Bamberger Gefängnis: Es bleibt beim Neubau
Autor: Jutta Behr-Groh
Bamberg, Donnerstag, 05. März 2015
Der Freistaat Bayern hält an seiner Absicht fest, das Bamberger Gefängnis außerhalb der Altstadt neu zu bauen. Daran soll sich auch durch die jüngst bekannt gewordenen Pläne für den Neubau einer Justizvollzugsanstalt in Marktredwitz nichts ändern.
Das Bayerische Justizministerium hält an seiner Absicht fest, die Justizvollzugsanstalt (JVA) in der Bamberger Altstadt durch einen Neubau am Stadtrand zu ersetzen. Daran hat auch die am Mittwoch bekannt gegebene Absicht der Staatsregierung, in Marktredwitz eine JVA ganz neu zu errichten, nichts geändert.
Wie die beiden Bamberger CSU-Landtagsabgeordneten Staatsministerin Melanie Huml und Heinrich Rudrof unabhängig voneinander mitteilen, würden die Planungen für den Bamberger Gefängnis-Ersatzneubau vom zuständigen bayerischen Justizministerium weiter verfolgt.
Mehr noch: Bayerns Justizminister Winfried Bausback habe erst jüngst die Absicht bekräftigt, das neue Bamberger Gefängnis mit Sonderfunktionen auszustatten. So sei die Schaffung spezieller Abteilungen für psychisch kranke und suchtabhängige Gefangene im Gespräch. Huml wie Rudrof begrüßen in ihren Pressemitteilungen diese Überlegungen, weil sie auch eine Stärkung des Justizstandortes Bamberg bedeuten würden.
Wie aus einem Schreiben des Justizministers an MdL Rudrof weiter hervorgeht, will Winfried Bausback als nächsten Schritt prüfen lassen, ob sich das so genannte Muna-Gelände an der Geisfelder Straße als JVA-Standort eignet. Es wurde dem Freistaat von der Stadt Bamberg für diesen Zweck angeboten.
Nach den aktuellsten Planungen wird das neue Bamberger Gefängnis 414 Haftplätze haben; es wäre dann fast doppelt so groß wie die jetzige JVA. Parallel wird sich die Zahl der Beschäftigten von 60 auf 200 erhöhen.
Der Bau kostet nach ersten Berechnungen des Justizministeriums wenigstens 80 Millionen Euro. Die Bauzeit wird grob mit drei bis vier Jahren veranschlagt. Auch wegen der Finanzierung des Millionen-Projekts über mehrere Haushaltsjahre hinweg dürfte der Neubau wohl frühestens in zehn Jahren bezugsfertig sein.