An der Buger Spitze geht es mit größerem Gerät weiter
Autor: Sebastian Martin
Bamberg, Mittwoch, 11. Dezember 2013
Die Havarie des Lastkahns, der zu Arbeiten am Flussbett der Regnitz eingesetzt wurde, liegt eineinhalb Monate zurück. Inzwischen wird an der Buger Spitze mit einem größeren Bagger gearbeitet. Das schwere Gerät ist stabiler und wirtschaftlicher.
Warum nun erst ein größerer Bagger zum Einsatz auf der Regnitz kommt? Ganz einfach: Es war vorher kein vergleichbares Gerät frei, sagt Horst Hahn von der Tief-, Wasserbau- und Schifffahrts-GmbH Domarin. Hahn ist Bauleiter der Wasserbaustelle an der Buger Spitze, wo nun wieder ein Bagger auf einem Schiff steht.
Die Arbeiten zum Hochwasserschutz am Flussbett der Regnitz gehen nach der Havarie des zuerst eingesetzten Kahns weiter. Der Bagger, der jetzt mit seiner Schaufel in das Wasser fährt, ist riesig - er wiegt 60 Tonnen. Die zwei schwimmenden Pontons, auf denen das schwere Gerät steht, können bis 100 Tonnen tragen. Neun Meter ist die Schwimminsel zusammengesetzt breit. Mit einem Kran wurden die Teile vor gut einer Woche in die Regnitz gesetzt.
Die Insel misst nun doppelt so viel wie das alte Schiff, das eine schmale Spezialanfertigung war. Dieser erste Kahn ist Hahn nicht so gut in Erinnerung geblieben: Er ist im Oktober an der Buger Spitze untergegangen.
Der havarierte Kahn fährt wieder
Die Ursache der Havarie ist - zumindest offiziell - noch nicht restlos geklärt. Die Begutachtung läuft noch. Ein menschlicher Fehler ist allerdings denkbar. "Wir sind 328 Mal gefahren, ohne Schaden”, betont Horst Hahn. Ein Mal ist etwas passiert. Das war im Oktober. Fast eine Woche dauerte es damals, bis der Kahn mitsamt dem kleinen Bagger aus der Regnitz geborgen werden konnte. Ernsthaft verletzt wurde aber glücklicherweise niemand. Die Kosten der Havarie sind momentan noch nicht abschätzbar, heißt es.
Laut Hahn ist der kleine Bagger aber wieder einsetzbar. Dennoch arbeitet sich nun der "große Bruder" in der Regnitz vor. Das Gefährt war bis vor Kurzem noch im Nürnberger Raum eingesetzt worden. Nach dem Abschluss der Arbeiten dort und der Zwangspause an der Regnitz wurde das schwere Gerät dann an die Buger Spitze geschafft.
Kosten: Rund 450.000 Euro
Der alte Kahn ist auch schon wieder im Einsatz: Er schiebt den neuen Schwimmkörper mitsamt Bagger an die entsprechende Flussstelle, da das Ponton nicht motorisiert ist.
Nach der Verzögerung der Arbeiten am Flussbett der Regnitz durch die Havarie soll es nun rasch vorangehen. Die jetzt eingesetzte Schwimminsel bietet nicht nur mehr Stabilität auf dem Wasser als der erste Kahn, auch der Einsatz des großen Baggers hat Vorteile: "Es ist wirtschaftlicher, weil man mehr schafft", sagt Jörg Blömer vom Wasser- und Schiffahrtsamt Nürnberg (WSA). Die Gesamtkosten der Reparaturmaßnahmen schätzt er auf 450.000 Euro.
Die wichtigsten Arbeiten zum Schutz vor Flutwellen sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Dann folgen bis Februar/März weitere Eingriffe. Vor allem die Sandbank an der Hainspitze muss abgetragen werden, damit das Wasser Platz zum Abfließen hat: Das ist exakt die Stelle, die dem ersten Kahn zum Verhängnis wurde.