Druckartikel: "36 Kreisla" geht in die Vollen

"36 Kreisla" geht in die Vollen


Autor: Joseph Beck

Frensdorf, Sonntag, 01. Oktober 2017

Das Landkreisbier 2017 wurde im Bauernmuseum Frensdorf angestochen. Das helle Vollbier ist ein Gemeinschaftssud von drei Brauereien.
Mit Bravour bewältigte Regierungsvizepräsident Thomas Engel (rechts) den Fassanstich.Joseph Beck


Das vierte Landkreisbier ist da. Wie die Vorgänger auch wurde Ende September das erste Fass in der Eingangshalle des Bauernmuseums in Frensdorf angestochen. Besonders willkommen hieß Landrat Johann Kalb (CSU) die Braumeister des neuen Stoffes: Hubert und Tobias Wagner aus Kemmern, Günter und Rainer Wagner aus Merkendorf sowie Klaus Wagner-Bendner aus Oberhaid. Das Bier ist also ein Gemeinschaftssud von den drei "Wagner-Brauereien".

Kalb ließ kurz die früheren Landkreisbiere Revue passieren: ein Märzen, ein Jubelbock und ein Fränkisch Hell wurden bisher gebraut, an denen sich 13 Brauereien in Kooperation beteiligten. Der bisherige Erfolg der ,36 Kreisla' genannten Biere - in Anspielung auf die 36 Gemeinden des Landkreises - sei überragend. "Das Landkreisbier ist kein Konkurrenzprodukt zu anderen heimischen Bieren, sondern Ergänzung des bereits bestehenden Angebots", erklärte Kalb. Es sei kulinarische Wirtschaftsförderung, meinte er dann noch.

In Anspielung auf die drei Familienbetriebe, die auf eine Brautradition bis in das Jahr 1744 zurückblicken können, betonte Kalb, dass es gelte, genau diese gelebte und einzigartige Geschichte über Jahrhunderte zu erhalten. "Bier ist Tradition, Kultur und Wirtschaftsförderung." Natürlich durfte der Hinweis auf die 65 Brauereien im Landkreis Bamberg nicht fehlen, womit man mit dem Alleinstellungsmerkmal "Höchste Brauereidichte der Welt" an der Spitze stehe.

In diesem Sinne äußerten sich auch die Bayerische Bierkönigin Lena Hochstraßer aus Starnberg und die Oberfränkische Bierkönigin Christina Pollnick aus Münchberg. Sie strahlten, dass sie bei diesem Ereignis dabei sein durften. Als weitere Gäste begrüßte der Landrat unter anderem Regierungsvizepräsident Thomas Engel, den Regierungsschuldirektor von Oberfranken Klemens Brosig, Bambergs Zweiten Bürgermeister Christian Lange (CSU) sowie Vertreter der Handwerkskammer, des Amts für Ländliche Entwicklung und des Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung. Auch ausländische Gäste der Internationalen Woche waren zu Besuch. Neben der Band "no banjo in the baggage" der Kreismusikschule musizierten die Gruppen "Brass Jablonec" und "Jazztet" aus Tschechien und begeisterten mit ihren fetzigen Stücken.

Aus der Geschichte des Bieres berichtete Kreisarchivpflegerin Barbara Spies. Hierbei ging sie natürlich besonders auf Oberhaid, Kemmern und Merkendorf ein. "Der Bierpreis war immer schon wichtig für die Harmonie der Gemeinde", betonte sie. Die Gemeinderäte von Kemmern hätten deshalb einstmals beschlossen, den Preis von 7 Kreuzer wieder auf 6 Kreuzer zu reduzieren, was im Beschlussbuch nachzulesen sei. Für ihre interessanten Ausführungen erhielt Spieß kräftigen Applaus der Anwesenden.

Hubert Wagner sprach als Vertreter der Braumeister. Er spürte als Wirt das Lechzen der Gäste nach dem neuen Bier und fasste sich deshalb sehr kurz. Das helle Vollbier hat demnach 13,5 Prozent Stammwürze, 5,5 Prozent Alkohol. Für die 36 Hektoliter wurden 800 Kilogramm helles Malz und sechs Kilogramm Hopfen benötigt. Alle verwendeten Produkte sind aus der Region. Wenn der erste Sud aufgebraucht ist, wird nachgebraut bis zum 30. September nächsten Jahres.

Landrat Kalb stülpte dann dem doch etwas verdutzten Regierungsvizepräsidenten Thomas Engel seine ihm zugedachte Lederschürze über und bat ihn, anzustechen. Dies gelang Engel mit Bravour. Da das Wetter ideal war, spielte sich alles Weitere im Hof des Bauernmuseums ab, bis der Regen dem schönen Abend ein Ende setze.


Hier gibt es da neue Landkreisbier

Verkauf Das neue Landkreisbier wird exklusiv bei den drei Kooperationsbrauereien verkauft. Dies sind die Brauereien Wagner (Kemmern), Wagner (Merkendorf) und Wagner (Oberhaid). Es gibt 0,33 und 0.5 Literflaschen.

Ausschank Das "36 Kreisla" außer bei den drei Brauereien auch im Museumsgasthof in Frensdorf ausgeschenkt - dort aber nicht verkauft.

Wichtig Das Landkreisbier steht weder im freien Handel noch im Landratsamt Bamberg zum Verkauf.