Druckartikel: Aus dem Hainbad wird eine Hainbadestelle

Aus dem Hainbad wird eine Hainbadestelle


Autor: Jutta Behr-Groh

, Freitag, 19. März 2010

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Bamberg GmbH hat ein neues Betriebskonzept für das Hainbad verabschiedet. Es setzt auf bauliche und organisatorische Lösungen, die das Schwimmen im Fluss wieder ganz legal möglich machen. Vorausgesetzt, der Stadtrat hebt am Mittwoch erwartungsgemäß das Badeverbot für einen Teil der Regnitz auf.
Foto: Ronald  Rinklef/Archiv


Die Vorzeichen für die Saison 2010 im Bamberger Hainbad stehen so günstig wie lange nicht mehr. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Bamberg GmbH hat für die 75 Jahre alte und unter Denkmalschutz stehende Anlage an der Regnitz ein neues Betriebskonzept verabschiedet. Es berücksichtigt einerseits die wichtigsten Wünsche der Besucher und schließt andererseits alle Haftungsrisiken für das Personal aus. Wer künftig in der Regnitz schwimmt, tut diese auf eigene Gefahr.

Nun muss nur noch der Stadtrat in seiner nächsten Vollsitzung das Badeverbot für den Fluss an dieser Stelle aufheben. Das wird allgemein erwartet, nachdem die regelmäßige Untersuchung des Wassers eine gute Qualität ergeben hat.

 

Mit dem Konzept einher geht die Umbenennung des Hainbads in "Hainbadestelle" auf "dringenden juristischen Rat": Die Bezeichnung solle deutlich machen, dass es sich nicht um ein Freibad im üblichen Sinn handelt, sondern um eine Liegewiese mit Zugang zum Fluss, so Stadtwerke-Bäderchef Christoph Jeromin.

 

Das Planschbecken wird wieder geflutet

 

Die Kernpunkte des Betriebskonzepts 2010 für das Hainbad sind folgende:

1.Der Zugang zum Fluss wird durch selbst schließende Türen gesichert, so dass niemand versehentlich in die Regnitz stürzen kann. Das Baden in dem Naturgewässer erfolgt künftig auf eigene Gefahr und ohne Aufsicht durch die Stadtwerke.

2. Im Plantschbecken gibt es wieder Wasser statt Sand, allerdings wird aus rechtlichen Gründen die Rutsche entfernt.

3. Während der Öffnungszeiten soll immer ein Ansprechpartner der Stadtwerke anwesend sein.

 

Sprecher zweier Bürgerinitiativen, die sich im Sommer 2009 gebildet haben und die kreativ und hartnäckig für eine Aufhebung des seit den 1970er Jahren bestehenden Flussbadeverbots im Hainbad protestiert haben, sind voll des Lobes über den heute von der Stadtwerke GmbH präsentierten Kompromiss.