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Bamberg: CBD-Automaten sollen wieder aufgestellt werden - erstes THC-Gutachten liegt vor


Autor: Antonia Kriegsmann

Bamberg, Donnerstag, 27. Januar 2022

Die im vergangenen September in der Region Bamberg beschlagnahmten CBD-Automaten sollen wieder kommen, wie das verantwortliche Unternehmen nun erklärt. Ein erstes THC-Gutachten der Staatsanwaltschaft liegt mittlerweile vor.
In der Gereuth in Bamberg soll bald wieder ein CBD-Automat kommen.


  • CBD-Automaten in Bamberg: Sie sollen nach Beschlagnahmung wieder kommen
  • Erstes Gutachten der Staatsanwaltschaft liegt vor: THC-Gehalt wurde überprüft
  • Staatsanwaltschaft Bamberg: "Teil der sichergestellten Produkte wurde bereits freigegeben"
  • "CBD-O-Mat" soll wieder in der Gereuth und Strullendorf kommen
  • Zweites Gutachten steht noch aus

CBD-Automaten in der Region Bamberg: Die CBD-Automaten der Firma "CBD-O-Mat" sollen nach ihrer Beschlagnahmung erneut in der Region Bamberg aufgestellt werden. Die Staatsanwaltschaft Bamberg hatte die Beschlagnahmung veranlasst, da sie des Anfangsverdachts des Handels mit Betäubungsmitteln nachgingen. Die Staatsanwaltschaft Bamberg berichtet inFranken.de, dass ein erstes Gutachten mittlerweile vorliegt und ein "Teil der sichergestellten Produkte bereits freigegeben" wurde. Der Geschäftsführer von "CBD-O-Mat" erklärt gegenüber inFranken.de, dass die Firma ihre Automaten wieder an den alten Standorten in der Region Bamberg, aber auch an neuen Stellen aufbauen wolle.

CBD-Automaten in der Region Bamberg: Erstes Gutachten zum THC-Gehalt liegt vor

Im September 2021 sind zwei CBD-Automaten in der Region Bamberg rund eine Woche nach ihrer Inbetriebnahme wieder vom Hersteller abmontiert worden. Einer der Automaten stand in Strullendorf und einer in der Gereuth in Bamberg. Die Staatsanwaltschaft Bamberg führte Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts des Handelns mit Betäubungsmitteln. inFranken.de hat im Januar 2022 bei der Staatsanwaltschaft Bamberg nachgefragt, wie der aktuelle Stand ist.

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Die Staatsanwaltschaft Bamberg berichtet: "Ein erstes Gutachten ist zwischenzeitlich bei der Staatsanwaltschaft Bamberg eingegangen. Dabei wurde festgestellt, dass Teilbestände der Ware kein THC aufwiesen. Andere Teilbestände wiesen dagegen einen THC-Gehalt auf. Insofern wurde eine weitere Begutachtung in Auftrag gegeben. Diese Ergebnisse stehen noch aus."

Wurde damit das Ermittlungsverfahren eingestellt? Die Staatsanwaltschaft Bamberg schreibt hierzu: "Das Ermittlungsverfahren wurde nicht eingestellt. Die Ermittlungen stehen allerdings unmittelbar vor dem Abschluss. Das zweite Gutachten ist bereits eingegangen und wird derzeit ausgewertet beziehungsweise geprüft. Ein Teil der sichergestellten Produkte wurde bereits freigegeben."

Geschäftsführer der Firma "CBD-O-Mat" will Automaten wieder aufstellen

Der Geschäftsführer der Firma "CBD-O-Mat", welche zur "WVS GmbH" mit Sitz im unterfränkischen Gerolzhofen (Landkreis Schweinfurt) gehört, berichtet gegenüber inFranken.de, dass man aktuell plane, die CBD-Automaten "in vier Wochen" wieder in der Region Bamberg aufzustellen. Menas Wolf: "Die Automaten kommen wieder an die alten Stellen. Aber auch darüber hinaus wollen wir weitere aufbauen." Die "alten Stellen" sind zum einen der CBD-Automat in Strullendorf (Landkreis Bamberg) als auch im Elsterweg im Bamberger Stadtteil Gereuth.

"Wir wollen überall im Staatsanwaltschaftsgebiet Automaten aufstellen. Also zum Beispiel auch in Haßfurt", so Wolf. Aktuell stehen laut Wolf 50 Automaten in ganz Franken verteilt. In "ungefähr vier Wochen" wollen sie die Automaten "mit dem gleichen Angebot" wieder aufstellen. Menas Wolf erklärt, dass der "nachgewiesene THC-Gehalt völlig unbedenklich" sei. Die nachweisbaren Spuren seien "weit vom Grenzwert von 0,2 Prozent entfernt".

Auf eine weitere Nachfrage von inFranken.de über den genauen, "nachgewiesenen THC-Gehalt in Teilbeständen" gab die Staatsanwaltschaft Bamberg keine Auskunft. Wolf meint, dass "kein CBD-Produkt 100 Prozent frei von THC sein kann" - auch, wenn er auf seiner Homepage unter anderem mit THC-freien Produkten wirbt. Nach Wolf komme der geringe nachgewiesene THC-Gehalt durch "Prozesse in der Herstellung zustande". Der Anteil sei "jedoch so gering, dass sich Konsument*innen nicht damit berauschen könnten".

CBD-Öle, Kaugummis & Co. liegen im Trend: Öko-Test-Untersuchung zeigt auch unerwünschte Nebenwirkungen

Produkte, die Cannabidiol (CBD) beinhalten, sind aktuell im Trend. Cannabidiol wird aus Hanf, genauer gesagt Nutzhanf, gewonnen. Cannabidiol (CBD) ist im Gegensatz zu Tetrahydrocannabinol (THC) allerdings nicht psychoaktiv und damit auch nicht berauschend. Es soll unter anderem angstlösend, entzündungshemmend, entkrampfend und gegen Übelkeit wirken.

Da CBD-Öl & Co. als Nahrungsergänzungsmittel gelten, darf der Hersteller weder eine Dosierungsempfehlung aussprechen, noch eine Wirkung versprechen. Der Verkauf von CBD-haltigen Produkten wird von den jeweiligen Landesbehörden überwacht. Laut Öko-Test seien Produkte mit Hanf-Zutaten problematisch, wenn sie zu Werbezwecken mit Abbildungen von Hanfblättern oder Begriffen wie "berauschend" kokettierten – das sei eine "gefährliche Verharmlosung von Cannabis", gerade bei einer jüngeren Zielgruppe.

Zu den Wirkungen, die dem nicht psychoaktiven Cannabidiol nachgesagt werden, zählt, dass es gegen Stress, Depressionen, Schlafstörungen, Ängste oder Regelschmerzen helfen soll. Öko-Test verweist jedoch darauf, dass auch unerwünschte Nebeneffekte bekannt seien: Schläfrigkeit, Benommenheit, Schlafstörungen oder innere Unruhe. Darüber hinaus sei in Bezug auf Dosierung, Sicherheit und Wechselwirkungen noch vieles unklar. Laut Verbraucherzentralen seien schon geringe Mengen an THC schlecht für die Gesundheit, allerdings bestehen laut Bundesinstitut für Risikobewertung bei Mengen unter 0,2 Prozent keine gesundheitlichen Bedenken

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