Bamberg wird weiter wachsen
Autor: Andreas Thamm
Bamberg, Dienstag, 04. Dezember 2018
Nur mäßig besucht war die Zusammenkunft im Pfarrheim St. Otto. Der Oberbürgermeister präsentierte erreichte Ziele und kommende Bauprojekte.
Die Bürgerversammlung ist eine Wanderveranstaltung. Vergangenes Jahr noch in der Wunderburg, findet sie in diesem in Bamberg Nord statt, im Pfarrheim St. Otto. Offenbar herrscht bei den Bewohnern dieses Stadtteils wenig Diskussionsbedarf mit Politik und Verwaltung, denn der Saal ist spärlich gefüllt. "Mehr Redner als Zuhörer", heißt es im Nachhinein.
Insgesamt neun Herren stehen für die Stadt an diesem Abend Rede und Antwort, darunter Finanzreferent Bertram Felix und Stadtwerke-Chef Michael Fiedeldey. Den größten Redeanteil hat aber Oberbürgermeister Andres Starke (SPD), der sich mit seinem Jahresbericht an die Gäste wendet. Darin freilich vor allem lobende Worte über die Arbeit im Jahr 2018 insbesondere bezüglich der verschiedenen Bauprojekte.
Starke freut es bekanntlich stets, wenn in Bamberg Kräne zu sehen sind. "Wir sind der Motor einer dynamischen und gesunden wirtschaftlichen Entwicklung", sagt er. Denn Kräne zählt man momentan etliche. Als Beispiel und eines der größten Bauprojekte nennt Starke den vierten Bettenturm des Klinikums.
Vor allem ist der Wandel der Stadt im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts weiterhin von der Konversion geprägt. Seit September ist die Stadt Eigentümerin der ehemaligen Offizierssiedlung. Hier soll in Form von 32 Doppelhaushälften und einem Einzelhaus bezahlbarer Wohnraum entstehen. Dank der Förderprogramme des Freistaats seien hier Kaltmieten von 7,50 Euro möglich. "Das sind", so Starke, "für eine Normalverdiener-Familie zweifellos erschwingliche Preise, die sich deutlich von anderen Wohngebieten unterscheiden." Der Kommentar ist auf das werdende Wohngebiet auf dem Megalith-Gelände gemünzt.
Weiterhin entstehen Wohnräume auf der Lagarde-Kaserne - Bezug voraussichtlich 2022 - , in der Gereuth sowie im Ulanenpark, wo mehr als 300 Menschen ein Zuhause finden sollen. Bamberg werde weiter wachsen, Stand jetzt spricht der Oberbürgermeister von 77 800 Einwohnern.
Das Muna-Gelände, Streitpunkt der vergangenen Wochen, hängt in den Planungen naturgemäß nach. Starke betont erneut, dass der Stadtrat das sehr eindeutige Votum der Bürgerschaft selbstverständlich akzeptieren werde. Nun müsse man gemeinsam an neuen Wegen arbeiten, das Gebiet nutzbar zu machen. "Ich habe in einem ersten Schritt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, als Eigentümerin der Fläche, nach Bamberg eingeladen, um zu klären, unter welchen Rahmenbedingungen ein Erwerb durch die Stadt erfolgen kann."
Weiterhin will sich die Stadt im Zuge der Digitalen Agenda für die Zukunft rüsten. Am Nachmittag hatte Starke bereits Interessierte durch das künftige Bürgerrathaus im ehemaligen Kreiswehrersatzamt geführt. Mehr und bessere Online-Zugänge zu Dienstleistungen der Verwaltung sollen die Wartezeiten vor Ort verringern.