BA 34: Unfallschwerpunkt im Wald bei Oberhaid
Autor: Anette Schreiber
Oberhaid, Donnerstag, 21. Sept. 2017
Immer mehr Unfälle zwischen Oberhaid und Appendorf, zuletzt einer mit zwei Toten. Die Kreisstraße soll entschärft werden.
Ortsunkundigen wird die Kreisstraße BA 34 wohl immer öfter zum Verhängnis: Viele unübersichtliche enge Kurven durch den Wald. Der sorgt oft dafür, dass die Straße lange feucht bleibt. In den letzten fünf Jahren haben sich hier die Unfälle gehäuft. So zumindest empfindet das Oberhaids Erster Bürgermeister Carsten Joneitis (SPD).
Trauriger Höhepunkt dieser Entwicklung war der schwere Unfall vor kurzem, bei dem zwei Männer tödlich verunglückt waren. "Gerade als wir das Thema Kreisstraße auf die Tagesordnung für die Gemeinderatssitzung gesetzt hatten", kommentiert er die traurige Entwicklung.
Freilich steht der Ausbau der unfallträchtigen Strecke auf dem Ausbauplan des Landkreises. Der ist für die Kreisstraßen zuständig, also auch die BA 34 und den zwischen Oberhaid und Appendorf circa viereinhalb Kilometer langen Abschnitt.
Freilich ist die Ertüchtigung des durch den Wald führenden Abschnittes erst für das Jahr 2019 vorgesehen. Der um die 250 Meter lange Abschnitt innerhalb Oberhaids ist für das kommenden Jahr eingeplant. Dabei sollen auch die Gehsteige neu angelegt werden. Das jedoch ist Sache der Gemeinde Oberhaid. Und die wird nach einem vorgegebenen Schlüssel - Straßenausbaubeitragsatzung - einen gewissen Prozentsatz an die Bürger weiterreichen.
Dazu jedoch, so Bürgermeister Joneitis in der Gemeinderatssitzung, die sich mit diesem Thema beschäftigte, werden Treffen mit den Bürgern stattfinden.
Freilich wäre es Gemeinderat wie Bürgermeister aus gegebenem Anlass lieber, wenn der unfallträchtige Teil der Strecke zuerst in Angriff genommen würde.
Was besagt eigentlich die Unfallstatistik? Die Nachfrage beim Verkehrsexperten der Polizei-Inspektion Bamberg-Land, Peter Krauß, hat Interessantes zutage gefördert. So gilt der über vier Kilometer lange Abschnitt zwischen Oberhaid und Appendorf inzwischen als Unfallschwerpunkt. Das ist in der Regel dann der Fall, wie Krauß ausführt, wenn sich in einem bestimmten Abschnitt innerhalb von drei Jahren drei schwere Unfälle ereignen.
Der Blick in die Statistik zeigt, dass sich in den letzten drei Jahre hier jeweils sechs bzw. fünf Unfälle ereignet haben, mit Personenschaden und hohem Sachschaden und vor allem auch immer Wildunfälle. In diesem Jahr sind es ebenfalls schon wieder sechs Unfälle. Davon der jüngste mit den zwei tödlich verunglückten Männern aus Polen.
"Da ist aber alles zusammengekommen ", kommentiert Krauß die Erkenntnisse aus den Ermittlungen: So waren die beiden tödlich verunglückten Männer einerseits bei Regen mit abgefahrenen Reifen viel zu schnell unterwegs, nicht angegurtet, und sie kannten andererseits den Kurvenverlauf der Strecke nicht.
Aufgrund der zahlreichen Unfälle wurde die Geschwindigkeit (aus Oberhaid kommend) vor Sandhof bereits auf 70 Stundenkilometer reduziert. Zudem weißen weiteren Schilder auf Fahrbahnschäden hin.
Eigens Schilder, die auf Wildwechsel hinweisen, brauche man nicht, da im Wald generell damit zu rechnen sei, so Krauß weiter. Im Gegenteil, man wolle insgesamt den Schilderwald lichten.
Wie stehe es nun mit der Ertüchtigung der Kreisstraße? Aus dem Landratsamtsbüro bestätigt Harald Krug, dass die Kreisstraße BA 34 auf der Ausbau-Prioritätenliste für die Jahren 2011 bis 2018 stehe. "Der Ausbau ist vorgesehen."Ein Abstimmungsgespräch mit der Gemeinde Oberhaid sei erfolgt. Der Landkreis werde nun eine Planung veranlassen. Die wird sich wohl aber, wie vorgesehen, zuerst auf den innerörtlichen Abschnitt beziehen. "Der Kreis wird die Planungen veranlassen."
Es ist davon auszugehen, dass der außerörtlich Bereich dann bei der Erstellung der neuen Prioritätenliste im kommenden Jahr Berücksichtigung findet. So dass auch die derzeit auf 5,5 Meter Gesamtbreite ausgebaute Kreisstraße erneuert wird.
Damit man sich eine Vorstellung davon machen kann, was der Kreis in seine Straßen investiert erklärt Krug auf Nachfrage des Fränkischen Tags, dass alleine in diesem Jahr 4,1 Millionen Euro für den Kreisstraßenbau und -Unterhalt im Haushalt vorgesehen sind.
Oberhaids Bürgermeister Joneitis begrüßt es jedenfalls, dass die BA 34 auf der Prioritätenliste steht und etwas geschieht.