Am Oberhaider Friedhofskreuz vergangen
Autor: Anette Schreiber
Oberhaid, Mittwoch, 19. Juni 2013
In der Nacht zum Mittwoch wurde der Corpus des Oberhaider Friedhofskreuzes Ziel von Vandalismus. Die Gemeinde erstattet Anzeige.
Carsten Joneitis weiß nicht so recht, ob er nun mehr betroffen, oder mehr wütend sein soll. Auf alle Fälle ist er ein Stück weit sprachlos. Sprachlos ob dessen, was sich wohl in der Nacht zum Mittwoch in seiner Gemeinde zugetragen hat. Am Friedhof. Dort ist das gut 3,50 Meter große Kreuz so etwas wie das prägende Element. Und genau an dem haben sich einer oder mehrere Vandalen ausgetobt. "Unglaublich", schnaubt der Bürgermeister.
Der Corpus des aus Sandstein vor gut 80 Jahren gefertigten Kreuzes wurde aus der Halterung entfernt, also entweder ausgehebelt oder in der Mitte zerschlagen. Jedenfalls liegt er zerbrochen am Boden. Erst vor etwa vier Jahren wurde das Kreuz für 8000 Euro liebevoll restauriert. In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde insgesamt rund 40.000 Euro in den Gottesacker investiert, der von der Bevölkerung sehr geschätzt wird.
Deswegen waren es empörte Bürger, die Joneitis morgens über den besonders schändlichen Fall von Vandalismus in Kenntnis setzten. "Mit Vandalismus habe ich so meine Erfahrungen", merkt der 43-Jährige bitter und mit Verweis auf die Unterhaider Kellergasse und das Jahr 2010 an. Die Verursacher wurden damals übrigens trotz von der Gemeinde ausgesetzter Belohnung nicht ermittelt.
Nicht abgesperrt
Weil die Oberhaider ihren Friedhof regelmäßig besuchen ist er nicht abgesperrt, war auf Nachfrage weiter zu erfahren. Zuerst freilich wollte Joneitis auch nicht an Vandalismus glauben. Als er sich aber "die Bescherung" zusammen mit einem Experten vor Ort ansah, kam dann praktisch keine andere Möglichkeit in Frage. Deswegen hat Joneitis auch die Polizei verständigt und stellt Strafanzeige.
Diese Sachbeschädigung wird Oberhaid schließlich einige tausend Euro kosten. Nach der Beweissicherung durch die Polizei wird sich sich ein in der Gemeinde ansässiger Steinmetzbetrieb des total zerstörten Corpus' annehmen. Hinweise - auch vertraulich nimmt Joneitis entgegen (09503/9223-0). "Oh Herr gib' ihnen die ewige Ruhe", wie auf dem Kreuzsockel steht, gilt damit jedenfalls nicht für die Täter...