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200.000 Gäste kamen im Landkreis Bamberg an


Autor: Hans Kurz

LKR Bamberg, Freitag, 19. Februar 2016

Die Übernachtungszahlen im Landkreis steigen wieder. 2015 war das bisher zweitbeste Tourismusjahr nach dem Landesgartenschaujahr 2012.
Schloss Seehof ist eines der beliebtesten Touristenziele im Landkreis Bamberg. Foto Archiv/Michael Gründel


Nach zwei eher etwas mageren Jahren hat der Tourismus im Landkreis Bamberg 2015 wieder ein deutliches Plus verzeichnet. Bei den Zuwachsraten liegt der Bamberg bei den oberfränkischen Landkreisen sogar ganz vorne und auch deutlich über dem gesamtbayerischen Wert.

Im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2012 - dem Jahr der Landesgartenschau in Bamberg - fehlen bei den Übernachtungen zwar noch fast 20.000 (2015: 359 997/2012: 378 992), bei der Zahl der Gästeankünfte hat der Landkreis mit 199.345 einen neuen Spitzenwert verzeichnet. Selbst 2012 waren es trotz des Landesgartenschaueffekts erst 187.906 gewesen.


Bei Aufenthaltsdauer ist noch Luft nach oben

Das heißt auch, dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste im Landkreis Bamberg bei nur 1,8 Tagen liegt, etwas mehr als in der Stadt Bamberg (1,7 Tage), aber deutlich weniger als beispielsweise in den Landkreisen Bayreuth (2,9) oder Coburg (4,1). Landrat Johann Kalb (CSU) sieht hier noch Luft nach oben: "Entscheidend für die Zukunft wird sein, dass sich der Landkreis Bamberg in enger Kooperation mit der Stadt Bamberg, den Tourismusverbänden und den Leistungsanbietern sowohl mit neuen Themen als auch mit qualitativ hochwertigen Angeboten nachhaltig am Markt profiliert, um die Urlaubsgäste an die Region zu binden und die Aufenthaltsdauer zu verlängern."

Kapazitäten haben die Beherbergungsbetriebe im Landkreis jedenfalls noch. Mit einer Auslastung von durchschnittlich 30,9 Prozent liegen sie eher im unteren Mittelfeld. Wie sich die zunehmende Umwandlung von Gasthöfen in Flüchtlingsunterkünfte aus wirken wird, lässt sich noch nicht abschätzen.

Was die Gewinnung neuer Urlaubsgäste betrifft, so deutet die Entwicklung bei den Ankunftszahlen auf das vorhandene Potenzial hin. Hier stieg die Zahl im vergangenen Jahr sogar um 12,3 Prozent, während es zum Vergleich im Landkreis Bayreuth nur 3,9 Prozent Zuwachs gab und im Landkreis Coburg sogar ein Minus von 1,9 Prozent. Auch der Zuwachs bei den Übernachtungen ist mit 8,5 Prozent beachtlich. Oberfrankenweit waren es nur 2,5 Prozent, in ganz Franken 3,2 Prozent und in Bayern 3,4 Prozent.


Steigerwald entwickelt sich am besten

Von den drei fränkischen Tourismusregionen, die sich auf das Territorium des Landkreises Bamberg erstrecken, entwickelte sich der Tourismus im Steigerwald am besten. Bei den Übernachtungen gab es dort ein Plus von 4,6 Prozent. In den Haßbergen wurden 2,6 Prozent mehr Übernachtungen gezählt, in der Fränkischen Schweiz war es noch ein Plus von 1,4 Prozent.

In Wirklichkeit liegt die Zahl der Urlauber und sonstigen Gäste im Landkreis Bamberg - wie auch anderswo - noch deutlich höher. Denn bei den vom statistischen Landesamt ermittelten Zahlen wurden lediglich gewerbliche Betriebe mit mindestens zehn Betten sowie Campingplätze erfasst. Nicht berücksichtigt wurden Übernachtungen in Privatquartieren. Insgesamt sind dem Landratsamt Bamberg zufolge im Landkreis derzeit gut 180 Anbieter von Ferienwohnungen und Privatzimmern registriert. Wie die jüngste Diskussion in der Stadt Bamberg nahelegt, werden es wohl auch im Landkreis deutlich mehr Anbieter sein.