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Bamberg: Cybercrime-Ermittler fassen mutmaßlichen Callcenter-Betrüger (40) in Costa Rica


Autor: Redaktion, Agentur dpa

Bamberg, Freitag, 27. Oktober 2023

Die Zentralstelle für Cybercrime in Bamberg hat einen mutmaßlichen Callcenter-Betrüger in Costa Rica erfasst. Der 40-Jährige soll der Kopf einer größeren Bande sein. Mehr als 70 Menschen in Deutschland und Österreich sind betroffen und wurden um mehr als fünf Millionen Euro betrogen.
Ermittler aus Bamberg fassen mutmaßlichen Callcenter Betrüger in Costa Rica.


Cybercrime-Ermittlern aus Bayern ist es gelungen, einen mutmaßlichen Callcenter-Betrüger in Costa Rica festnehmen zu lassen. Der 40-Jährige soll als Kopf einer größeren Bande mindestens ein Callcenter im Kosovo betrieben haben, wie die Zentralstelle Cybercrime Bayern in Bamberg am Donnerstag mitteilte.

Der Schaden bei mehr als 70 Betroffenen in Deutschland und Österreich betrage mehr als 5,5 Millionen Euro. Die Ermittler gehen zudem von einem großen Dunkelfeld und einem Schaden von mehr als 22 Millionen Euro bei Betroffenen weltweit durch mehrere weitere Callcenter der Bande aus.

Spezialeinsatzkräfte nehmen mutmaßlichen Kopf der Bande hoch - Ermittler aus Bamberg waren beteiligt

Der mutmaßliche Kopf der Bande wurde den Angaben nach bereits am 29. August 2023 in einer gemeinsamen Aktion der costa-ricanischen und deutschen Polizei von Spezialeinsatzkräften in Puntarenas festgenommen. Die Ermittler durchsuchten dabei das Anwesen des Mannes und stellten Vermögenswerte in Millionenhöhe sicher - darunter Immobilien und Kryptowährungen.

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An dem Einsatz waren auch Staatsanwälte aus Bamberg und Polizisten aus Schwaben beteiligt. Der Verdächtige soll nun nach Deutschland ausgeliefert werden. Sechs Beteiligte des mutmaßlichen Betrugssystems wurden demnach bereits verurteilt, zwei wurden angeklagt. Ein 42-Jähriger, der den Ermittlern ebenso als Hintermann gilt, ist derzeit auf der Flucht.