Ausdrucksvolle Bekenntnisse
Autor: Andrea Spörlein
Hirschaid, Dienstag, 05. Dezember 2017
Mehr als 500 Exponate aus aller Welt zeigt das Krippen-Museum Hirschaid noch bis zum 14. Januar.
Inge und Hubert Patzelt sammelten über 50 Jahre lang Krippen-Exponate aus alle Welt. Weit mehr als 500 Exponate sind dabei zusammengekommen. Seit über zehn Jahren betreuen nun Mathilde und Walter Bergmann ihre Sammlung und das Hirschaider Krippenmuseum in der Alten Schule.
Mit der Eröffnung der Weihnachtsausstellung im Museum beginnt für viele Hirschaider der Beginn der Adventszeit und die Einstimmung auf das Weihnachtsfest. Das ist auch für den Hirschaider Bürgermeister Klaus Homann (CSU) so, der zur Eröffnung wieder zahlreiche Gäste begrüßen durfte, so unter anderem zwei evangelische und zwei katholische Geistliche. Er dankte dem Ehepaar Bergmann herzlich dafür, dass sie das Erbe von Inge und Hubert Patzelt weiterführen und jedes Jahr eine neue Ausstellung und neue Exponate zeigen können. Pfarrer Francis Plakkil sprach in seiner Begrüßung davon, dass die Ausstellungsstücke "Glaubensbekenntnisse verschiedener Menschen aus den verschiedensten Ländern sind".
Profunder Überblick
Der Themenschwerpunkt der diesjährigen Ausstellung ist "Jesuskind - Mittelpunkt der Weihnachtskrippe". Die Besucher der Eröffnungsveranstaltung bekamen einen profunden kulturhistorischen Überblick über die Darstellungsweise durch Walter Bergmann vermittelt. Dieser spannte den Bogen von der Darstellung des Jesuskinds auf Stroh in der Krippe mit Ochs und Esel, dem Prager Jesulein, dem Loretokindl (Salzburg), dem Fatschenkindl oder "Münchner Trösterlein" und verschiedenen anderen Jesus-Kind-Darstellungen.Die aufgebauten Krippen stammen in ihrer überwiegenden Zahl aus deutschsprachigen, italienischen, spanischen, französischen und slawischen Regionen, aber auch aus dem Nahen Osten, Ägypten, Zentralafrika, Mittel- und Südamerika und Fernost.
Ganz gleich ob man die Krippe in Origami-Technik, die Maisblatt-Krippe aus Bratislava oder die ausdrucksvollen Krippen aus Afrika betrachtet, alle laden den Betrachter ein inne zu halten und sich ins Heilsgeschehen zu vertiefen.
Auch in diesem Jahr sind wieder einige neu hinzu gekommene Weihnachtskrippen zu bewundern, so unter anderem ein sehr schönes Exemplar aus St. Annaberg in Schlesien. Sehenswert sind ebenfalls die Kinderkrippen, die im Krippenbaukurs des Hirschaider Krippenbaumeister Horst Wende entstanden sind.
Es ist schon beeindruckend, mit wie viel Fantasie und handwerklichem Geschick hier gearbeitet wurde. Die 14-jährige Giulia Gebhard hat sich heuer zum ersten Mal an eine "Erwachsenkrippe" getraut und eine wunderschöne "Laternenkrippe" angefertigt.
Neben den Krippendarstellungen widmet sich eine Sonderausstellung dem Thema "Rosenkranz - Perlen der Andacht" mit 280 Beispielen aus aller Welt, in verschieden Größen und Materialien. Pfarrer Plakkil konnte aus seiner Heimat Indien einige sehr schöne Exemplare beisteuern.
Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgten erneut "Die Zwa und die Zwa" mit besinnlichen Liedern.
Ort Krippen-Museum, Alte Schule, 2. Stock, Kirchplatz 4
Ausstellung Die Weihnachtsausstellung dauert noch bis einschließlich 14. Januar 2018.
Öffnungszeiten Die Ausstellung kann an den Wochenenden, am 1. Januar, am 2. Weihnachtsfeiertag, am Neujahrs- und am Dreikönigstag, jeweils von 14 bis 18 Uhr besichtigt werden, aber nicht am Heiligen Abend und an Silvester.
Führungen Bei Bedarf finden an den Samstagen Führungen um 15 Uhr statt. Sonderführungen können auch außerhalb der Öffnungszeiten nach Rücksprache unter Telefon 09543/6267 vereinbart werden.
Kosten Der Eintritt ist frei. Es wird aber für eine Spende zum Erhalt der slowenischen Zisterzienserabtei Sticna gebeten.