A73: Baustelle bei Breitengüßbach dauert noch bis Herbst
Autor: Sebastian Martin
Unteroberndorf, Donnerstag, 12. Januar 2017
Die Arbeiten der Bahn bei Breitengüßbach gehen trotz des strengen Winters weiter. Der Tunneldurchstoß für die Trasse soll bis Herbst geschafft sein.
Momentan bedeckt der Schnee das Baufeld im nördlichen Landkreis - ungeachtet dessen laufen die Arbeiten an der ICE-Ausbaustrecke weiter. Auch im Bereich des Breitengüßbacher Ortsteils Unteroberndorf bewegen sich die Baumaschinen.
Das freut die Autofahrer, bedeutet dies doch, dass die A73 in absehbarer Zeit wieder normal befahrbar sein könnte. Seit Beginn der Baustelle an dieser Stelle ist die Durchfahrt auf der Autobahn nur eingeschränkt möglich - der Verkehr läuft rund 800 Meter komplett über die Fahrbahn in Richtung Zapfendorf, auf jeweils eine Spur in beiden Richtungen verengt. Der Grund: Laut Bahn-Projektsprecher Frank Kniestedt sind aktuell die Bohrpfahlgründungen für das Brückenfundament auf der Nordseite (Richtung Zapfendorf) im Gange.
Für den Bau einer zweiten Unterführung für die ICE-Trasse wurde zunächst an der südlichen Seite Richtung Unteroberndorf gearbeitet. Im März vergangenen Jahres musste dazu die Fahrbahn verlegt werden. Über eine Behelfsstrecke wurde der Verkehr bis Ende 2016 gelenkt. Die Brücke, über die der Verkehr nach Zapfendorf fließt, wurde in der Zeit ab- und wieder aufgebaut. Diese Arbeiten sind laut Bahn abgeschlossen.
Polizei sieht keine Probleme
Aus Sicht der Verkehrspolizei Bamberg stellt die Baustelle kein Problem dar: "Die läuft so weit, wir haben bisher keine Unfallhäufung festgestellt", bilanziert der Leiter der Autobahnpolizei, Werner Schnödt. Für Pendler gibt es freilich in den Stoßzeiten zeitliche Verzögerungen durch Rückstaus. Das wird auch noch bis in den Herbst anhalten. Laut Sprecher Kniestedt dauert die Baustelle an der Stelle bis September. Aber: "Wir liegen im Zeitplan."
Bei Unteroberndorf findet parallel zu den Arbeiten unter der A73 wohl das komplizierteste Stück Ingenieurskunst seinen Fortgang: das sogenannte Überwerfungsbauwerk. Dieses führt die zwei Gleise der ICE-Trasse, die im Süden getrennt verlaufen, zusammen, um sie gemeinsam durch den A73-Tunnel zu leiten. Auch der Main wurde bereits für die neue Trasse verlegt.
Nächste Staus bei Kemmern?
Für Autobahn-Pendler kann ab September dennoch keine volle Entwarnung gegeben werden. Denn die Bahn muss weiter im Süden erneut in die Fahrbahn eingreifen: Wenn der Ausbauabschnitt bei Kemmern und Hallstadt beginnt. Dort verläuft derzeit die Trasse noch zweigleisig, sie wird ebenso auf vier Gleise erweitert. Die Autobahnbrücke über der Trasse bei Kemmern muss dazu umgebaut werden. Einen genauen Zeitplan konnte der Bahnsprecher aber noch nicht nennen. Insgesamt zahlt der Bund für den Ausbau der ICE-Strecke zwischen Ebensfeld und Hallstadt rund 200 Millionen Euro.