Erste Stadt in Deutschland: In Bamberg soll man sich ab Dezember E-Scooter leihen können
Autor: Sebastian Martin
Bamberg, Freitag, 30. November 2018
Die Stadtwerke Bamberg wollen mit einem US-amerikanischen Anbieter das angeblich erste Verleihsystem für E-Scooter in Deutschland auf die Straße bringen.
CSU-Fraktionschef Helmut Müller hätte fast seinen Kollegen You Xie über den Haufen gefahren: "Die Roller ziehen ganz schön ab", stellte Müller im Stadtrat nach der Probefahrt mit einem E-Scooter vor dem E.T.A-Hoffmann-Theater fest. Dort ließen die Stadtwerke Bamberg mit dem Anbieter Bird die ersten Tretroller mit Elektroantrieb flitzen.
"Unser Ziel ist, kurze unnötige Autofahrten zu reduzieren", erklärt Christian Geßner, Geschäftsführer von Bird für Deutschland, Österreich und die Schweiz, bei der Vorstellung am Mittwoch, die einige Aufmerksamkeit erlangte.
E-Scooter-Verleih in Bamberg: Pilotphase ab März 2019
Bamberg soll schließlich die erste Stadt in Deutschland sein, in der die E-Scooter auf die Straßen kommen. Damit will das US-amerikanische Unternehmen, das bereits in Wien oder Paris ein E-Scooter-Ausleihsystem anbietet, auch in den hiesigen Markt einsteigen und auf lange Sicht für jeden einen E-Scooter verfügbar machen.
Da die Elektroroller bisher in Deutschland nicht im Straßenverkehr zugelassen sind, soll ab Dezember bis März 2019 ein Test zunächst auf nicht-öffentlichem Grund, dann mit einer Sondergenehmigung auf der Straße gestartet werden. Bis im Frühjahr 2019 eine neue Verordnung für Elektro-Kleinstfahrzeuge in Kraft tritt. Dann soll eine öffentliche Pilotphase bis zum Sommer mit 100 Tretrollern in Bamberg laufen.
Wie funktioniert das Prinzip?
Das Prinzip ist einfach: An mehreren Stellen in Bamberg soll es Stationen ("Nester") geben, an denen die Roller zunächst zur Verfügung stehen. So etwa vor dem Bahnhof, am Zentralen Omnibusbahnhof oder an den Universitätsstandorten.
Auf einer App auf dem Smartphone kann ein Nutzer (ab 18 Jahren) sehen, wo sich gerade ein Tretroller befindet. Ein benutzter Roller kann überall im Stadtgebiet, nicht nur an einem der "Nester" abgestellt werden. Mitarbeiter von Bird sollen ständig darauf achten, dass die Fahrzeuge korrekt geparkt sind. Auch die Wartung übernimmt der Anbieter. Jeden Abend sammeln die Mitarbeiter die Scooter ein und setzen sie am Morgen mit aufgeladener Batterie wieder an den Stationen ein.