Apfelmarkt: kulinarischer und optischer Genuss
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, Sonntag, 09. Oktober 2011
Der 13. Kreisapfelmarkt fand am Fuß der Lisberger Burg statt und lockte besonders am Sonntagnachmittag die Massen hierher.
           
Vom Unterdorf den Burgweg hinauf ins Oberdorf und zurück über die Hauptstraße zum Festplatz, dafür haben Martina Zieroff-Huber, Tochter Eva und Mann Klaus Huber aus Trabelsdorf mehr als eine Stunde gebraucht. Nun steht die Stärkung an, auf die sich die geübten Kreisapfelmarktbesucher  freuen: eine würzige Kürbissuppe mit Apfelbrot, als Zwischengang eine herzhafte Apfelsuppe mit Kürbisbrot und als Dessert die auch von der bayerischen Staatssekretärin Melanie Huml (CSU)  bei der Eröffnung des 13. Kreisapfelmarktes gelobten Apfelkrapfen des Obst- und Gartenbauvereins Lisberg. Das Geheimnis des guten Geschmacks verrät Zweiter Vorsitzender  Lothar Beck. Es sei die Apfelsorte Rubin Star, die es jedoch nicht im Supermarkt, sondern beim Obstbauern der Nachbargemeinde Trabelsdorf gibt. Regional eben. Und das gefällt auch Martina Zieroff-Huber. 
  
  Kein Schieben und Drängeln
 Sie kauft am liebsten heimische Produkte und hat sich bereits mit Honig aus Hallstadt eingedeckt. Entspannt schlendert sie gegen Mittag über den Apfelmarkt, an dem ihr die Vielfalt der  Speisen und Produkte rund ums paradiesische Obst gefällt. Sie genießt hier  vor allem die Weitläufigkeit, "kein Schieben und Drängeln", sondern viel Platz für die mehr als 60 Stände aus der Region Bamberg. "Ein weiterer Pluspunkt", findet auch ihr Mann und bekennender Apfelliebhaber. Sein Geheimrezept für ausgeglichene Bettruhe: "Ein Apfel am Abend sorgt für einen ruhigen Schlaf."
 Bereits zum 13. Mal hat der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege zusammen mit dem Landratsamt Bamberg den Markt organisiert, diesmal mit und in der Gemeinde Lisberg. Im Vordergrund steht die große Vielfalt der heimischen Obstsorten auf den Streuobstwiesen des Landkreises. Zur Ansicht ausgestellt hat der Kreisverband 16 Birnen- und 57 Apfelsorten mit so wohlklingenden Namen wie Pingo oder Kanadarenette, Remo oder Roter Hauptmann, oder der seit 1565 bekannte Königliche Kurzstiel.
Hans Sauer vom Kreisverband ist der Herr über die ausgestellten Obstsorten. Er muss die Besucher abhalten, die Sorten zu probieren, und bitten, einen Stand weiter zu gehen. Eine undankbare Aufgabe. Kreisfachberater Uwe Hoff wiederum versucht, die von Besuchern mitgebrachten Apfelsorten zu bestimmen. Doch manchmal muss auch er passen. Christa Götz aus Baunach hat  sogar die Blätter am Apfel gelassen, denn sie möchte diese saftige Sorte unbedingt in ihrem Garten pflanzen. Zwar kann Hoff ihr nicht direkt helfen, rät jedoch, Ende Dezember ein Edelreis des Baumes in einer Baumschule veredeln zu lassen.  Nachmittags und mit der Sonne verdichten sich die Besucherströme. Hoff ist sehr zufrieden mit dem Andrang,  "Tausende", sagt er und "noch mehr wären wahrscheinlich eine Katastrophe".
 Zieroff-Hubers  genießen daheim die Apfelkuchen und -torten, die sie sich zum Kaffee mitgenommen haben, und  freuen sich schon  auf den Kreisapfelmarkt 2012  in Breitengüßbach.