Bamberg berät über einen "Haushalt der Superlative"
Autor: Michael Wehner
LKR Bamberg, Mittwoch, 22. November 2017
Konversion, Kita-Bau und Projekte wie die Sanierung des Renaissance-Schlosses Geyerswörth stellen Bamberg vor nicht gekannte Herausforderungen.
Kämmerer Bertram Felix spart nicht mit deutlichen Worten: Der Etat des Jahres 2018 wird "ein Haushalt der Superlative", sagt er im Gespräch mit der Stadtredaktion.
Der Blick auf die Zahlen scheint diese Einschätzung zu bestätigen. Allein die Summe von Verwaltungs- und Vermögenshaushalt übertrifft mit 283 Millionen Euro die bisher gewohnten Maßstäbe in Bamberg. Vom Bürgerrathaus bis zur Blauen Schule, vom Radweg am Regensburger Ring bis zur Erschließung des Ulanenparks reicht die lange Liste der Investitionen. Und Felix freut sich, dass es trotz schwieriger Rahmenbedingungen gelungen ist, so viele Projekte in Angriff zu nehmen, abzuschließen oder wenigstens vorzubereiten - das Ganze ohne neue Schulden zu machen oder Leistungen zu kürzen.
Was macht das bevorstehenden Jahr 2018 so außergewöhnlich? Es ist das Zusammentreffen vieler Faktoren, die 2018 zu einer kräftigen Steigerung der laufenden Ausgaben, aber auch des so genannten Vermögenshaushalts führen, in dem sich die Investitionen befinden.
Sonderfaktor 1: Bei der Konversion geht es in der Stadt langsam ans Eingemachte. So kostet die allein Entsiegelung der 19 Hektar großen Lagardekaserne in den nächsten drei Jahren zwischen 12 und 13 Millionen Euro. Ein ähnlicher Betrag dürfte für die Erschließung anfallen.
Auch der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz bedeutet eine große Belastung für die Stadtkasse. Neben den Baukosten, die 2018 mit 600000 Euro zu Buche schlagen sollen, steigen seit Jahren auch die Personalkosten. "Jeder Kindergartengruppe bedeutet für uns Personalkostenzuschüsse von 45.000 bis 50.000 Euro im Jahr, die nicht vom Land übernommen werden", sagt Felix.
Weitere Großprojekte werden den Haushalt der Stadt Bamberg auf Jahre hinaus belasten. Erstmals schlägt 2018 das 14-Millionen-Euro-Projekt Sanierung Schloss Geyerswörth in den Zahlen auf.
Auch der Neubau der Franz-Fischer-Brücke rückt mit einer Anschubfinanzierung von 800.000 Euro in greifbare Nähe. Besonders freut sich der Finanzreferent, dass die Sanierung der Turnhalle der Blauen Schule angegangen werden kann. 560 000 Euro sollen im nächsten Jahr in das Vorhaben fließen, das nach einer vier Jahre alten Planung insgesamt über Millionen Euro verschlingen dürfte.
Das Zahlenwerk ist am Mittwochnachmittag dem Stadtrat übergeben worden. Er wird den Entwurf Anfang Dezember beraten und eigene Vorschläge einbringen. Die Beschlussfassung ist in einer Sitzung in der Woche danach geplant. An den Eckpunkten des Haushalts wird aber kaum zu rütteln sein.
Einen ausführlichen Hintergrundbericht lesen Sie hier.