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Beginner-Konzert: Viel Bambule in der Brose Arena in Bamberg


Autor: Jennifer Opel

Bamberg, Samstag, 18. März 2017

Die Hip-Hop-Gruppe "Beginner" aus Hamburg spielt vor begeisterten Fans in Bamberg.
Eißfeld (links) und Denyo hüpften knapp zwei Stunden über die Bühne in der Brose Arena.  Foto: Matthias Hoch


Das Publikum beim Konzert der "Beginner" ist in weiten Teilen zwischen Ende 20 und Ende 30. Warum das so ist, hört man in Gesprächen am Bierstand. "Ich hab mein erstes Album 1998 gekauft." - "Das muss Bambule gewesen sein, das zweite Album. Das hab ich damals als Teenager auch gekauft."


Fans von damals

Vor über 20 Jahren kam das erste Album der damals noch als "Absolute Beginner" bekannten Hamburger Band um Eißfeld, Denyo und DJ Mad in die Läden. Die Fans beim Konzert in Bamberg sind großteils Fans der ersten Stunde, die sich jetzt an ihre ersten Hip-Hop-Abende erinnern. Bei ihrem Konzert in der Brose Arena in Bamberg kamen die mittlerweile auch nicht mehr ganz taufrischen Rapper nicht allein - im Gepäck "Torch" und "Afrob".
Beim Auftritt mit "Torch", einem der Mitbegründer der deutschen Hip-Hop-Szene, setzen die Rapper gemeinsam ein politisches Zeichen, singen über Rassismus beim Song "Fremd im eigenen Land", einem Lied, dessen Nachricht heute noch so aktuell ist wie 1995, als er erschienen ist.
Als Quasi-Vorband spricht "Afrob" gegen 20.15 Uhr den Fans aus der Seele, als er sagt, "Machen wir uns nichts vor, Ihr seid doch alle wegen den alten Sachen hier." Und deshalb bedient er die Vorlieben der Fans, genauso wie eine knappe Stunde später die "Beginner" und heizt die Menge mit Songs aus den 1990ern und 2000er an.


Stimmung ist "geil"

Vor Konzertbeginn rechneten die Veranstalter mit rund 4000 Fans bei dem nicht ausverkauften Konzert; in der Halle waren aber vor allem kaum mehr freie Stehplätze zu sehen. Auf den Sitzplätzen hätten hingegen noch ein paar Besucher Platz gefunden. Der Stimmung tat das keinen Abbruch.

Deshalb bedankte sich Eißfeld, der außerhalb der Hip-Hop-Szene besser als Jan Delay bekannt ist, bei den Fans auch dafür, dass sie so viel Spaß haben und die Band feiern: "Bamberg, Ihr seid so geil wie Eure Stadt schön ist." Und das, obwohl Eißfeld bei der Interaktion mit den Fans kurz zuvor abgefragt hatte, wie viele Fans denn aus Bamberg da seien - es war ungefähr die Hälfte. Egal woher, sie waren alle gekommen, um die Hamburger Hip-Hopper zu hören; und sie wurden nicht enttäuscht. Die Beginner schaffen es beim knapp zweistündigen Konzert mit einer Mischung aus alten und neuen Songs die Brose Arena zum Kochen zu bringen.

Die Bamberger "Crowd", wie die Zuschauermenge im Hip-Hop-Slang genannt wird, feiert die Jugendidole und so fliegen die Arme in die Höhe, egal, ob "Füchse", "Hammerhart", "Liebeslied" oder "Fäule" angestimmt wird. Und wenn dann zwischendurch ein Lied dabei ist, das die ältere Generation nicht kennt, dann steigen die jüngeren Fans ein - wie zum Beispiel der junge Part des Vater-Sohn-Paares, bei dem der 14-Jährige "Ahnma" mitrappt , während der Papa wenige Lieder später bei "Rock on" voll am Start ist.

Oder die Zuschauer denken sich das, was ebenfalls Afrob gesagt hat: "Man muss ja bei so einem Konzert nicht den Text verstehen. Hauptsache es bounct."