Bamberg und Coburg erhalten 1,25 Millionen Euro fürs Gründerzentrum
Autor: Sebastian Martin
Bamberg, Dienstag, 17. Januar 2017
Bamberg erhält einen Förderbescheid aus den Händen der bayerischen Wirtschaftsministerin für das Digitale Gründerzentrum. Coburg ist nun Partner.
Der Zeitplan ist für Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) klar: In vier Wochen schon soll der Kaufvertrag der Lagarde-Kaserne notariell beglaubigt sein. Dann will die Stadt diesen 20 Hektar großen Teil der ehemaligen US-Kaserne vom Bund übernehmen. Im "herausragenden Thema Konversion" soll das Digitale Gründerzentrum ein Herzstück in der Entwicklung sein, sagte der OB am Dienstag bei der Vorstellung des Projekts, das Bamberg fit für die digitale Zukunft machen soll.
Im Digitalen Gründerzentrum (DGZ) sollen neue Unternehmen im digitalen Bereich, sogenannte Start-Ups, mit der etablierten Wirtschaft und den Hochschulen zusammengebracht und unterstützt werden. "Es geht um Netzwerkangebote", so Starke. Doch geht es auch um Steine: Das vorhandene Gebäude an der Ecke Berliner Ring/Zollnerstraße soll nach Erwerb des Geländes durch die Stadt ab 2018 umgebaut und erweitert und Anfang 2019 eröffnet werden.
Dazu hat Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) am Dienstag in den Räumen der Firma Brose am Berliner Ring bis zu 1,25 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Allerdings müssen die Bamberger diesen Maximalbetrag mit dem Kooperationspartner, der Region Coburg, teilen. Coburg soll bis zu 44 Prozent der 1,25 Millionen Euro erhalten. "Wir arbeiten mit Bamberg auf Augenhöhe", erklärte Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) am Rande der Veranstaltung. Er hoffe auf gute Partnerschaft. OB Starke und Landrat Johann Kalb (CSU) sprachen von einem bedeutenden wirtschaftlichen Motor für die gesamte Region.
Brose als Partner mit im Boot
Im Juni 2016 hatte Bamberg den Zuschlag vom Freistaat für eines von zwölf bayerischen DGZ bekommen. Förderungen aus München sind dabei nur ein Teil, Querfinanzierungen durch die Wirtschaft sollen das finanzielle Gros ausmachen. Ungeachtet der Tatsache, dass Bamberg aufgrund der Zugeständnisse bei der Aufnahmeeinrichtung und den Bundespolizeiflächen bereits eine Zusage hatte, bevor die Bewerbungsfrist überhaupt eröffnet war, sagte Wirtschaftsministerin Aigner: "Bambergs Bewerbung hat überzeugt. Es liegt auch daran, dass die heimische Wirtschaft mitgezogen hat." Deshalb war man bei der Firma Brose, die in Bamberg und Coburg Standorte unterhält. "Brose unterstützt das DGZ Bamberg und die Aktivitäten in Coburg, weil sie die digitale Transformation in der Region beschleunigen werden", erklärte Volker Herdin, Kaufmännischer Geschäftsführer bei Brose. Er wies auf die Bedeutung von Bamberg als Knotenpunkt für die Informationstechnik, den Einkauf und die Elektronikentwicklung des Unternehmens hin. Von Coburg aus steuert der Automobilzulieferer seine 60 Standorte weltweit. "Durch die Arbeit des DGZ versprechen wir uns auch, hochqualifizierte Mitarbeiter und innovative Dienstleister zu gewinnen", betonte Herdin. Brose wird das Vorhaben auch finanziell unterstützen.
Die Staatsregierung will den Freistaat durch die bayernweit mit 80 Millionen Euro geförderte Initiative als treibende Kraft der Digitalisierung etablieren.