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A3-Ausbau am Dreifrankenstein gefordert


Autor: Evi Seeger

Heuchelheim, Freitag, 10. Mai 2013

Vor allem Geiselwinder Bürger nutzten das CSU-Teffen am Dreifrankenstein bei Heuchelheim, um mit Nachdruck den raschen Ausbau der Autobahn 3 zu fordern. Innenminister Joachim Hermann sagte:  "Es fehlt nur noch das Geld."


Es ist so etwas wie ein kleiner Politischer Aschermittwoch - nur eben in Franken und an Christi Himmelfahrt: Das alljährliche Drei-Franken-Treffen der CSU am Symbolstein, an der Stelle im Steigerwald, an der die Grenzen der fränkischen Regierungsbezirke aufeinander treffen.

Auch in diesem Jahr stellte sich viel Politprominenz ein, darunter der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Bundestagsabgeordneter Thomas Silberhorn, parlamentarischer Staatssekretär Christian Schmidt, die Staatssekretäre Karl Freller, Gerhard Eck, Melanie Huml, Europaparlamentarier, Landtagsabgeordnete und jede Menge Kommunalpolitiker.

Aber auch Demonstrationen haben Tradition am Drei-Franken-Stein, denn die hochrangigen CSU-Politiker mischen sich unters Volk und Anliegen können so direkt an den Mann gebracht werden.

Waren es vor einigen Jahren die Gegner eines Nationalparks Steigerwald, so erregte die Gemüter in diesem Jahr der Autobahnausbau samt Lärmschutz, der auf sich warten lässt.

Segen Gottes und Musik

Ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom Ortsverband Schlüsselfeld-Aschbach. Die Ortsgeistlichen Erhard Schupp und Johannes Kestler stellten sie unter den Segen Gottes. Geo Sturm und seine Schlüsselfelder Blaskapelle sorgten für den musikalischen Rahmen.

Einen Farbtupfer unter den rund 400 CSU-Anhängern bildete die "Partei für Franken", die mit rot-weißen Fahnen auf sich aufmerksam machte. Robert Gattenlöhner, ihr Nürnberger Landesvorsitzender, regte sich darüber auf, dass ihn ein Teilnehmer daran hindern wollte, ein Franken-Fähnchen am Symbolstein zu befestigen. Die Partei für Franken legt Wert darauf, keine Separatisten zu sein. Sie würden sich aber als Franken in Bayern vernachlässigt fühlen, machten die Mitglieder deutlich.

Wesentlich mehr Wind als die kleine fränkische Partei - sie gehört schon fast zu dieser Kundgebung - machten die Demonstranten, die sich für den raschen Ausbau der A3 stark machten. Vor allem Geiselwinder Bürger waren es, die kritisierten, dass das Planfeststellungsverfahren zwar abgeschlossen ist, der Ausbau aber nicht voran geht.

Der Geiselwinder Peter Petschl lud Staatsminister Joachim Herrmann zu sich zum Kaffee ein. Eine Unterhaltung auf der Terrasse werde aber nicht möglich sein. Wie groß der Lärm ist, machte sein Sohn André deutlich: Er hatte die Autobahngeräusche - 85 Dezibel - aufgenommen und spielte sie in Originallautstärke ab. Peter Petschl übergab Joachim Herrmann schließlich einen "Scheck" über 42 Millionen - so viel wie die A3-Ausbaustrecke kosten soll. Was sei dies angesichts des Berliner Flughafens, meinte der Geiselwinder.

"Wir sind uns im Ziel einig", antwortete ihm der Minister. Es fehle nur noch jemand in Berlin, der den Scheck unterzeichne. Herrmann versicherte, alles zu tun, damit es mit dem Autobahnausbau zügig voran geht. Er hält es für sinnvoll mit einem privaten Partnership-Modell den Ausbau auf den Weg zu bringen. "Was wir hier am Stein versprechen, wird auch gehalten", sagte Herrmann und erinnerte an die Nationalpark-Diskussion.

"Mehr Steuergeld nach Bayern"

Das Baurecht für den Autobahnabschnitt sei geschaffen, es fehle nur noch das Geld. Überhaupt müsse mehr von den Steuergeldern in Bayern - anstatt am Berliner Flughafen - hängen bleiben. Die CSU habe sich auf die Fahne geschrieben, den Menschen zu dienen. Dass sich einige "selbst bedient haben" - was derzeit in aller Munde ist - streifte Herrmann nur am Rande. Er versicherte, "auch wenn einige schwarze Schafe darunter sind", sei dies nicht typisch für seine Kollegen. Jetzt seien klare Entscheidungen getroffen worden und in Zukunft komme so etwas nicht mehr vor. Staatssekretär Gerhard Eck sah sich wegen der "Verwandtenaffäre" von Journalisten umringt. Eck betonte, alles sei auf dem Boden der Legalität gewesen.

Schelte an die politischen Gegner verteilte Bundestagsabgeordneter Thomas Silberhorn. In einer Zeit, in der die Steuereinnahmen sprudeln wie nie zuvor könne man keine weiteren Steuererhöhungen fordern. Mit Blick auf die Situation in Griechenland und Spanien forderte Silberhorn: "Wir brauchen ein starkes Europa nach außen und ein schlankes Europa nach innen, wenn es um den Verbraucher geht." Was für ihn bedeute, "da wo wir es selbst machen können, soll uns keiner hineinreden".

"Im gelobten Land"

In ihrer Kombination von bodenständig und weltoffen hält Silberhorn die Franken für unschlagbar. "Wir wissen wo wir herkommen und sind weltoffen. Unsere Unternehmen produzieren für den Weltmarkt." Daher brauche es junge Menschen, "die international einsetzbar sind und das Know How, das sie hier gelernt haben nicht nach draußen verscherbeln". In einem waren sich alle Redner einig: "Wir leben hier im gelobten Land!" Oder wie Ortsverbandsvorsitzender Johannes Krapp es nach einem Frankreich-Aufenthalt wahrgenommen hat: "Die Franzosen schauen derzeit mit feuchten Augen nach Deutschland und nach Bayern."