung ohne ausreichende Zahl von Parkplätzen und mit unsicherer Entwässerung nachträglich nicht mehr erwirken ließ.


Bauantrag zur Abstimmung

Aus den Fehler der Vergangenheit scheint man gelernt zu haben: Für die Anlage und insbesondere das große hölzerne Strandhaus, vor dem eine große Terrasse zum Sitzen einlädt, steht in der Stadtratssitzung am Mittwoch ein förmlicher Bauantrag zur Abstimmung. "Wir haben ein durchgängiges qualitätvolles Konzept, das wir ab Juni in vollem Umfang umsetzen wollen", erklärt Joachim Krohn. In die Ausstattung des neuen gastronomischen Angebots will seine Gesellschaft immerhin 400 000 Euro stecken.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der neue Strand kein Schlag ins Wasser wird und zumindest politische Zustimmung findet. "Wir beurteilen das Konzept als sehr positiv", sagt CSU-Fraktionschef Helmut Müller. Grund für die Unterstützung: Die Parksituation sei geklärt, der Ort lasse keine Belästigungen von Anwohnern erwarten, und das Konzept hat die CSU offenbar überzeugt. "Wir glauben, dass der neue Strand eine Bereicherung für Bamberg wird", sagt Müller.


Was passiert mit dem Hallenbad?

Auch die Bamberger SPD wird dem Vorhaben keine Steine in den Weg legen. Klaus Stieringer (SPD) lobte das Konzept und vor allem den Ort als sehr geeignet, weil er zu einer Dezentralisierung in Bamberg beitrage. Außerdem hat Stieringer die Hoffnung, dass sich durch die Belebung an der Löwenbrücke auch die Frage klärt, was mit dem derzeit leer stehenden Hallenbad passiert.

Bestätigt fühlen sich auch die Bamberger Grünen, die laut Fraktionschefin Ursula Sowa den Standort am Hallenbad als erste vorgeschlagen haben. Freilich ist mit dem grundsätzlichen Ja auch eine Einschränkung verbinden: "Es fehlt derzeit noch die Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes. Die sollte auf jeden Fall abgewartet werden, damit keine Fehler wie beim letzten Mal passieren", sagt Sowa. Von einem Schnellschuss rät sie ab.