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A73: Mehr Pkw auf der Pendler-Autobahn bei Bamberg unterwegs


Autor: Sebastian Martin

LKR Bamberg, Mittwoch, 16. März 2016

Auf der A 73 bei Bamberg ist zu Stoßzeiten jede Menge los. Kein Wunder: Seit Bau der Autobahn sind immer mehr Kfz auf der Nord-Süd-Verbindung dazugekommen.
Am Kreuz Bamberg sind laut Verkehrspolizei die Kapazitätsgrenzen langsam erreicht. Foto: Ronald Rinklef


Im Norden von Bamberg ist noch alles entspannt. Wer aus Richtung Bad Staffelstein die A 73 mit seinem Auto befährt, der hat normalerweise keinen Stau zu fürchten. Normalerweise. Doch derzeit ist im nördlichen Landkreis nichts normal. Die Bahnstrecke ist wegen des ICE-Streckenausbaus gesperrt. Davon ist auch die Autobahn betroffen. Auf Höhe Breitengüßbach fließt der Verkehr derzeit nur einspurig in beide Richtungen. Die Bahn baut unter der Fahrbahn einen zweiten Tunnel, durch den die Gleise geführt werden. Größere Probleme hat es hier im Verkehr nach Aussage der Verkehrspolizei Bamberg (VPI) noch nicht gegeben. Zwar könnte es zu Stoßzeiten klemmen, die Probleme gibt es eher im Süden, am unteren Ende des Abschnitts der A 73, für den die VPI Bamberg zuständig ist.


Richtung Süden wird's voller

Die A 73 ist eine reine Pendler-Strecke.
Das zeigen die Zahlen der Autobahndirektion Nordbayern. An vier Zählstellen zwischen Ebensfeld und Forchheim-Süd wird der Verkehr mittels Induktion erfasst. Es zeigt sich: Allein in den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Pkw stetig erhöht. Die Zahl der Lastwagen, die über die A 73 rollen, blieb nahezu konstant.

Auf Höhe Ebensfeld erfasst die erste Zählstelle die Fahrzeuge auf dem Gebiet der Verkehrspolizei Bamberg. Rund 28.000 Kfz sind hier am Tag unterwegs. Die Autobahn im Norden von Bamberg ist damit wenig belastet.
Wer weiter Richtung Bamberg fährt, wird es bemerken: Am Kreuz Bamberg verdoppelt (!) sich der Verkehr. Hier trifft schließlich die A 73 auf die A 70, auf der rund 20.700 Fahrzeuge täglich in beiden Richtungen unterwegs sind.

Es rollen gut 55.000 Fahrzeuge - das ist spürbar: Das Kreuz Bamberg hält aus Sicht der Verkehrspolizei nicht mehr den Belastungen Stand. Sie sei von den Maßen her nicht für die Masse an Verkehr geplant und gebaut worden. Vor allem die Kurven-Radien seien zu klein: "Die Obergrenze am Kreuz Bamberg ist erreicht, aber es ist derzeit kein Ausbau zu erwarten", sagt VPI-Chef Paul Freudensprung.


Entlastung bei Bamberg-Ost

Weniger Fahrzeuge werden es nicht, die anschließend an Bamberg vorbei über die A 73 nach Süden rollen. Die nächste Zählstelle befindet sich auf Höhe Bamberg-Ost. Der Ausbau der Abfahrt dort habe zu einer großen Entlastung geführt, so Freudensprung. Früher hatte es oft größere Rückstaus in die Autobahn hinein in Richtung Süden gegeben. Das Nadelöhr wurde aufgelöst, als im vergangenen Jahr das Staatliche Bauamt eine Einfädelspur zur Staatsstraße nach Bamberg baute.

Auch die Gleitzeitregelung viele Firmen habe sich positiv ausgewirkt, so Freudensprung. Dennoch kommt es in den Stoßzeiten zwischen 6.30 und 8.30 Uhr sowie zwischen 15 und 17 Uhr zu stockendem Verkehr. Staus und stockenden Verkehr gibt es zu diesen Zeiten vor allem im Süden von Bamberg. Die Pendler Richtung Erlangen und Nürnberg haben zusätzlich mit Baustellen bei Forchheim zu kämpfen.


Baustellen bei Forchheim

Auf Höhe der Anschlussstelle Forchheim-Süd zählt die Autobahndirektion noch mehr Fahrzeuge: Insgesamt gut 59.000 Pkw und Lkw rollen hier über die A 73. Es wird noch in den kommenden zwei Jahren eng zugehen: Zwischen 2016 und 2018 werden drei Brücken der A 73 bei Forchheim erneuert. Ebenso plant die Direktion Lärmschutzmaßnahmen: Der Abschnitt zwischen Forchheim-Nord und -Süd wurde 1980 für den Verkehr geöffnet. Damals rechnete man nur mit einem Verkehr von 13.500 Fahrzeugen pro Tag - der Lärmschutz reicht längst nicht mehr aus.

Auch die Bahn hat in diesem Bereich Pläne. Eine Umfahrung könnte schwierig werden. Durch Forchheim lohnt sich der Weg aufgrund der vielen Ampeln kaum: "Es wird phasenweise zu erheblichen Behinderungen kommen!", prophezeit Uwe Gemeinhardt von der Verkehrspolizei Bamberg deshalb im Hinblick auf die Maßnahmen im Jahr 2017 und 2018.

Ausgelegt ist die A 73 zwischen Bamberg und Forchheim für eine durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke von 70.000 Fahrzeugen. Es bleibt also noch etwas Luft.


Erfasste Verkehrszahlen an den Zählstellen der A 73: Immer mehr Pkw - gleich viel Lkw

Ebensfeld:
2004 2012 2014
Pkw 16202 27040 28278
Lkw 2008 3035 3269

Kreuz Bamberg:
2004 2012 2014

Pkw k.A. 52995 55128
Lkw k.A. 6639 7010

Bamberg-Ost:
2004 2012 2014

Pkw 47361 52166 54099
Lkw 7109 6837 7156

AS Forchheim Süd:
2004 2012 2014

Pkw k.A. 58447 59880
Lkw k.A. 5697 5774