Druckartikel: "Stonehenge" in Franken - das Geheimnis des Steinkreises

"Stonehenge" in Franken - das Geheimnis des Steinkreises


Autor: Isabel Schaffner

Heiligenstadt, Dienstag, 20. August 2024

In der Fränkischen Schweiz befindet sich ein Steinkreis, der an das sagenumwobene Stonehenge in England erinnert. Die fränkische Formation im Kreis Bamberg ist aber nicht ganz so alt.
Ein fränkisches Stonehenge? Das scheint zunächst ungewöhnlich, doch in der Fränkischen Schweiz befindet sich ein Steinkreis, der stark an das Original erinnert.


In der Fränkischen Schweiz, im Landkreis Bamberg, befindet sich ein rätselhaft-mystischer Ort: Monolithen stehen im Kreis auf einem Feld zwischen Tiefenpölz und Geisdorf. Ein fränkisches Stonehenge? Bei Dimension und Alter kann die Gruppe nicht ganz mit dem englischen Original mithalten, doch die Stimmung, die Nebel, Sonne und Wolken entstehen lassen, kann hier genauso für Gänsehaut sorgen.

Nach einer Recherche hat inFranken.de mit dem Erbauer sprechen können. Alexander Lämmlein ist Besitzer des Grunds und Geschäftsführer eines Straßen-, Tief- und Pflasterbau-Unternehmens. "Ich baue schon seit 25 Jahren daran", sagt er. Und das Projekt ist noch nicht fertig.

Fränkisches Stonehenge: "Habe ich ganz alleine gemacht"

Der 50-Jährige habe beruflich viel mit landwirtschaftlichem Wegebau zu tun und stoße in diesem Zuge hin und wieder auf sehr große Steine im Erdboden. "Wenn ein besonderer Stein aufgetaucht ist, haben wir ihn aufgehoben", blickt er zurück. Es komme ganz selten vor, dass ein Stein mit einer Länge von bis zu drei Metern zutage trete. Irgendwann sei schließlich die Frage aufgekommen: "Was könnte ich denn jetzt Schönes mit ihnen machen?" Er sei Fan des englischen Stonehenge und reise in Kürze zum ersten Mal dort hin.

Warum also nicht ein Stonehenge auf der eigenen Wiese errichten? Weitere menschliche Unterstützung habe er dafür nicht gebraucht. "Das habe ich ganz alleine gemacht", lacht er. Ein Bagger mit einer speziellen Vorrichtung habe es ermöglicht, die Steine aufzustellen. Acht Stück stünden inzwischen. Auf zwei Paare sei er besonders stolz. Wie beim englischen Original seien sie auf die Winter- und Sommersonnenwende ausgerichtet. 

"Ich habe ein Jahr lang gewartet und beobachtet, wo bei der Wintersonnenwende die Sonne aufgeht", erklärt er dazu. Am 21. Dezember und 21. Juni scheine die Sonne so genau durch das jeweilige Paar. Wie Menschen das noch viel größere Stonehenge vor Tausenden von Jahren ohne Maschinen errichten konnten, "beeindruckt mich total", führt er fort.

Stonehenge-Projekt in der Fränkischen Schweiz noch nicht ganz fertig

"Die echten wiegen ja fast das Zehnfache", schätzt er. Mit großer Vorfreude schaue er jetzt auf seine Reise nach Amesbury und wolle sich dann weiter an die Fertigstellung seines Projekts machen. "Sie sind noch nicht vollständig. Es fehlen noch ein paar auf der Sonnenseite. Ich habe schon welche in Aussicht."

Thalia-Buchtipp: Die Wander-Bucket-List Bayern

Der Ort liege nicht direkt an einem Wanderweg und sei deshalb nicht sonderlich bekannt. Es komme aber immer mal wieder vor, dass Menschen die Formation bewundern. Weitere Nachrichten aus Bamberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.

Artikel enthält Affiliate Links