Druckartikel: Zwei Windradstandorte bei Eltingshausen und Rottershausen verschoben

Zwei Windradstandorte bei Eltingshausen und Rottershausen verschoben


Autor: Stefan Geiger

Oerlenbach, Donnerstag, 24. Sept. 2015

Bei bestimmten Wetterverhältnissen überschreitet der Schattenwurf einiger Windräder auf den Gemarkungen von Eltingshausen und Rottershausen die Vorgaben. Die Stadt Bad Kissingen ist ohnehin gegen einige der Anlagen.
Noch einmal verschoben: Zwei von sechs Windrädern auf den Gemarkungen Eltingshausen und Rottershausen. Symbolfoto: Michael Gründel


Auf Gemeindegrund auf der Vorbehaltsfläche WK 43 möchte die Energieallianz Bayern sechs Windräder errichten, nämlich je drei in der Gemarkung Eltingshausen und in der Gemarkung Rottershausen. Jetzt reichte die Energieallianz eine Tektur für den Immissionsschutz nach, denn zwei Standorte wurden nach Norden bzw. in die Nähe des Schulwaldgartens verschoben.


Die Veränderungen erläuterte Bürgermeister Franz Kuhn (BBO) anhand eines Plans dem Gemeinderat. In puncto Lärm würden die Grenzwerte eingehalten. Mit 42 Dezibel an der "Schwarzen Pfütze" als nächstgelegene Bebauung liege der Wert unter der Grenze.


Flächenverlust

Der Schattenwurf allerdings überschreite bei einigen Anlagen die Vorgaben, wenn optimale Wetterbedingungen mit klarem Himmel herrschen. "Dann muss der Betreiber nötige Vorkehrungen treffen", so Franz Kuhn. Nachrüstungen müsse die Energieallianz unabhängig von der aktuellen Genehmigung vornehmen.
Vor allem Gemeinderat Reinhard Landgraf (Die Überörtlichen) schilderte die Auswirkungen auf den Gemeindewald: "Wir verlieren für die Standorte 2,3 Hektar, dazu weitere Flächen für die Zuwege. Wir müssen alles daransetzen, die Eingriffe einschließlich der Erdbewegungen zu minimieren und verträgliche Lösungen zu finden."


Betreiber muss ausgleichen

Ausgleichsflächen müsse der Betreiber finden. Eine größere Zone von 2,7 Hektar biete sich am Waldrand im Bereich einer Hochspannungs-Querung an. Die Suche nach weiteren Flächen und eventuelle waldbauliche Verbesserungen mit z. B. einer Umwandlung von Nadelholzbeständen in Misch- oder Laubwald obliegt der Energieallianz. "Die sind gefordert", rundete der Bürgermeister ab.
Mehrheitlich hatte sich der Bauausschuss der Stadt Bad Kissingen gegen die Oerlenbacher Pläne entschieden. "Wie wirkt sich diese Stellungnahme aus?", wollte Stefan Karch (FWG) wissen.
"Die Genehmigungsbehörde wird darüber entscheiden. Der Schießstand ist kein Siedlungsgebiet. Der Ortsrand von Reiterswiesen ist 1920 Meter entfernt, also knapp unter der 10-H-Regelung, unter die auch keine Einzelgehöfte fallen", gab sich der Bürgermeister zuversichtlich.
Zudem machte er klar, dass mit Billigung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans positive Entscheidungen getroffen seien. Verfeinerungen mit dem Ziel, die Eingriffe so gering wie nötig zu halten, würden noch gemeinsam mit dem Bauherrn angestrebt.
Flächennutzungs- und Bebauungsplan mit Planzeichnung, Begründung und Umweltbericht liegen noch bis zum 16. Oktober im Rathaus in Oerlenbach zur Einsichtnahme aus. Enthalten sind die FFH-Verträglichkeitsschätzung und spezielle artenschutzrechtliche Prüfungen.
Die Planungen für die Windräder sind bereits vor ein paar Jahren angelaufen. Für die immissionsschutzrechtliche Genehmigung beantragte der Kommunalverband am 9. September des vorigen Jahres einen Vorbescheid. Parallel lief die entsprechende Bauleitplanung mit Flächennutzungs- und Bebauungsplan, was der Gemeinderat bereits mehrfach vorberaten hat.