3G am Arbeitsplatz - so gehen Bamberger Firmen mit ungeimpften Beschäftigten um
Autor: Ralf Welz, Daniel Krüger
Bamberg, Mittwoch, 08. Dezember 2021
Am Arbeitsplatz gilt inzwischen flächendeckend 3G. Wie gehen Bamberger Betriebe mit ungeimpften Angestellten um?
Mit der Einführung des neuen Infektionsschutzgesetzes gibt es in Betrieben seit dem 24. November konsequente 3G-Vorgaben. Beschäftigte müssen bei Betreten ihrer Arbeitsstätte vorlegen, dass sie geimpft, genesen oder negativ auf Corona getestet sind. Das entsprechende Testergebnis muss laut dem Gesetz zu Arbeitsbeginn vorliegen.
Der Arbeitgeber wiederum ist verpflichtet, den jeweiligen Nachweis zu kontrollieren. inFranken.de hat bei drei großen Bamberger Unternehmen nachgefragt, wie dort die strenge Corona-Regelung in der Praxis gehandhabt wird. Wie managen die Firmen beispielsweise die täglichen vorgeschriebenen Corona-Tests für ungeimpfte Angestellte?
Malzfabrik Weyermann: Bamberger Familienunternehmen hat eigene Teststation auf Betriebsgelände
Die Malzfabrik Weyermann beschäftigt am Standort Bamberg aktuell 215 Menschen. Von der neuen 3G-Regelung sind laut Angaben des Familienunternehmens acht Prozent der Belegschaft betroffen. "Wir bieten allen Mitarbeitenden - geimpft und ungeimpft - kostenlose Schnelltests an", teilt Maximilian Stindt, Referent für Unternehmenskommunikation und Marketing, inFranken.de mit. Die Tests werden an vier Tagen der Woche vom medizinischen Fachpersonal einer Hausarztpraxis an einer eigenen Teststation auf dem Betriebsgelände durchgeführt.
Die Angestellten legen ihr Testergebnis vor Arbeitsbeginn ihrem Teamleiter vor. Sie kommen daher auch früher zur Arbeit. "Da alle Mitarbeitenden vorab einen Termin erhalten und die Logistik der Teststation mit genügend Personal ausgestattet ist, ist die Verzögerung gering", hält Stindt fest. Die Pandemie stelle Unternehmen indessen in vielen Bereichen vor Herausforderungen. "Da wir bereits sehr frühzeitig Testkapazitäten aufgebaut haben, besitzen wir mittlerweile ein etabliertes Hygienekonzept." Dieses stelle eine tragbare und alltagstaugliche Lösung für die Bamberger Malzfabrik dar.
"Weyermann ist ein Familienunternehmen durch und durch - gemeinsam ziehen wir an einem Strang", betont der Unternehmenssprecher. Gemeistert würden die organisatorischen Vorgaben der bayerischen Staatsregierung schlussendlich durch eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. "Insbesondere der enge persönliche Kontakt zwischen den Teamleitern und Beschäftigten bietet immer eine Möglichkeit, Bedenken anzusprechen und gemeinsam gute Lösungen zu finden."
3G führt zu Mehraufwand - doch Bamberger Malzfabrik hat klare Meinung zu Corona-Politik
Die Weichen auf ein striktes Hygienekonzept mit einer hohen Impfquote und regelmäßigen Tests seien derweil schon vor der politischen Entscheidung gestellt worden. "Auch wenn 3G am Arbeitsplatz einen höheren Aufwand für Unternehmen und Beschäftigte verlangt, begrüßen wir die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie", unterstreicht Stindt. "Wir tragen diese Entscheidung gerne mit, da sie im Endeffekt der Sicherheit von uns allen dient."
Die Umsetzung der 3G-Regel führe im Betrieb gleichwohl zu Mehrarbeit. "Es ist ein sehr großer Verwaltungsaufwand", berichtet Stindt. Hierzu seien extra Kapazitäten verlagert und ein vierköpfiges Team gebildet worden, das sich täglich mit der Dokumentation und Koordination der hausinternen Teststation beschäftige. Dies bedeute für Weyermann "einen großen finanziellen Aufwand".