Bamberg: Winzer entdeckt bedrohten Hirschkäfer auf Weingut
Autor: Andreas Hofbauer
, Dienstag, 29. Juni 2021
Als er sein Weingut am Südhang des Bamberger Michaelsberges bewirtschaftete, ist dem Winzer Martin Bauerschmitt ein stattliches Hirschkäfer-Männchen aufgefallen. Die bedrohte Art gibt es heute nur noch selten.
Auf dem Südhang des Bamberger Michaelsberges kümmert sich der Winzer Martin Bauerschmitt für gewöhnlich um sein Weingut. Am Dienstagvormittag, 29. Juni 2021, ist ihm jedoch ein Besucher der besonderen Art aufgefallen.
Ein stattliches Hirschkäfer-Männchen flog zwischen den Weinstöcken des Weinbergs umher. Die Hirschkäfer schwirren besonders während lauer Sommerabende durch die Luft. Sie suchen nach Bäumen, von denen sie Baumsaft bekommen können und Partner für die Paarung.
Obstbäume sind der ideale Lebensraum für bedrohte Hirschkäfer
Bei Bauerschmitt stehen nach wie vor Obstbäume, weil bei der Umwandlung der einstigen Obstwiese in einen Weinberg im Rahmen der Landesgartenschau 2012 ein Kompromiss gefunden werden musste.
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Der städtische Naturschutz bestand seinerzeit darauf, dass einige besonders auffällige und alte Obstbäume sowie Totholz zwischen den Reben erhalten werden müssten. Diese dienen bis heute Großkäfern wie dem Hirschkäfer und dem Eremiten als Lebensraum, da sie sich dort besonders wohlfühlen.
Bevor ein Hirschkäfer umherfliegen kann, verbringt er im Schnitt acht Jahre als Larve in Totholz. Danach vergraben sich die Käfer im Boden, um sich zu verpuppen. Wie groß ein Hirschkäfer genau wird, ist unterschiedlich. Die Insekten werden zwischen drei und neun Zentimeter groß.
Das Wachstum der Käfer ist abhängig von der Qualität der Nahrung
Abhängig ist das Wachstum von genetischen Unterschieden, aber auch vom möglichen Nahrungsvorkommen und der Nahrungsqualität. Weibliche Hirschkäfer besitzen kein „Geweih“, weshalb sie signifikant kleiner bleiben. In der Regel beträgt der Unterschied zwischen den Männchen und den Weibchen in etwa vier Zentimeter.