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Zwei neue Baugebiete


Autor: Kathrin Kupka-Hahn

Burkardroth, Mittwoch, 09. März 2016

Acht Millionen Euro will die Marktgemeinde 2016 investieren.
Im Baugebiet Bocksäcker I in Premich verschwindet momentan einer der letzten freien Bauplätze. Da weitere von den Bürgern gefordert werden, plant die Gemeinde nun, das Baugebiet zu erweitern. Auch im benachbarten Ortsteil Wollbach soll neuer Baugrund erschlossen werden.


Potenzielle Häuslebauer dürfen sich freuen. In Burkardroth soll es schon bald zwei weitere Baugebiete mit Platz für jeweils rund acht Eigenheime geben. Im aktuellen Haushalt wurden für die Erschließung entsprechender Flächen in Wollbach und Premich knapp 700 000 Euro eingestellt. Wann genau die beiden Baugebiete entstehen werden, ist aber unklar.

Denn noch fehlt der entsprechende Beschluss des Gemeinderates, der aber als sicher gilt.
Mit dieser Haushaltsplanung reagiert das Rathaus offenbar auf die Kritik in den jüngsten Bürgerversammlungen. Vor allem in Premich hatten sich die Bewohner darüber beschwert, dass es vor Ort keine gemeindlichen Bauplätze mehr gibt. Zwar steht dem eine stattliche Anzahl privater Grundstücke gegenüber. Jedoch wollen die wenigsten Besitzer verkaufen. Viele befürchten deshalb ein Abwandern junger Leute in andere Kommunen, die ausreichend Bauplätze vorhalten.
Von den 700 000 Euro fließen allein 475 000 Euro in die Erschließung des Gebietes Brennofen in Wollbach, der Rest ist für das Baugebiet Bocksäcker II in Premich vorgesehen. Bisher hatten Gemeinderat und Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) die Ortskernrevitalisierung bevorzugt, um ein Aussterben in den Innerorten zu verhindern. Daran will man auch weiterhin festhalten. Deshalb wurden im Haushalt 2016 weitere 100 000 Euro für dieses Förderprogramm eingeplant.


Zuschuss kommt erst 2017

Eine stattliche Summe im aktuellen Finanzplan ist für die Innensanierung der Mittelschule Burkardroth vorgesehen, die insgesamt rund 3,4 Millionen Euro kosten wird. Kämmerer Heiko Schuhmann rechnet damit, dass heuer rund 1,1 Millionen Euro Kosten dafür anfallen werden, die beantragten Zuschüsse von der Regierung Unterfranken jedoch erst 2017 fließen. Rund 1,5 Millionen Förderung aus Würzburg hat der Fachmann einkalkuliert. Weitere 160 000 Euro wurden für die Grundschule Burkardroth eingeplant. Das Schulhaus in Premich soll unter anderem neue Toiletten bekommen.
Als weitere größere Investitionen machen sich die Neubauten für den Kindergarten Gefäll und Burkardroth bemerkbar. Das Vorhaben in Gefäll kostet rund 900 000 Euro. Eine Hälfte der Baukosten finanziert die Gemeinde bereits in diesem Jahr vor, die zweite dann 2017. Jedoch wird der Markt Burkardroth nicht auf diesen Auslagen sitzen bleiben. Rund 600 000 Euro werden über Zuschüsse des Freistaates sowie die Anteile des Trägers und der Diözese in den kommenden Jahren refinanziert, so dass die Gemeinde letztlich "nur" rund 300 000 Euro für den Gefäller Kita-Neubau bezahlt.
Ähnlich sieht es mit den Kosten für die Kindertagesstätte Burkardroth aus. Dabei steht aber noch nicht fest, ob der Altbau abgerissen und neu gebaut oder generalsaniert wird. "Die Pläne liegen noch bei der Regierung und werden auf ihre Wirtschaftlichkeit hin geprüft", so Schuhmann. Bei seinen Finanzplanungen hat der Kämmerer den teureren Neubau für 1,8 Millionen berücksichtigt. Für 2016 hat er dafür 60 000 Euro in den Haushalt eingestellt, der Löwenanteil wird in den Haushalten 2017 und 2018 folgen.


Planung schon heuer

Einen weiteren Batzen investiert die Gemeinde heuer in die Abwasserentsorgung. Von den insgesamt eingestellten rund 1,8 Millionen Euro entfallen allein 1,5 Millionen auf den Bau des neuen Pumpwerks Katzenbach, die als Umlage an den Abwasserzweckverband Aschach-Saale deklariert sind. 2017 werden weitere 1,2 Millionen Euro anfallen. Außerdem sind im aktuellen Finanzplan Gelder für die Kanalsanierung in der Waldfensterer Teichstraße sowie Kanalentlastungen in Stralsbach vorgesehen. Schuhmann rechnet parallel dazu damit, dass bereits in diesem Jahr die Planungen für die neue Abwasserentsorgung in Premich starten, die mit geschätzten Kosten in Höhe von 2,6 Millionen Euro bis 2019 umgesetzt werden sollen.


Keine Überraschungen

Ansonsten enthält der aktuelle Haushaltsplan wenige Überraschungen, die meisten der einkalkulierten Vorhaben wie etwa die rund 415 000 Euro teure Brückensanierung am Lanzenweg in Burkardroth/ Zahlbach oder die Erneuerung der Straßenbeleuchtung in Waldfenster, Lauter und Oehrberg sind bekannt. Neu ist, dass die Gemeinde 585 000 Euro in die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED investieren will. Das Vorhaben wird mit 20 Prozent vom Bund bezuschusst und soll der Gemeinde Einsparungen beim Stromverbrauch bringen.
Letztlich kommt das Rathaus nicht umhin, auch in den Bauhof zu investieren. So müssen in naher Zukunft neue Fahrzeuge angeschafft werden. Im Haushalt sind 135 000 Euro eingeplant.
"Um all diese Investitionen tätigen zu können, müssen wir tief in die Rücklagenkiste greifen", erklärte Kämmerer Heiko Schuhmann. Mehr als die Hälfte der für 2016 geplanten Investitionen in Höhe von 8,1 Millionen Euro würden damit finanziert. Trotzdem bleibt die Marktgemeinde schuldenfrei, das vierte Jahr in Folge. Die Gemeinderäte zeigten sich mit diesen Finanzplanungen zufrieden und genehmigten den Haushalt, wie von Schuhmann vorgelegt.
Bleibt anzumerken, dass Kämmerer Heiko Schuhmann in den Verwaltungshaushalt des Marktes Burkardroth 13 Millionen Euro eingeplant hat. Etwa die Hälfte dieser Summe wird für die Verwaltung, die Betriebskosten und das Personal der Großgemeinde verwendet. Vom Rest werden zwei Millionen in den Vermögenshaushalt (Investitionen) fließen, 2,6 Millionen Euro als Kreisumlage abgeführt und rund 1,8 Millionen Euro als Zuschüsse und Zuweisungen fließen.