Bamberg: Villa Remeis wird saniert - Millionen-Projekt soll festgelegte Nutzung langfristig sichern
Autor: Manuel Dietz
Bamberg, Freitag, 23. Februar 2024
Besonders aufgrund des spektakulären Ausblicks gilt die Villa Remeis als ein Lieblingsort vieler Bamberger. Durch ein vom Bund gefördertes Millionen-Projekt soll das "außergewöhnliche Gebäude" jetzt saniert werden, um die Nutzung langfristig sichern zu können.
Die Pläne für die Sanierung der Villa Remeis auf dem Rothenberg in Bamberg nehmen langsam aber sicher konkrete Formen an. Wie die Stadt Bamberg am Donnerstag (22. Februar 2024) mitteilte, soll das Bauwerk, das heute als Café genutzt wird, in den kommenden Jahren generalsaniert werden, um die testamentarisch festgelegte gastronomische Nutzung langfristig sichern zu können. Die Villa sei demnach nicht nur aufgrund ihres "herausgehobenen Standorts" am Rothenberg und der neoklassizistischen Architektur ein "außergewöhnliches Gebäude". Auch die Hintergründe für ihre Nutzung als beliebtes Café seien "bemerkenswert".
In seinem Testament vererbte Dr. Karl Remeis (gestorben 1882) die Villa samt dem rund 3,5 Hektar großen Grundstück der Stadt Bamberg. Als Bedingung setzte er, dass die von ihm erbaute Villa "ausschließlich der Benutzung und dem Genuss des Publikums gewidmet sein" soll. Nach Angaben der Stadt, habe sich bereits seit einigen Jahren abgezeichnet, "dass eine Generalsanierung der denkmalgeschützten Villa und des Gartenhauses unumgänglich sind". Die Gesamtkosten für die erforderlichen Maßnahmen werden aktuell auf sechs Millionen Euro geschätzt, rund drei Millionen Euro kämen vom Bund.
Bamberg bekommt Millionen-Förderung für Sanierung der Villa Remeis: "Ermöglicht uns die nötigen Investitionen"
"Gut, dass der Bund die Instandsetzung möglich macht", wird Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) zitiert. "Dank des Einsatzes von MdB Andreas Schwarz (SPD) ist uns dieses Geld aus dem Förderverfahren Kulturinvest 2023, trotz der Haushaltsprobleme des Bundes, absolut sicher und ermöglicht uns die notwendigen Investitionen." Im Herbst 2022 hatte Schwarz in seiner Funktion als Bundestagsabgeordneter für die Regionen Bamberg, Forchheim und Coburg die Villa Remeis im Zuge einer Fördertour mit Vertretern der Stadtverwaltung besichtigt und klargestellt, dass "schnell etwas passieren" müsse.
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Mit seinen Kolleginnen und Kollegen im Förderprogramm "Kulturinvest" habe Schwarz schließlich 50 Prozent der Gesamtkosten von sechs Millionen Euro für die Sanierung des Anwesens auf den Weg bringen können. Neben den rund drei Millionen Euro vom Bund habe die Stadt nach eigenen Angaben "noch weitere Fördermittel unter anderem aus der Oberfrankenstiftung (600.000 Euro) in Aussicht". Starke erklärt weiter: "Ohne diese Zuwendungen könnten wir das Projekt als Stiftung, unterstützt von der Stadt Bamberg nicht alleine stemmen."
Wie die Stadt mitteilt, werde bis Ende 2024 nun die Ausschreibung für das Planerteam erfolgen, das dann Anfang 2025 seine Arbeit aufnehmen und ein Jahr später die Entwurfsplanung vorlegen soll. Im Sommer oder Herbst 2026 soll die etwa zweijährige Bauzeit beginnen. Dabei soll zunächst "durch Sicherungsmaßnahmen das weitere Abrutschen des Villengebäudes verhindert werden, von dem zahlreiche Risse in der Außenfassade künden". Die Villa soll demnach stabilisiert werden, sodass die bereits entstandenen Schäden repariert werden können. Zum anderen ist "ein Erweiterungsneubau vorgesehen, der die testamentarisch festgelegte gastronomische Nutzung langfristig sichert".
"Hervorragende Kunstschätze": Bund sichert weitere Fördermittel für Kloster St. Michael zu
Auch für das Kloster St. Michael habe die Stadt weitere Fördermittel zugesichert bekommen. Insgesamt über 80 Millionen Euro kostet die Generalsanierung der Klosteranlage am Michaelsberg nach Angaben der Stadt. Es gebe zwar bereits "eine hohe Förderung aus verschiedenen Töpfen", diese enthielten aber bislang nicht die Freilegungsarbeiten an den Raumschalen der Marienkapelle und der Heilig-Grab-Kapelle sowie die umfassende Restaurierung der Epitaphe.
"Da es sich auch hier um hervorragende Kunstschätze handelt, wird diese vier Millionen Euro teure Maßnahme erneut zu 50 Prozent vom Bund aus dem Kulturinvest-Programm 2023 unterstützt", heißt es vonseiten der Stadt. Dank weiterer Fördermittel vom Land Bayern Entschädigungsfonds (800.000 Euro) und von der Oberfrankenstiftung (400.000 Euro) verbleiben als Kosten bei der Stadt Bamberg und der Bürgerspitalstiftung jeweils 400.000 Euro, also je 10 Prozent der Gesamtkosten.