Bamberg ermöglicht Zugang zu besonderer Prachthandschrift
Autor: Marion Krüger-Hundrup
Bamberg, Sonntag, 24. März 2019
Viele verfolgten am Samstagabend den feierlichen Akt im Dom: Erzbischof Ludwig Schick bekam das erste originalgetreue Faksimile des Bamberger Psalter.
Möglichen Kritikern am Ort der feierlichen Übergabe des kostspieligen Faksimiles nahm Domkapitular Norbert Jung gleich den Wind aus den Segeln. "Der Bamberger Dom ist keine Kunst- und Markthalle", sagte der Summus Custos des Doms zu Beginn der äußerst gut besuchten Feierstunde.
Dass diese in der Kathedrale stattfinde, sei nichts anderes als "ein Zeichen der Wertschätzung für das Wort Gottes und das Gebet", betonte Jung. Seit Jahrhunderten werde das Psalmgebet im Dom gepflegt: Die Tagzeitenliturgie, deren Bedeutung auch das Zweite Vatikanische Konzil hervorgehoben habe. Und schließlich sei der "Bamberger Psalter" lange im Dom verwahrt worden.
Diesen einleitenden Worten gemäß bot auch die Domschola unter der Leitung von Domkapellmeister Werner Pees vertonte Psalmen. Antiphonen und Vesperhymnus in der Fastenzeit gliederten stimmungsvoll den Festakt.
"Es geht mir zu Herzen", sagte denn auch Erzbischof Ludwig Schick und meinte damit ebenso die ehrenvolle Annahme des ersten originalgetreuen Faksimiles des "Bamberger Psalter", eine Prachthandschrift aus dem Jahr 1230, die in der Staatsbibliothek Bamberg verwahrt wird.
Für einen Zugang
Mit dem Faksimile sei es möglich, einen Zugang zum Psalter zu bekommen, der aus Schutzgründen nicht im Original betrachtet werden könne. Das Faksimile leiste nun einen Beitrag für die Zukunft, "das Wahre, Schöne und Gute nicht zu verlieren". Nur das könne "unsere Humanität bewahren", erklärte der Erzbischof.
Als Schirmherr des Faksimile-Projektes aus dem Schweizer Quaternio-Verlag bekam der Bamberger Oberhirte die Nummer eins von insgesamt 280 Exemplaren überreicht.
Verlagschef Gunter Tampe tat dies nicht, ohne zuvor seinem engagierten Team für die herausfordernde Arbeit zu danken.