Zusammen ein großes Ganzes
Autor: Peter Klopf
Burkardroth, Montag, 07. April 2014
Die Bläservereinigung Burkardroth und der Musikverein Schondra bildeten ein gemeinsames Orchester - und kamen beim Publikum sehr gut damit an.
Aus zwei mach eins, das war die Idee von Thomas Reuß, dem musikalischen Leiter der Bläservereinigung Burkardroth und des Musikvereines Schondra. Wie bereits im vergangenen Jahr so bildeten die zwei Musikvereine ein gemeinsames Orchester. Nach einem Konzert in Schondra saßen jetzt rund 70 Musiker auf der Bühne der Schulturnhalle in Burkardroth und ließen unter dem Motto "Movie Night" die Halle erbeben.
Mit stehenden Ovationen - nach drei Zugaben - dankten die Zuhörer in dem bis auf den letzten Platz besetzten Konzertsaal den Musikern für ein phänomenales Konzert. "Noch nie hat mir ein Konzert so viel Spaß gemacht. Es war einfach alles super und die Vielseitigkeit der Musikstücke eine echte Abwechslung", sagte der Musiker Lindhorst Kirchner.
Wie an Perlenschnüren reihten sich die Filmmelodien bekannter Kinohits auf. Von "King Arthur", "Forrest Gump" über "Dark Knight" oder "Dick und Doof" reichte die Konzertliteratur, von Mittelstufe bis Oberstufe der Schwierigkeitsgrad. Dabei bewiesen sich auch die beiden Moderatoren, Mona Schuhmann und Arnold Scheller, als überaus kompetent. Sie erläuterten die Filme und ihre Geschichte und führten mit viel Witz und Charme durchs Programm. Mit kleinen Gags sorgten die Musiker für zusätzliche Kurzweile. So saß einmal "Forrest Gump" auf der Bank oder "Dick und Doof" wollten musizieren.
Überraschungsgast war der frühere Burkardrother und jetzige Schondraer Seelsorger Pfarrer Armin Haas, der als begnadeter Keyboarder das Orchester verstärkte. "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich wollte schon immer einmal in einem großen Orchester spielen", sagte er. Haas begleitete das Orchester bei den Proben und war auch beim Probewochenende auf der Wasserkuppe dabei. Seit Weihnachten wurde an diesem Konzert gearbeitet.
"Der Vorteil an einem Gemeinschaftsorchester ist zum einen, dass der Klangkörper größer ist und dementsprechend gigantischer klingt, zum anderen, dass man sich mit den Instrumenten ergänzt. So sind die Register besser besetzt und man hat plötzlich Instrumente im Orchester, welche man sonst nicht besitzt", erklärt Dirigent Thomas Reuß. Mit einem größeren Orchester wird die Arbeit eines Dirigenten schwerer, angefangen von der Intonation bis hin zu den gemeinsamen Proben, wo zwei Kapellen mit unterschiedlichem Leistungsstand zusammengebracht werden müssen. Termine für gemeinsame Proben zu finden, an denen alle Musiker teilnehmen können, erfordert viel Organisationstalent.
Die Musiker machten einen überaus positiven Eindruck und schafften es über drei Stunden ihre hohe Qualität zu halten. Man konnte spüren, wie viel Arbeit die Musiker in das Projekt gesteckt hatten, was letztlich den Zuhörern durch die brillanten Interpretationen zugute kam. Mit dem Nachwuchsorchester unter der Leitung von Florian Kirchner kam auch die musikalische Zukunft der beiden Musikvereine mit zwei Stücken zu Wort. Wie auch die Großen waren die Kleinen mit viel Engagement bei der Sache und rundeten den überaus positiven Gesamteindruck des Konzertes ab. Voll des Lobes war auch Vereinsvorstand Uwe Dittrich und Bürgermeister Waldemar Bug.