Bayernhafen investiert in Bamberg 4,5 Millionen
Autor: Sabine Christofzik
Bamberg, Freitag, 10. März 2017
3,32 Millionen Tonnen wurden im Geschäftsjahr 2016 im Bayernhafen Bamberg umgeschlagen. Heuer sind verschiedene große Baumaßnahmen geplant.
Große Umbauten hat die Bayernhafen-Gruppe am Standort Bamberg in diesem Jahr vor: Für rund 4,5 Millionen Euro sollen die Kaianlagen insgesamt und die Straßenanbindung von Kai 4 optimiert werden. Zudem sollen die Kais 3 und 4 so verbunden werden, dass die mobile Umschlageinrichtung, ein 34 Meter hoher Kran, sich zwischen beiden hin und her bewegen kann.
Außerdem wird ein zusätzlicher "Reach-Stacker" für das Container-Terminal angeschafft - ein fahrbarer Stapler, der Container, aber auch Wechselbrücken und Sattelzugauflieger umheben kann.
2016 hat das Unternehmen - vertreten in Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau - in einer Studie zur regionalen Beschäftigungswirkung ermitteln lassen, wie viele Arbeitsplätze ein Binnenhafen "bewirkt". Das Ergebnis für Bamberg: "Über 5000 Arbeitsplätze in der Region hängen vom Bayernhafen Bamberg ab", informierte Niederlassungsleiterin Michaela Wöhrl bei der Jahrespressekonferenz. Das bedeute, das auf jeden der ca. 1800 Arbeitsplätze in den 70 im Hafengebiet ansässigen Firmen fast zwei bei Unternehmen der Region kämen.
Bis zu neun Schiffe gleichzeitig
Für rund 750 000 Euro wurde die Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe an Kai 5 erweitert. Nun können dort bis zu neun Schiffe gleichzeitig anlegen. Mehr als 2500 Interessierte kamen zur Eröffnung, als beim "Tag des offenen Kreuzfahrtschiffs" die "Avalon Passion" besichtigt werden konnte. Nach Jahren stetiger Zunahme ist 2016 die Zahl der Flusskreuzer, die dort festmachten, erstmals leicht gesunken: um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In konkreten Zahlen sind das 854 Schiffe (874) mit 141 291 (145 907) Passagieren. Dies sei unter anderem auf Stornierungen aufgrund von Niedrigwasser zurückzuführen, sagt Michaela Wöhrl. Bamberg ist der einzige Standort, an dem Bayernhafen die Anlegestellen für Flusskreuzfahrtschiffe selbst betreibt.
In anderen Geschäftsbereichen verzeichnete das Unternehmen Zuwächse. Der Schiffsgüterumschlag stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent auf 323 390 Tonnen, der Bahnumschlag um 4,5 Prozent auf 309 896 Tonnen. Zweistellig ist das Plus (12,3 Prozent) beim Containerumschlag. Gerechnet wird in sogenannten 20-Fuß-Container-Einheiten. Hier steht die Zahl 24 962 (2015: 22 233) in den Bilanzen der Baymodal Bamberg GmbH, die den Warenumschlag zwischen Schiene und Straße abwickelt.
Reihte man alle Container aneinander, ergäbe sich eine Strecke von rund 150 Kilometern (etwa von Bamberg nach Regensburg), so verdeutlichte es der Baymodal-Geschäftsführer Karsten Kessel. Dreimal pro Woche gibt es Zugverbindungen (jeweils 700-Meter-Langzüge) von und nach Hamburg/Bremerhaven.
So nutzten zwei bekannte Firmen den Hafen
Zwei Beispiele, wie bekannte Firmen aus der Region den Hafen nutzen: Über den Bayernhafen Bamberg gehen Weyermann Malze in alle Welt. Kunden in Asien, Afrika, Südamerika, Australien und den USA werden monatlich mit rund 220 Containern beliefert - Tendenz steigend. Die Firma Weyermann nutzt das Containerterminal für den Umschlag der Container auf die Schiene sowie als Pufferlager.Europas größter Importeur von Fahrradzubehör, die Messingschlager GmbH & Co. KG, erhält ein bis drei Container täglich, die per Schiff aus Asien nach Hamburg und von dort per Zug ins Container-Terminal im Hafen kommen. Vom Zentrallager in Baunach aus werden 2000 Großhändler und Erstausrüster in 72 Ländern weltweit beliefert. Im Export innerhalb Europas
werden Schiene und Lkw genutzt, Nordamerika wird vom Lager in den USA aus direkt bedient.