Bamberg: Betreiber baut CBD-Automaten freiwillig ab - nach nur wenigen Tagen
Autor: Kilian Nickol, Ralf Welz
Bamberg, Mittwoch, 22. Sept. 2021
Im Raum Bamberg hat ein Betreiber seine CBD-Automaten kurz nach deren Inbetriebnahme freiwillig abgebaut. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft eine Beschlagnahmung angeordnet.
- Beschlagnahmung: Betreiber baut CBD-Automaten in Bamberg und Strullendorf freiwillig ab
- Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Anfangsverdachts des Handels mit Betäubungsmitteln
- Unternehmen bleibt gelassen: "Wir gehen davon aus, dass alles in Ordnung ist"
- Fränkische Firma betreibt insgesamt mehr als 20 CBD-Automaten - weitere Geräte geplant
Im Landkreis Bamberg sind zwei sogenannte CBD-Automaten wenige Tage nach ihrer Inbetriebnahme wieder abmontiert worden. Die beiden Automaten wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bamberg beschlagnahmt. Der Polizei zufolge findet aktuell eine Untersuchung in Hinblick auf die Inhaltsstoffe statt. inFranken.de hat mit den Behörden und dem Betreiber der CBD-Automaten gesprochen.
Update vom 22.09.2021: Ermittlungen der Staatsanwaltschaft - Betreiber baut CBD-Automaten freiwillig ab
In Bamberg und Strullendorf sind zwei CBD-Automaten rund eine Woche nach ihrer Inbetriebnahme wieder abmontiert worden. Der Grund: Die Staatsanwaltschaft Bamberg führt Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts des Handels mit Betäubungsmitteln. CBD steht abgekürzt für Cannabidiol. Die Substanz wird aus Hanf gewonnen, gilt im Gegensatz zum psychoaktiven Tetrahydrocannabinol (THC) gleichwohl nicht als berauschend.
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Im vorliegenden Fall wird der Wirkstoffgehalt der Substanzen indes noch geprüft. Wie Staatsanwalt Alexander Baum inFranken.de auf Anfrage mitteilt, wurden die beiden Automaten am Freitag (10. September 2021) beschlagnahmt. "Der Beschuldigte kooperiert mit der Staatsanwaltschaft Bamberg und hat die Automaten freiwillig abgebaut", berichtet Baum. Die Ware werde gegenwärtig untersucht.
"Wir wollen natürlich transparent und im gesetzlich vorgegebenen Rahmen auftreten", erklärt Anika Streit vom Automatenbetreiber, der WVS GmbH mit Sitz im unterfränkischen Gerolzhofen (Landkreis Schweinfurt), am Dienstag (22. September 2021) inFranken.de. "Wir haben uns kooperativ verhalten und gleich unseren Techniker hingeschickt." Dieser habe die Automaten schließlich abgebaut. Die Ware werde nun von den Behörden einer Prüfung unterzogen. "Wir gehen aber davon aus, dass alles in Ordnung ist", betont Streit.
Firma betreibt mehr als 20 CBD-Automaten - weitere Geräte geplant
Das Unternehmen WVS betreibt laut eigenen Angaben insgesamt gut 20 CBD-Automaten, die meisten davon in den Landkreisen Schweinfurt und Würzburg. Weitere Automaten sind zudem im Raum Nürnberg, im baden-württembergischen Tauberbischofsheim sowie in Sachsen geplant. Von der aktuellen Beschlagnahmung sind der WVS-Mitabeiterin zufolge lediglich die beiden erst kürzlich aufgestellten Automaten in Bamberg und Strullendorf betroffen. "Darüber hinaus gibt es keine weiteren Prüfungen", sagt Streit.
Ihr zufolge gibt es vor der Inbetriebnahme der CBD-Automaten für den Betreiber eine Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften zu beachten - beispielsweise das Betäubungsmittel-, das Lebensmittel- und das Arzneimittelgesetz, aber auch juristische Aspekte der Kosmetikbehandlung. "Wir leisten in der Angelegenheit oft Vorarbeit und nehmen präventiv Kontakt mit den öffentlichen Stellen auf", hält Streit fest.