Die Telekom-Tochter T-Systems will sich nach Medienberichten von bis zu 6000 Mitarbeitern trennen. Die Gewerkschaft Verdi befürchtet einen noch schlimmeren Kahlschlag. Auch am Standort Bamberg geht unter den 400 IT-Experten die Angst um den Arbeitsplatz um.
Müssen die Mitarbeiter von T-Systems in Bamberg um ihre Jobs bangen? In den letzten Jahren stand das Unternehmen immer wieder mal auf den Streichlisten der Konzernmutter Telekom, und das ging bisweilen bis zur drohenden Aufgabe des gesamten Standortes. Deshalb läuten bei Spar-Ankündigungen in Bonn auch in Bamberg die Alarmglocken.
Das "Handelsblatt" hat am Montag berichtet, dass die kleine IT-Tochter des Kommunikationsriesen in den nächsten Jahren radikal umgebaut werden soll. Dem designierten Telekom-Chef Timotheus Höttges sind die Gewinnspannen in dieser Unternehmenssparte zu klein; 2012 lag die Marge demnach vor Zinsen und Steuern bei nur noch 1,1 Prozent.
Auf Dienstleistung spezialisiert Die Telekom-Tochter hat sich darauf spezialisiert, sowohl für den Mutterkonzern als auch für externe Kunden die elektronische Datenverarbeitung (IT) zu managen, die immer mehr mit der
Telekommunikationstechnik verschmilzt. Auf die Dienste von T-Systems bauen unter anderem Großkonzerne wie Shell, BP, Centrica, Daimler, Philips, MAN und Eon. T-Systems mit dem Sitz in Frankfurt beschäftigt in 20 Ländern 50.000 Mitarbeiter (2011), die Hälfte davon in Deutschland. In Bamberg arbeiten 400 IT-Experten.
T-Systems leidet unter dem Preisverfall in seinem Geschäftsfeld. Aus Schwellenländern wie Indien dringen neue Konkurrenten auf den Markt, die ihre Dienstleistungen meist günstiger anbieten können.
Dem Umbau bei T-Systems sollen in den nächsten drei Jahren bis zu 6000 Arbeitsplätze zum Opfer fallen. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte zwar die Reformpläne, wollte sich aber zu konkreten Zahlen nicht äußern. Am 12. Dezember tagt der Aufsichtsrat, und dann werden wohl die konkreten Pläne öffentlich gemacht.
Verdi will sich wehren Die Gewerkschaft Verdi, die "entschiedenen Widerstand" gegen den Personalabbau und die Schließung von Standorten ankündigt, geht davon aus, dass dem Rotstift bei T-Systems bis zu 8000 Stellen zum Opfer fallen könnten. "Wenn das so kommt, werden wir das nicht mitmachen", sagt der der Verdi-Bundesvorsitzende Telekom-Aufsichtsratsvize Lothar Schröder.
Bei T-Systems in Bamberg selbst gibt es viele Fragezeichen, aber keine Antworten. "Wir wissen nicht, ob und in welchem Umfang der Standort Bamberg von den Sparplänen betroffen ist", sagt der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Gerhard Sacher dieser Zeitung.