Druckartikel: Adventsmarkt im Bamberger Sand bot sogar eine Frühlingsblüte

Adventsmarkt im Bamberger Sand bot sogar eine Frühlingsblüte


Autor: Marion Krüger-Hundrup

Bamberg, Sonntag, 02. Dezember 2018

Rund um die Bamberger St.-Elisabeth-Kirche luden qualitätsvolle Waren und kulinarische Genüsse zum Verweilen ein.
Wenn der Schmied an seine heiße Arbeit ging, blieben die Weihnachtsmarktbesucher interessiert stehen. Foto: Barbara Herbst


Klein, aber fein war der Adventsmarkt im Sand im Schatten der St.-Elisabeth-Kirche als stummer Mahnerin, den eigentlichen Sinn der Vorweihnachtszeit nicht aus dem Blick zu verlieren. Zumindest die vielen Kinder, die mit leuchtenden Augen das entspannte Treiben verfolgten, mögen das Christkind erwarten. Auch die Erwachsenen, die den ersten Advent in der Vorabendmesse mit Pfarrer Hans Lyer begrüßten.

Wenn der Schmied auf den Amboss hämmert

Unmittelbar vor dem Kirchenportal hämmerte ein Schmied auf den Amboss. Aus dem Feuerkorb stoben Funken und erleuchteten die Menschentraube vor dem Glühweinstand.

Da war es tröstlich zu wissen, dass mit Engelhard Schmitt ein Berufsfeuerwehrmann in der Nähe war, der obendrein über eine ausgesprochen ruhige Hand verfügt. Davon konnten sich die Besucher seiner Holzbude überzeugen: Schmitt erstellt winzige Scherenschnitte mit speziellem Werkzeug. "Dieser Baum hat genau 976 Äste und ist gerade mal so groß wie ein Cent", zeigte seine Frau Gerda stolz auf ein besonderes Exemplar.

Für Straßenkinder in Bolivien

Engelhard Schmitt lächelte bescheiden. Etwa drei Monate lang habe er an diesem Mini-Baum gearbeitet, erzählt er. Und dass der gesamte Erlös aus dem Verkauf an ein Straßenkinderprojekt in Bolivien gehe.

"Namaste, Julee, Tashi Delek und Danke" werden auch Menschen in Nepal, Tibet, Bhutan sagen, denen der in Bamberg ansässige Verein "Himal-Initiative Deutschland" in verschiedenen Projekten hilft. Mit dem Verkauf von Handarbeiten aus der Himalaya-Region und von heißen Maroni sammelten Vereinsmitglieder weiter für Schulpatenschaften, Gesundheitseinrichtungen oder den Wiederaufbau nach Naturkatastrophen. Bei so viel Unterstützung für die Zukunft von Menschen in Not war es berührend, dass es am Nachbarstand Krippen zu bewundern gab - mit dem Jesuskind in der Mitte.

Ochs, Esel, Hirten und mehr

Eckhard Henzler, Schnitzer aus Weismain, hat sie als zusammenklappbare Baumstammbücher mit Figuren geschaffen. Zusätzlich zur heiligen Familie, zu Hirten, Ochs und Esel schnitzt er auf Wunsch die gesamte Tierwelt. So hatte er in einer Kiste Rohlinge aus Linden- und Erlenholz vorbereitet, die er nun vollendete. Kinder wühlten nach ihrem Lieblingstier: Hund oder Katze, Pferd, Hahn oder Schnecke. Für ein kleines Mädchen setzte Eckhard Henzler das Schnitzmesser an einem Elefanten an. Behutsam half das Kind dann, mit Schmirgelpapier die letzten Unebenheiten am Rüssel zu glätten.

Drechselarbeiten, kunstvolle Keramik, robustes Holzspielzeug, filigraner Modeschmuck und mehr: Das Warenangebot auf diesem Adventsmarkt überzeugte durch Qualität. Auch seltenere kulinarische Genüsse wie Apfelpunsch mit Calvados und Amaretto, Bratäpfel und sogar Austern ergänzten die traditionellen Gaumenfreuden wie Bratwürste und Glühwein.

Ein regionales Schmankerl bot Imker Markus Hilfgenhaus aus der Fränkischen Schweiz. Im reizvollen Kontrast zur Weihnachtsdekoration bot er Honig namens "Frühlingsblüte" oder "Sommertracht" an. "Probieren Sie selbst!" lud der Imker vor dem Kauf zum Testen aus offenen Gläsern ein. "Vorzüglich", so das Urteil eines Kosters.

Den Bienen geht es gut, weil ...

Somit bestätigte er die Bemerkung von Markus Hilfgenhaus, "dass es den Bienen gut geht, weil der Imker nach ihnen guckt". Bienen hätten es besser als andere Insekten und würden im Winter mit Zucker und altem Honig gefüttert.

Der nunmehr 13. Adventsmarkt im Sand wurde von der IG "interesSAND" veranstaltet und vom Bürgerverein IV. Distrikt unterstützt. Verschiedene Chöre und Bands bereicherten den Markt mit stimmungsvoller Adventsmusik. Bedauerlich war lediglich das regnerische Wetter.