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Bamberg: BRK-Rettungskräfte beschreiben katastrophale Zustände - "System am Limit"


Autor: Clara Maria Wimmer

Bamberg, Dienstag, 23. November 2021

Die Rettungskräfte der BRK-Bereitschaften haben in Bamberg ihre "Belastungsgrenze erreicht". Ehrenamtliche müssen Dienstfahrten abfangen - und die Intensivbetten sind voll.
Die Arbeit der Rettungskräfte in Bamberg ist derzeit geprägt von Überlastung. Die BRK-Bereitschaften rufen deshalb nun öffentlich zum Impfen auf.


  • BRK-Bereitschaften in Bamberg "am Limit" - Rettungskräfte haben ihre "Belastungsgrenze erreicht"
  • Sanitätsdienst durch Ehrenamtliche abgedeckt: "Weil der Regeldienst das nicht mehr alleine schafft"
  • Rettungsdienst fühlt sich zu Aufforderung verpflichtet: "Bitte lasst euch gegen Covid-19 impfen"
  • Corona-Pandemie hält Rettungskräfte in Atem: "Diese Eskalation ist für uns erschlagend"

Die Einsatzkräfte des BRK-Sanitätsdienstes in Bamberg haben ihre "Belastungsgrenze erreicht. Die Eskalation der Infektionszahlen ist für uns erschlagend", erklärt Karlheinz Utzmann, der Leiter des Rettungsdienstes. Bereits mehrmals musste auf ehrenamtliche Rettungskräfte zurückgegriffen werden, "weil das hauptamtliche Personal  das einfach nicht mehr stemmen kann." Deshalb fordern die BRK-Bereitschaften nun öffentlich auf, sich impfen zu lassen.

"Der einzige Ausweg": BRK-Dienst Bamberg braucht dringende Lösung

"Im Prinzip sind wir immer ziemlich neutral", sagt Utzmann. "Aber irgendwann ist die Belastungsgrenze erreicht. Der letzte Samstag zusammengefasst: Sechs Notarzteinsätze, bei denen wir nicht einmal alle mitnehmen konnten, weil die Klinik voll ist. Eine Person ist geimpft, der Rest ungeimpft. Das ist das Bild, das man tagtäglich hat", klagt der Rettungsdienstleiter.

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"Wir sind am Rande unserer Leistungsfähigkeit und brauchen regelmäßig zwei oder drei zusätzliche Fahrzeuge, die alle dauerhaft im Einsatz sind. Leute werden entlassen, um Betten für noch schwerer Erkrankte freizumachen", beschreibt Utzmann die Situation. "Der einzige Ausweg wird ein hoher Durchimpfungsgrad sein", weshalb die Bereitschaften öffentlich in einem Facebookpost zum Impfen aufrufen.

Man habe sich bisher zurückgehalten, aber fühle sich durch die aktuellen Entwicklungen verpflichtet: "Bitte lasst euch gegen Covid-19 impfen", heißt es in dem Aufruf. Christoph Treubl, die Kreisbereitschaftsleitung, fasst die Situation zusammen: "Wir mussten erneut ehrenamtliche Einheiten informieren, weil der Regeldienst es nicht mehr schafft. Wir hören, dass Intensivstationen volllaufen. Das System ist am Limit. Wir wollen die Not lindern, wir wollen Hilfe leisten, das Pandemiegeschehen muss aber eingedämmt werden. Und das geht nur über eine Impfung."

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