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2013 sind in der Innenstadt 150 Tage "verplant"


Autor: Jutta Behr-Groh

Bamberg, Donnerstag, 04. April 2013

Die Leiterin des städtischen Ordnungsamts in Bamberg begrüßt ausdrücklich die öffentliche Diskussion um die Frage, wie viele Events die Innenstadt verträgt. Christine Feldbauer findet, vor allem die Gesellschaft müsse darüber entscheiden.
Der Maxplatz als Fanmeile Foto: Ronald Rinklef/Archiv


Die Frage, wie viele Veranstaltungen der Innenstadt und den dort lebenden Menschen zuzumuten sind, beschäftigt auch Christine Feldbauer, die Leiterin des Ordnungsamts, mehr denn je. Politik und Verwaltung werden wohl das letzte Wort über Quantität und Qualität haben, sollten das aber im Benehmen mit den Bambergerinnen und Bambergern tun, findet die Amtsleiterin.

Deshalb begrüßt sie ausdrücklich die laufende öffentliche Diskussion: "Weil ich denke, dass es von der Gesellschaft entschieden werden sollte, was Bamberg braucht und verträgt."

Die Zahl der Veranstaltungen im öffentlichen Raum hat im Lauf der Jahre zugenommen. Eine Statistik darüber gab es im Rathaus bislang nicht; dass es immer mehr geworden ist, steht nach Feldbauers Angaben jedoch außer Frage.

Für 2013 gibt eine Liste des Ordnungsamts Auskunft über alle in der Innenstadt geplanten Veranstaltungen und deren Dauer.

Der Begriff Innenstadt ist dabei relativ weit gefasst und schließt Sand und Domberg mit ein, weshalb auch die Sandkirchweih in der Übersicht erscheint.

Aufgeführt sind 25 Veranstaltungen, die sich - Auf- und Abbauzeiten eingeschlossen - über 150 Tage erstrecken (siehe obige Zeitleiste). Noch unter Vorbehalt stehen vier Events, darunter die Übertragungen von bis zu drei Basketballspielen zwischen dem 12. und 22. Juni.

An der Frage, ob Bambergs "gute Stube" der geeignete Ort für eine Fanmeile ist, hat sich die Diskussion entzündet, die seit Tagen die interessierte Öffentlichkeit beschäftigt und die am Mittwoch Abend im Grünen Saal der Harmonie Thema war.

Ausgelöst wurde die Debatte Ende März durch die Vollsitzung des Stadtrats. Genauer gesagt von der CSU, die sich und der Verwaltung die Frage stellte, welche und wie viele Veranstaltungen noch verträglich sind für die Menschen im Herzen der Welterbestadt.

Eine Entscheidung ist frühestens am 15. Mai zu erwarten, wenn das Thema in zweiter Lesung auf der Tagesordnung des Stadtrats steht.

Live-Übertragungen von Basketball und Fußballspielen auf dem Maxplatz sind aus Sicht des Ordnungsamts besonders problematisch. Anders als bei "Bamberg zaubert" oder dem Jazz-und Blues-Festival bestünden kaum technische Möglichkeiten, die Lautstärke zu drosseln, gibt Christine Feldbauer zu bedenken: "Der Jubel der Fans ist schwer zu reglementieren." Erschwerend kommt hinzu, dass manche Spiele bis in die Nacht dauern.