Bambergs Nobbi und "seine" Geisterjäger
Autor: Harald Rieger
Bamberg, Sonntag, 15. Februar 2015
In Bambergs Gartenstadt waren am 14. Februar die Narren los. Der Stadtteil-Umzug lockte wieder Hunderte von Besuchern auf die Straße rund um die Kunigundenkirche und den Spinnseyer. Große und kleine Faschingsfans kamen beim bunten Treiben auf ihre Kosten.
Sicherlich zählt der Gartenstädter Gaudiwurm nicht zu den größten Faschingsumzügen der Region. Doch blickt er auf eine inzwischen beachtliche Tradition zurück und schlängelte sich am Valentinstag zum 22. Mal durch den Osten der Stadt. Auch kann sich der Gaudiwurm rühmen, Bambergs einziger Ortsteilzug zu sein, der von einem Bürgerverein in Eigenregie gestemmt wird.
An Originalität und einer bunten Vielfalt der Kostüme mangelte es den Gartenstädter Vertretern des närrischen Geschehens definitiv nicht. So gab es diesmal gleich mehrere Mottos, die von den Zugteilnehmern aufgegriffen wurden. Einige, wie beispielsweise Faschingsfans der AWO-Kindereinrichtungen und die Schüler der Kunigundenschule orientierten sich am diesjährigen Rosenmontagsballmotto "Großes Kino" und zogen als Filmstars durch den Gartenstädter Markt. Andere, wie der Kindergarten St.
Fahrender Supermarkt
Dann gab es wieder närrische Teilnehmer, die sich um die Nahversorgung des Ostens sorgten und kurzerhand den fahrenden "Supermarkt to go" entwarfen. Während sich bei der Don Bosco Blaskapelle ein "Elefant" in den Fokus der Zuschauer trompetete.
Das absolute Highlight des Gaudiwurms dürfte wohl der Wagen des Bürgervereins Gartenstadt gewesen sein, der das Thema Konversion in den Blickpunkt rückte. Norbert "Nobbi" Tscherner, Stadtrat und Fraktionsvorsitzender vom Bamberger Bürgerblock, thronte auf diesem als Geist in einer neuen Geisterstadt: der Ex-Warner-Barrack-Kaserne. Dicht gefolgt von drei Geisterjägern: den Bürgermeistern der Stadt. "Wir haben fast drei Wochen lang am Wagen gebastelt und darüber hinaus noch einen Photoshop-Künstler aus Ansbach engagiert", berichtete Gartenstadt-Bürgervereinsvorsitzender Matthias Neller. Der Aufwand aber lohnte sich, so kam der stilvoll gestaltete Wagen bei vielen Zuschauern bestens an - auch bei Norbert Tscherner. Er lachte und posierte im Anschluss daran sogar vor seinem gedruckten Konterfei.
Weniger Besucher
Nur schade, und dies bedauerte auch Neller, dass heuer deutlich weniger Menschen zum Faschingsumzug kamen als in der Vergangenheit. Alle, die "Nobbi und seine Geisterjäger" am Wochenende verpassten, haben am Faschingsdienstag beim großen Bamberger Faschingsumzug aber noch einmal die Möglichkeit, die Protagonisten zu sehen. Noch einmal sollen Starke, Lange und Metzner eben auf Geisterjagd gehen....