Bamberger Landratsamt braucht mehr Platz
Autor: Anette Schreiber
LKR Bamberg, Freitag, 13. März 2015
Die Kreisbehörde platzt aus allen Nähten. Deswegen sollen im benachbarten Posthochhaus neue Räumlichkeiten geschaffen werden. Dafür sind aber erst etwa 700 000 Euro teure Baumaßnahmen erforderlich.
Dafür hat der Landkreis das Posthochhaus in der Bamberger Ludwigstraße schließlich vor rund zwölf Jahren erworben: Die Landkreisverwaltung platzt aus allen Nähten und braucht nun mehr Platz. Genau für Derartiges war die Immobilie vorausschauend erworben worden. In der Zwischenzeit sind verschiedene Bereiche gewachsen, Aufgaben haben zugenommen und für familienfreundliche Arbeitsverhältnisse wird gleichfalls zusätzlicher Raum benötigt. Den will die Kreisbehörde , die rund 450 Mitarbeiter beschäftigt, nun im benachbarten Posthochhaus schaffen.
Bereits im vergangenen Jahr war ein Bedarf an 17 weiteren Büroräumen/Arbeitsplätzen festgestellt worden, so Kämmerer Klaus Motschenbacher, der von der Finanzierung her mit der Angelegenheit betraut ist. Diesen Bedarf erhöhen zwischenzeitlich neu geschaffene Stellen wie etwa für den Bereich des Asylwesens: Insgesamt 3,5 neue Stellen in den Gebieten Sozialhilfe, Jugendamt und Ausländeramt.
Oberhalb der Firma Tegut
Im ersten Stock des Posthochhauses, über den Räumlichkeiten der Firma Tegut, befindet sich die Fläche, auf der die Kreisverwaltung Erweiterungsmöglichkeiten sieht. Genau 637 Quadratmeter schließen an einen Bereich an, in dem oben genannte Verwaltungsbereiche oder Teile davon bereits beheimatet sind. Das betrifft die Anteilung Gesundheitswesen, das Flussparadies, die Regionalwerke und die LAG Bamberg.
Allerdings befindet sich die für die Erweiterung ins Visier genommene Fläche mehr oder weniger im Rohbauzustand. Sie wird von der Post AG für Lagerzwecke genutzt und von der Gebäudemangagementgesellschaft des Landkreises (GMG) vermietet, ist de facto aber leer. Die Post AG braucht dies Fläche also nicht mehr.
Bekanntlich wird das Posthochhaus von der landkreiseigenen GMG ) verwaltet. Um den Lagerbereich bürotauglich werden zu lassen müssen die Decken verkleidet werden. "Denn die Räume sind sehr hoch", weiß der Kämmerer. Fußbodenbeläge müssten erneuert werden. Anpassungsbedarf besteht zudem bei Heizung, Strom- und EDV-Verkabelung.
Es wären also Baumaßnahmen notwendig, machte Landrat Johann Kalb (CSU) bei der Besprechung im Kreisausschuss deutlich. Die dafür anfallenden Ausbaukosten werden mit etwa 700 000 Euro beziffert. Die Finanzierung durch den Landkreis hätte den Vorteil, dass sie kostengünstiger ausfällt, als wenn sie durch die GMG finanziert werden müsste. Die GMG ist Generalmieter all der Flächen, die der Landkreis nicht selbst nutzt. Für den Umbau bekommt der Eigentümer und damit der Landkreis günstigere (Kommunalkredit-) Konditionen als der Generalmieter.
Weniger Mieteinnahmen
Zum Thema Kosten gehört auch die Miete. Durch die Nutzung der Immobilie seitens des Landkreises ist mit einer Gesamtmieten-Mindereinnahme von monatlich 2630,81 Euro oder jährlich 31 569 Euro zu rechnen. Da die Fassade des Posthochhauses energetisch saniert werden muss, sind die anteiligen Kosten der GMG für die bisherige Post-Lagerfläche der Landkreis übernehmen.
Welche Organisationseinheiten nun ins Posthochhaus verlagert werden, ist momentan noch nicht klar. Auf Nachfrage meint Kreiskämmerer Motschenbacher, er würde wohl nicht umziehen müssen, und fügt umgehend hinzu, dass die Räumlichkeiten sehr schön seien. "Welche Abteilungen rübergehen ist noch nicht klar." Es hänge auch davon ab, wo es am meisten "zwickt." Das sei noch ein spannendes Thema.
Wie sieht es mit dem zeitlichen Rahmen aus? "Wir hoffen, die Fläche ist bis Sommer bezugsfähig."
Klar ist aber, dass die GMG in Kürze mit der energetischen Fassadenrenovierung beginnt. Im unmittelbaren Anschluss an diese Arbeiten könnte dann der Ausbau auf der neuen, benötigten Fläche beginnen. Eine zeitnahe Lösung käme einer baldigen Abhilfe bei der Raumnot entgegen, machte Kalb deutlich. Vor der Sitzung im November, so der Landrat weiter, hatten die Kreistagsmitglieder im Übrigen die Möglichkeit gehabt, sich einen Eindruck von der Erweiterungsfläche zu verschaffen.
Zeit drängt
Vermutlich auch, weil die Zeit drängt und die Raumnot akut ist, hatte der Kreisausschuss kein Problem damit, dem Kreistag zu empfehlen, das Folgende zu beschließen: Mit der Nutzung der freien Fläche im ersten Stock des Posthochhauses durch das Landratsamt besteht Einverständnis. Die GMG wird mit dem Innenausbau betraut, der Landkreis trägt die Kosten. Genau die 700 000 Euro gilt es abzusegnen, damit Kreiskämmerer Motschenbacher sie in den Haushalt dieses Jahres einstellen kann.