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550 Jahre Feier: Burgwindheim bereitet sich auf Ansturm der Pilger vor


Autor: Anette Schreiber

Burgwindheim, Donnerstag, 06. November 2014

Tief durchatmen ist angesagt. Einen langen Atem braucht der Festausschuss um Dekan Albert Müller, denn das Jubiläum "550 Jahre Feier" des Heilig-Blut-Festes Burgwindheim ist nur noch wenige Wochen weit weg und wird von vielen Veranstaltungen bestimmt sein.
Zum Blutsfest pilgern jedes Jahr Tausende nach Burgwindheim.Archivbild: Ronald Rinklef


Tausende pilgern am Blutsfest - acht Tage nach Fronleichnam - nach Burgwindheim. Immer noch, und das nun bald zum 550. Mal. Ein ganz besonderes Jubiläumsjahr liegt vor dem ältesten Marktort im Steigerwald. Dann werden wohl noch mehr Menschen hierher strömen. Die Ströme müssen kanalisiert und betreut sein. Dafür stellt der knapp 20-köpfige Festausschuss bereits seit geraumer Zeit die Weichen. Zum nunmehr fünften Mal hat der Pfarrer, Dekan Albert Müller, dieses Kommittee zur Arbeitssitzung ins Schloss geladen. Es gibt viel zu tun. Aus den mehrseitigen Protokollen ist eine umfangreiche to-do-Liste geworden.

Zumindest gibt es schon Etliches, worunter Müller den "Erledigt-Haken" setzen kann: Als gesetzt darf im Jubiläumsjahr etwa der Bamberger Erzbischof als Festprediger beim Fest zum Heiligen Blut (geläufiger als Blutsfest (11. Juni), gelten. Auch der neue Weihbischof Herwig Gössl wird in der Festwoche in Burgwindheim predigen.
Selbstredend werden die Wallfahrer aus Dingolshausen, Eltmann und Volkach auch und gerade im Jubiläumsjahr nach Burgwindheim pilgern. Volkach will aus diesem besonderen Anlass auch einen neuen Bildstock bei der Mendenmühle aufstellen lassen, gab Bürgermeister Heinrich Thaler hierzu die jüngste Entwicklung bekannt.

Ein Jubiläumsjahr wäre ein guter Anlass dafür, dass sich weitere Wallfahrten nach Burgwindheim aufmachen, findet Pfarrer Müller. Man darf sich höchstwahrscheinlich auf eine aus der Kuratie Mönchherrnsdorf freuen, teilte er den Sachstand mit. Deswegen sind organisatorische Details zu klären, unter anderem die Bewirtung. Die Gastronomen im Ort sollen bei den Veranstaltungen im Jubiläumsjahr ebenso einbezogen werden wie die Vereine, so Müller. Schön wäre es, wenn etwa auch Motorrad- oder Fahrradwallfahrten nach Burgwindheim kämen, merkte er weiter an.

Während das noch Wünsche sind, gibt es eine Reihe von Jubiläumsprojekten, die bereits Gestalt annehmen. In Arbeit ist beispielsweise ein neues Wallfahrtsheftchen, das in einer Auflage von 5000 Stück erscheinen wird. Joseph Herbstsommer hat ein Plakat entworfen, das einen Überblick über die zentralen Veranstaltungen geben soll.

Jede Menge zu tun

Alle Hände voll zu tun hat neben vielen weiteren ehrenamtlichen Helfern auch Sigrun Philipp. In ihr Ressort fällt es, das Wallfahrtsmuseum fürs Jubiläum "fit" zu machen. Bereits Gedanken gemacht haben sich auch Kindergartenleiterin Erika Neff und Schulleiterin Hannelore Noppenberger: Kinder und Schüler malen fürs Jubiläum.
Was mittelalterliches Pilgerlager und -Markt betrifft, laufen die Fäden bei Heinrich Vay, Hannelore Schmitt, Maria Hollman und Petra Uri zusammen. Einige Verträge wurden zwischenzeitlich schon unterschrieben.

Vorträge gehören dazu

Für einen Vortrag möchte Pfarrer Müller Kreisheimatpflegerin Annette Schäfer verpflichten, Professor Thomas Kroth wiederum soll den Festvortrag beim Festabend am 31. Januar halten. Mit einem Neujahrsempfang wird das Jubläumsjahr eingeläutet, mit einem Abschlusskonzert wird es enden. Gospelkonzert, Open-air-Gottesdienst, Adventsmarkt sind weitere Jubiläumsveranstaltungen. Als "eigene" Jubiläen feiert dann noch die Jugendblaskapelle ihr 50-Jähriges und der Kindergartenneubau wird 25.

Damit jeder ein greifbares Andenken an das besondere Jahr hat, sollen in Kooperation mit der Raiffeisenbank Jubiläumsmünzen geprägt werden. Über 2015 hinaus könnte sich ein "Freundeskreis zum Heiligen Blut" bilden, ist eine weitere Vision des Pfarrers. Am Ende der Sitzung stellte er zufrieden fest: "Das Jubiläum nimmt immer mehr Formen an."