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Bamberger "Café Basar" bringt Menschen und Kulturen zusammen


Autor: Redaktion

Bamberg, Sonntag, 29. Januar 2017

Das "Café Basar" der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde bringt immer wieder Bamberger und Flüchtlinge zusammen.
Beate Reitz, Karl-Heinz Reitz und Rainer Popp (von links) vom Team des "Café Basar" freuen sich über die Spendenbereitschaft der Menschen in Bamberg. Foto: Lisa Konstantinidis


Wer am Samstag das Gelände der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Bamberg betrat, sah Menschen, die gefüllte Säcke, Taschen und Kartons brachten und in das Gemeindezentrum trugen. Folgte man den Besuchern, fand man sich in einem großen Vorraum wieder, in dem zusammengeschobene Tische beladen waren mit Kleidung, Spielsachen, Haushaltswaren und Plüschtieren. Auf dem Boden standen Winterschuhe für Kinder und Erwachsene in einer Reihe. Diverse Winterjacken und -mäntel hingen an einer Kleiderstange. Was sich in nur eineinhalb Stunden angesammelt hat, kommt Menschen zugute, die in Bamberg als Flüchtlinge leben.

Initiiert hat den Spendenaufruf das "Café Basar", das der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde angeschlossen ist. Beate und Karl-Heinz Reitz, Rainer Popp und diverse Helfer sammeln bereits seit 2014 Spenden für geflüchtete Menschen. ,,Wir sind sehr dankbar für die große Spendenbereitschaft. Auch heute sind wieder sehr viele Sachen abgegeben worden", sagt Beate Reitz. Der Großteil der Spenden ist in gutem Zustand und wird von den Helfern des "Café Basar" vor Ort sortiert. Was nicht mehr zu gebrauchen ist, wird entsorgt.

Die Spenden helfen Flüchtlingen, die in Unterkünften an der Geisfelder Straße und an der Breitenau leben. Die Bewohner können sich aus dem, was abgegeben worden ist, das heraussuchen, was sie benötigen. Kinder von Asylbewerbern werden von Helfern betreut und können basteln oder spielen, während die Erwachsenen sich umsehen.


Manches geht nach Rumänien

Für den Transport von älteren Menschen, Schwangeren und Kindern sorgt ebenfalls das Café-Team. Alle anderen Flüchtlinge kämen selbstständig in das Gemeindezentrum, berichten die Veranstalter. Nach ihren Erfahrungen sind es im Schnitt 100 bis 150 Personen, die in der Christuskirche Spenden in Empfang nehmen. Bleiben Sachen übrig, würden sie entweder für den nächsten Spendentermin eingelagert oder nach Rumänien gebracht, wo sie weiteren Bedürftigen zugute kommen.


Auch interkultureller Austausch

Ins Gespräch kommen Helfer und Flüchtlinge bei Kaffee und Gebäck. Eine Bamberger Bäckerei stellt für den Spendenbasar seit inzwischen zwei Jahren kostenlos Gebäck vom Vortag zur Verfügung. Gesprochen wird über Nöte und Sorgen der Geflüchteten, welche Dinge sie noch benötigen und was sie beschäftigt. Die Ehrenamtlichen vom "Café Basar" sind flexibel und nicht aufdringlich: ,,Wir sind informiert über den Umgang mit Flüchtlingen und haben Hilfestellungen dazu erhalten", erzählt Rainer Popp. Im Mittelpunkt stehe für die Gemeinde der Kontakt mit den geflüchteten Menschen. Dabei seien schon viele Bekanntschaften und ein dauerhafter interkultureller Dialog entstanden. Einige Flüchtlinge seien inzwischen selbst Teil des Teams.

,,Die Menschen sollen spüren, dass wir für sie da sind. Sie sind auch jederzeit willkommen zum Gottesdienst und sollen sich bewusst sein, dass sie in einer christlichen Gemeinde sind", betont Karl-Heinz Reitz.