Andrea Pirlo in Bamberg: vom Winner zum Winzer
Autor: Daniel Ruppert
Bamberg, Montag, 17. Juni 2019
Als Fußballer war Andrea Pirlo auf dem Gipfel. Inzwischen verbringt viel Zeit auf seinem Weingut. Eine Kostprobe brachte er mit nach Oberfranken.
Mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland bereitete die italienische Fußballnationalmannschaft auch den Italo-Franken eine große Freude. Gestern erlebten Guido Di Dio und seine hiesigen Landsleute "den größten Moment der Firmengeschichte", als Andrea Pirlo und dessen Mannschaft zum Firmenbesuch in Bamberg waren, wo die Familie Di Dio seit 1984 Wein vertreibt.
Gemeint waren nicht die kickenden Kollegen der italienischen Fußballlegende, sondern der 40-jährige Ex-Profi und sein Bruder, die für einen geschäftlichen Besuch in Bamberg waren. Di Dio vertreibt den Wein, den die Pirlos in der Heimat, der Lombardei, auf einer acht Hektar großen Fläche produzieren, in Franken.
Auch ohne übertriebene Mimik und Gestik, die viele Italiener auszeichnet, erkennen die Familienmitglieder und Mitarbeiter den Star bereits von Weitem. Zurückhaltend, aber herzlich begrüßt Pirlo jeden einzelnen von ihnen, bevor ihn Guido Di Dio kurz als denjenigen vorstellt, der im Fußball alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gab. Zumindest der Firmenchef erfüllt ein italienisches Klischee: "Als ich vor der WM 2006 gefragt wurde, wie weit Italien kommt, habe ich geantwortet: Das kommt darauf an, wie bestechlich die Schiedsrichter sind." Mit dem Trapattoni-Zitat "Ich habe fertig" übergab er das Wort an die Fußballlegende.
Wie oft waren Sie seit 2006 im Land, wo Sie Weltmeister wurden?
Andrea Pirlo: Nur einmal in Duisburg. Dort habe ich in unserem italienischen WM-Quartier von damals meine Weine vorgestellt. Es ist immer eine große Freude, nach Deutschland zurückzukehren.
Haben Sie früher nach Siegen mit Ihren Teamkameraden lieber mit Wein oder Bier angestoßen?
Wir haben alles getrunken, was es gerade gab.