Bahn-Ausbau nimmt konkrete Formen an

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Noch in diesem Jahr sollen Unterlagen zur Planfeststellung eingereicht werden. Der Zapfendorfer Marktgemeinderat beschäftigte sich mit dem Vorhaben.

Erneut war der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Bamberg und Ebensfeld das Hauptthema in der Gemeinderatsitzung in Zapfendorf. Die Deutsche Bahn möchte noch in diesem Jahr alle notwendigen Unterlagen für die Planfeststellung einreichen.Bürgermeister Josef Martin (CSU) erläuterte den aktuellen Stand der Dinge nach diversen Gesprächen mit Vertretern der Deutschen Bahn in den zurückliegenden Monaten. Im Gemeindegebiet sollen zwei zusätzliche Gleise entstehen, so dass langfristig ICE- und Regional- beziehungsweise Güterverkehr auf getrennten Gleisen fahren können.

In einem ersten Schritt sollen die beiden neuen Gleise gebaut und dann übergangsweise für sämtliche Züge genutzt werden, bis auch die alten Gleise erneuert wurden.
Im Zuge dessen erhält der Zapfendorfer Bahnhof eine Unterführung, welche die beiden neuen Gleise während der Bauzeit anbindet und später als Durchgang Richtung Gewerbegebiet erhalten bleiben soll. Dem stimmten die Gemeinderäte einstimmig zu. Zapfendorf muss sich hier an den Kosten beteiligen. Die Unterführung für den Bahnsteigzugang Richtung Bamberg soll auf Höhe des Eingangs der Raiffeisenbank entstehen. Dies stieß einigen Gemeinderäten negativ auf, da der Zugang nicht mehr direkt am Bahnhofsplatz liegen würde. Aufgrund der Nähe einiger Gebäude an der Werkstraße zur Bahnlinie könnte dies aber mit einer Verschiebung der Bahnsteige zusammen hängen, erklärte Martin. Durch den Bau der neuen Gleise erhält Zapfendorf auch eine Lärmschutzwand - sowohl zwischen den vier Gleisen als auch später in Richtung Ortszentrum.

Gleise werden höher gelegt


Die neuen Gleise werden deutlich höher liegen als die bisherigen. Im Bereich des Bahnhofs Zapfendorf beträgt der Höhenunterschied knapp einen Meter, auf Höhe des Betonwerks Schneider sogar 1,2 Meter. Auch die alten Gleise sollen langfristig angehoben werden. Josef Martin stellte auch die aktuellen Pläne für den Ersatz der Bahnübergänge vor. Im Süden von Zapfendorf ist mittlerweile die gemeinsame Lösung mit Ebing Konsens. Das bedeutet: Die Staatsstraße wird in Richtung Autobahn verschoben und mündet in einen Kreisverkehr, der eine Unterführung anbindet. Neben den Gleisen führt dann entlang der Firmen Porzner und Schneider eine Straße zurück in Richtung Ebing. Im Bereich des jetzigen Bahnübergangs entsteht eine Fußgänger- und Radfahrerunterführung.

Im Norden von Zapfendorf sieht die Lage etwas anders aus. Die Gemeinde favorisiert hier als Ersatz für den Bahnübergang in der Ortsmitte eine Überführung nördlich des Sportplatzes, die über einen Kreisverkehr auf die Straße Richtung Unterleiterbach münden soll. Die Bahn hat hier andere Pläne: Südlich des Sportplatzes soll eine Überführung entstehen, die neben dem Sportheim auf die Staatsstraße trifft. Diese Lösung hielten die Gemeinderäte für wenig optimal, da auf die Anwohner eine hohe Verkehrsbelästigung zukäme und dies für die Idee der noch geplanten Zapfendorfer Ortsumgehung (Westtangente) kontraproduktiv wäre.
Bürgermeister Martin: "Wir werden weiter für eine Lösung Nord mit einem Kreisverkehr kämpfen, damit auch eine optimale Umgehung für Zapfendorf entstehen kann." Notwendig wird auf jeden Fall, unabhängig von der endgültigen Planung, die Umsiedlung einiger Gewerbebetriebe, unter anderem ist die Firma Bettfedern Schneider betroffen. Im Juni oder Juli soll eine Gemeinderatsitzung stattfinden, bei der die konkreten Pläne durch einen der verantwortlichen Planer erläutert werden sollen. Als Veranstaltungsort sind die Schulturnhalle oder die Räume der Feuerwehr im Gespräch.

Umsteigezeiten sind zu lang


In der Sitzung ging es auch um die Nahverkehrsplanung des Landkreises Bamberg, zu der die Räte Stellung nehmen mussten. Bürgermeister Josef Martin schlug vor, auch die Anbindung an Erlangen und Nürnberg in die Planung aufzunehmen. Kritisiert wurden die langen Umsteigezeiten in Bamberg seit Einführung der S-Bahn-Linie: Vorher fuhren viele Regionalbahnen ohne Umstieg nach Nürnberg durch, zurzeit sind Aufenthalte von über 15 Minuten in Bamberg beim Umsteigen keine Seltenheit. Dies solle korrigiert werden. Außerdem warb Martin für eine Freigabe der Schulbuslinien für den öffentlichen Personennahverkehr, um auch die kleineren Gemeindeteile Zapfendorfs häufiger anfahren zu können.