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Bamberg: Wasserschaden in Stadtarchiv - 490 Kilogramm Dokumente beschädigt


Autor: Redaktion

Bamberg, Montag, 07. August 2023

Vergangene Woche kam es zu einem Wasserschaden im Stadtarchiv in Bamberg. Dabei wurden 490 Kilogramm Archivgut beschädigt. Die Dokumente wurden jetzt nach Leipzig gebracht und sollen durch Einfrieren gerettet werden.
In Folie verpackte und auf Paletten zum Transport für die Gefriertrocknung vorbereitete Archivalien.


Im Stadtarchiv in der Unteren Sandstraße Mitte entstand vergangene Woche ein Wasserschaden. Ursache für den Schaden war ein Defekt in der Klimaanlage im Dachgeschoss. Durch den Defekt konnte das erzeugte Kondenswasser nicht mehr richtig abgeleitet werden und geriet durch die Decken vom Dachgeschoss in die darunterliegenden Magazine. Das wurde jedoch schnell bemerkt, bevor noch schlimmerer Schaden entstehen konnte, wie die Stadt Bamberg in einer Pressemitteilung mitteilt.

Die Klimaanlage wurde sofort deaktiviert, sodass kein weiteres Wasser austreten konnte. Mit speziellen Schwämmen und Tüchern wurde das Wasser aufgesaugt und rund 490 Kilogramm nasses Archivgut wurde gerettet. Die geschädigten Akten wurden im Anschluss verpackt und nach Leipzig zu einer Firma gebracht, die auf die Gefriertrocknung von Unterlagen spezialisiert ist.

Wasserschaden in Archiv: Schnelles Handeln notwendig

"Handelt man bei Wasserschäden an Büchern und Akten nicht rasch innerhalb weniger Stunden, kann dies zu weitreichenden und teuren Folgeschäden führen", erklärt Horst Gehringer, Leiter des Stadtarchivs. Gefährlich ist vor allem die durch die Feuchtigkeit begünstigte Ausbreitung von Mikroorganismen wie Schimmelpilzen. Auch Mitarbeiter können durch Schimmel gesundheitlich geschädigt werden. "Durch das rasche Einfrieren kann ein Fortschreiten dieses Prozesses gestoppt und die Feuchtigkeit beseitigt werden", so Gehringer weiter.

Dank des schnellen Durchgreifens der Arbeiter konnte Schlimmeres verhindert werden. Das Anhalten des Wasserzuflusses, die Abdeckung von Regalen, die Bergung und transportgerechte Verpackung inklusive der Dokumentation des Abwiegens der Unterlagen waren wichtig für das weitere Vorgehen. So konnte der Firma schnell genug mitgeteilt werden, wie viel Archivgut eingefroren werden muss.

Die Unterlagen wurden mittlerweile in Leipzig bei minus 20 Grad eingefroren. Danach erfolgt ein vorsichtiges Auftauen. Bei einem bestimmten Unterdruck wird die Feuchtigkeit entzogen. Dabei wird das Eis direkt in Wasserdampf umgewandelt, der dann abgesaugt wird. Wenn alles nach Plan läuft, werden die rund 490 Kilogramm Dokumente nach ungefähr sechs Wochen wieder aus Leipzig zurückgebracht.

"Sofort die Ärmel hochgekrempelt und zugepackt": Kulturreferentin lobt Archiv-Mitarbeiter

"Das Stadtarchiv ist einer der Hüter unseres kulturellen Erbes. Ein Wasserschaden birgt immer auch die Gefahr eines großen immateriellen Schadens. Ich danke Horst Gehringer und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Stadtarchiv, die sofort die Ärmel hochgekrempelt und zugepackt haben, um größeren Schaden zu verhindern", lobte die Kulturreferentin Siebenhaar.