Bamberger Landrat Johann Kalb sagt: "Kultur ist alles"
Autor: Anette Schreiber
LKR Bamberg, Freitag, 09. Mai 2014
Der neue Landrat hatte am Freitag die Prominenz zu Gast und beim Festakt Akzente. So fiel Künstlerhauschefin Nora-Eugenie Gomringer der Begrüßungspart zu, den sie zur Kunst adelte.
Nahezu alle, die in der Region Bamberg Rang und Namen haben, steuerten am gestrigen Freitag das Landratsamt ein. Anlass: die Amtseinführung des neuen Landrates Johann Kalb. Bereits ab dem Eingang des Sitzungs traktes staute sich die Prominenz. Unter die gut 150 Gäste hatte sich auch ein eher unscheinbarer älterer Herr gemischt: Eigens aus New York war der im Krieg emigrierte Buttenheimer Willi Habermann angereist. Für den 90-Jährigen hatte Kalb sich in der Begrüßung durch Künstlerhauschefin Nora-Eugenie Gomringer eine exklusive Erwähnung und Dank erbeten: "Für das Gedächtnis, das er uns spendet."
Kalb setzte bei seiner Amtseinführung gezielt Akzente. Neben der "eben nicht verwaltungsmäßigen Form der Begrüßung" gehörte etwa auch die Feuerwehrabordnung dazu.
So sorgte für Aufhorchen im wahrsten Wortsinn bereits die Begrüßung, die Künstlerhaus chefin Nora-Eugenie Gomringer dank ihrer raffinierten und humorgetriebenen Wortakrobatik zum Kunstwerk verspann. Mit den 26 Buchstaben des Alphabetes plus drei Umlauten, Diphtongen und Monophtongen des Alphabetes jonglierte sie für jede Gästekategorie die passenden Kombinationen herbei. Johann Kalb bedachte sie mit den Hesse-Worten: "Leute mit Mut und Charakter sind den anderen immer sehr unheimlich". Das verband sie mit der Aufforderung "machen Sie uns weiter hin gruseln!"
Bange vor dem neuen Amt braucht Johann Kalb nach den Ausführungen von Regierungspräsident Wilhelm Wenning angesichts seines bisherigen kommunalpolitischen Werdegangs und seines Wahlergebnisses nicht sein. Wenning ging detailliert auf Position und Aufgaben eines Landrates - mit einer Doppelstellung zwischen Staats- und Kreisbehörde - ein. Insgesamt handele es sich aber nach Bekunden der Inhaber um ein schönes Amt, gebe es doch Möglichkeiten der Gestaltung wie kaum ein anderes, resümierte er.
Spitzenplatz verteidigen
Am Ende seiner Festansprache bescheinigte er Johann Kalb: "Ich bin mir sicher, Sie werden Ihren Teil dazu beitragen, dass der Landkreis Bamberg, wo er schon an der Spitze steht, seinen Spitzenplatz verteidigen wird, und dort, wo es noch ein bisschen was aufzuholen gilt, einen Spitzenplatz erobern wird."
Wie er das zu machen gedenke, erläuterte der neue Landkreischef in seiner Antrittsrede. In diesem Zusammenhang bat er um Unterstützung, eine wie er es nannte "wohlwollende Begleitung". Wie Kalb forderte, müsse es gemeinsames Ziel sein, dass nicht nur die Menschen, die hier leben, sondern auch noch deren Kinder und Enkel gerne von "ihrem Landkreis" sprechen. Er bekannte: "Ich bin stolz auf meine Heimat und den Landkreis Bamberg." Wobei Kalb die Region mit der Stadt als Einheit sieht. Er schloss seine Antrittsrede mit dem Appell: "Lassen Sie uns den Landkreis und die Region Bamberg in eine gute Zukunft führen. Packen wir es an." Natürlich nicht ungestärkt. So lud Johann Kalb nach dem offiziellen Teil zum Buffet und guten Gesprächen. Daran hatte freilich auch mit Buttenheims "lebende Chronik" Willy Habermann teil. Am Rande verriet er so manches Persönliche über den Gastgeber. Etwa dass Johann Kalb ein guter Kerl sei, man mit ihm was besprechen könne und, er einer sei, "der sagt, was er denkt".