Bamberger startet Rekordfahrt mit Tesla-Elektroautos
Autor: Sebastian Martin
Bamberg, Donnerstag, 06. August 2015
Der Bamberger Michael Düring will mit einem Tesla-Elektroauto von Spanien bis zum Nordkap fahren. Freitagnacht startet er mit einem Team zum Rekordversuch, bei dem die Länge der Pausen eine wesentliche Rolle spielt: Für die 6600 Kilometer haben sie nur 96 Stunden Zeit.
Michael Düring ist total elektrifiziert - "so kann man es sagen!" Der 39-Jährige lacht ins Telefon. Ungefähr 200 Kilometer ist er am Donnerstagnachmittag noch von der spanischen Stadt Malaga entfernt. "Eigentlich sollten wir schon in Tarifa sein", sagt der Bamberger. Doch in Spanien sind die Tankstellen für die vier Fahrzeuge des zwölfköpfigen Teams nicht ganz so ausgebaut, wie gedacht. Der Strom fließt nur langsam an den Zapfsäulen.
Doch Geschwindigkeit zählt: Düring ist mit einem Tesla-Elektroauto auf dem Weg, einen neuen Rekord aufzustellen: 6600 Kilometer in 96 Stunden ist das Ziel. Kein Wunder also, dass auch Düring unter Strom steht. "Für mich ist es ein Traum, einfach mal quer durch den Kontinent zu fahren." Von der südlichsten Spitze bei Gibraltar geht es in der Nacht zum Freitag, 7. August, gegen ein Uhr losgehen. Am Morgen des 11. August will die Mannschaft am Nordkap ankommen, dem nördlichsten Punkt. Was dazwischen passieren wird? Düring will sich überraschen lassen.
Längere Strecken möglich
Der ganze Trip soll zeigen, "dass selbst längere Strecken mit E-Fahrzeugen möglich sind". Die Idee kam Düring, der die Werbe- und Medienagentur "mdm medien" in Bamberg betreibt, mit einem Geschäftspartner. Michael Willberg, Chef des bayerischen Kopfhörerherstellers Ultrasone und Tesla-Fahrer, hat bereits einen Rekord mit den E-Autos aufgestellt: 4000 Kilometer in 48 Stunden. Nun soll der nächste fallen. Und Düring sitzt nicht nur am Steuer, sondern begleitet dazwischen die leise Fahrt mit Film und Bild.
Pause nur beim Tanken
Die vier Teams wollen durchfahren. Mit drei Personen ist jedes Auto deshalb besetzt. Doch ganz ohne Pausen geht es nicht, sonst geht ihnen der Saft aus. Dabei spielt beim Rekordversuch die Länge der Stopps eine wesentliche Rolle. Maximal 22 Stunden dürfen sie laut den Guinness-Weltrekordvorgaben tanken. Nicht länger als eine halbe Stunde soll das Aufladen je Stopp dauern, dann müssen die Luxus-Elektroautos wieder rollen. Die Fahrzeuge haben eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Die Grenze wollen die Rekordfahrer gar nicht ausreizen: "Wir laden nur so viel Strom auf, wie wir brauchen." Sprich, bis die nächste Ladestation kommt. Ziel sei es bei dem Rekordversuch, möglichst energiesparend zu fahren.
Die Autos eigneten sich deshalb sehr gut zur Entschleunigung: "Man fährt schon viel vorausschauender." Man müsse schließlich wissen, wo die nächste Ladebuchse steht. Gerade in den südlichen Ländern gebe es noch Ausbaubedarf. Da hilft es auch nicht, dass Michael Düring selbst 6600 Kilometer voll unter Strom steht.
Michael Dürings Bilder und mehr zum Rekordversuch gibt es im Live-Blog oder auf derFacebookseite der "Electrified"-Tour.