"12 Kunsträume" in der Bamberger Dessauervilla zeigen 250 hochkarätige Werke von Künstlern wie Pablo Picasso, Joseph Beuys und Andy Warhol. Ein Schwerpunkt liegt auf Salvador Dalí.
"Die Tatsache, dass ich selbst im Augenblick, wo ich male, die Bedeutung meiner Bilder nicht erkenne, will nicht heißen, dass sie keine Bedeutung hätten.", sagte Salvador Dalí einst und konnte nicht ahnen, welche enorme Bedeutung seine Werke und auch die Werke zahlreicher anderer großer Künstler des 20. Jahrhunderts einmal haben würden. Die enorme Relevanz jener Kunstwerke für zahlreiche Kunstkenner, -liebhaber und -interessierte jeden Alters, bewies die überwältigende Flut an Besuchern zur Eröffnung der Sonderausstellung "12 Kunsträume - von Picasso zu Beuys" in der Villa Dessauer.
Dicht gedrängt lauschten die zahlreichen Gäste der Einführung von Professor Wolfgang Brassat, dem Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der die Hintergründe zu den ausgestellten Künstlern, Werken und ihrer jeweiligen Strömung erläuterte. Der Förderverein
Landesgartenschau Bamberg e.V. initiierte und förderte die eindrucksvolle Ausstellung, deren Kosten sich auf circa 140.000 Euro belaufen. Daneben unterstützen das Projekt auch die Museen der Stadt Bamberg, die Oberfrankenstiftung, das Bayrische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (Bayrischer Kulturfonds) sowie die Sparkassenstiftung Bamberg und die VR-Bank Bamberg. Vor allem aber ist die Ausstellung der großzügigen Leihgabe des Bamberger Kunsthändlers und -sammlers, Richard H. Mayer, zu verdanken. Vom 17. März bis 17. Juni 2012 können nicht nur die Bamberger, sondern Interessierte aus ganz Franken, Deutschland und der Welt Mayers rare Schätze bestaunen.
In 12 Räumen kann jeder Kunstliebhaber seinen Hunger stillen und zwar mit über 200 druckgrafischen Werken der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, darunter selten oder bisher noch nie ausgestellte Unikate und lichtempfindliche oder fragile Exponate. Ob Picasso, Miró, Dalí, Vasarely, Chagall, Warhol, Lichtenstein, Hundertwasser, Christo oder Beuys - alle Exponate stammen aus der Privatsammlung von Richard H. Mayer, der sich selbst gern als "Kunstliebhaber, bei dem sich Einiges angesammelt hat" bezeichnet. Aller Bescheidenheit zum Trotz ist Mayer für seine zahlreichen Kunstschätze, sein autodidaktisch erlerntes Kunstwissen und besonders für die weltweit größte Dalí-Sammlung bekannt.
Die Ausstellung sei nicht nur für die Bamberger ein besonderes Highlight, sondern unterstütze Bamberg auch als Kunststadt, erklärt der Vorsitzende des Fördervereins Landesgartenschau, Detlev Hohmuth. Auch den zu erwartenden 1 Million Besuchern der Landesgartenschau (26. April bis 7. Oktober 2012) soll die Sonderausstellung neben Bambergs vielfältigem kulturellen Angebot ein außergewöhnliches Erlebnis bieten.
Regina Hanemann, Hausherrin der Villa Dessauer und Direktorin der Museen der Stadt Bamberg, betonte in ihrer Begrüßungsrede zu Recht, dass diese Ausstellung mit ihrer hervorragenden Auswahl an Kunstwerken das 20. Jahrhundert würdig repräsentiert und damit eine Bereicherung und ein Glanzlicht für Bamberg darstelle.
Auch der Kurator Timo Saalmann ist überzeugt, dass diese Ausstellung Bamberg bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt machen werde, und dass die beeindruckenden Werke gerade für Touristen eine unvergessliche Erfahrung seien.
Der spektakuläre Ansturm und das massive Interesse der Besucher allein schon bei der Eröffnung machen deutlich, dass diese Ausstellung für Bamberg als Stadt des Weltkulturerbes eine viel versprechende, bedeutsame und unvergessliche Attraktion ist.
Nähere Informationen auf www.12kunstraeume.de.
Hören Sie Dalí kichern? Kaum je hat ein Künstler seine Bilder so sorgfältig geplant wie er – bis hin zur Legende, sie seien Ausgeburten des Unterbewussten, deren „Bedeutung“ ihm nicht klar sei. Lustig, dass die Autorin von „enormer Bedeutung“ spricht – Dalí hingegen meinte die Auslegung seiner Bilder.
Beruhigend ist zu wissen, dass die diese Ausstellung bei rund 140 000 Euro Kosten und „zu erwartenden 1 Million Besucher“ wohl ihre Investition einspielen wird – das avisierte außergewöhnliche Erlebnis wird es allemal, wenn diese Menschen sich erstickend durch die Räume quetschen. Dann wird meine Heimatzeitung sicherlich auch wieder für Internet- und Druckausgabe je einen Autor aufbieten, die versuchen, einander mit pseudo-kenntnisreichen Allgemeinplätzen zu überbieten.
So weit so gut, allerdings kann ich nicht beurteilen, ob die 30.000 € die Herr Mayer als "Leihgebühr" für die Bilder bekommt, angemessen sind und ob Großzügigkeit dafür der richtige Begriff ist.