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Zum Frühstücken ins Museum gehen


Autor: Björn Hein

Aschach bei Bad Kissingen, Donnerstag, 31. Juli 2014

Museen sind dafür bekannt, dass sie mit kulturellen Veranstaltungen die Besucher informieren. Nicht anders ist dies beim Museumsverbunds Rhön-Saale. Doch hier wird in diesem Jahr etwas ganz besonderes geboten: Ein kulinarischer Zugang zur Kultur.
Beatrice Rose-Ebel als Louise Gräfin von Luxburg beim Frühstück im Schloss Aschach. Foto: Björn Hein


"Bei der Veranstaltungsreihe ,Frühstücken im Museum' erhalten Besucher die Gelegenheit, ein leckeres Sonntagsfrühstück mit einem Museumsbesuch zu verbinden" , erklärt die Sprecherin des Museumsbunds, Julia Mai.

Vom Bauern bis zum Grafen

Im Bismarck-Museum Obere Saline wird ein Frühstück ganz im Sinne des ehemaligen Reichskanzlers mit vielen herzhaften Köstlichkeiten gereicht.

An den Essgewohnheiten der Rhönbauern orientiert man sich beim Frühstück in Fladungen, so Mai. Die Museen Schloss Aschach versetzten die Besucher mit ihrem Frühstück in die Zeit der Grafen Luxburg zurück, im Henneberg-Museum in Münnerstadt wird die Frühstückskultur der "alten Rittersleut" wieder belebt, und auch die Schranne in Bad Königshofen bietet für die Region Typisches.
"Wir haben bei der Veranstaltungsreihe, bei der fünf unserer sieben Museen des Museumsverbundes teilnehmen, darauf geachtet, dass alle Geschmäcker bedient werden und jeder nach persönlichem Gusto aussuchen kann", sagt Mai. Außerdem habe man darauf geachtet, dass das kulinarische Angebot zum Thema des jeweiligen Museums passt - der Anknüpfungspunkt zwischen Kulturellem und Kulinarischem sei so gegeben. Zudem würde jeweils ein kleines Programm angeboten, so dass auch der Appetit nach Kultur gestillt werde.
"Die Termine überschneiden sich nicht - wer will, kann an jedem Frühstück teilnehmen und ganz nebenbei die einzelnen Museen der Region in Augenschein nehmen", so Mai.
Den Museumsverbund als solchen gibt es bereits seit 2004, sieben Museen sind hier zusammengeschlossen und treten gemeinsam auf. Dabei werden auch Landkreise überschritten - sind die einzelnen Museen doch sowohl im Landkreis Bad Kissingen als auch im Landkreis Rhön-Grabfeld.
"Wir sind einer der ersten Museumsverbünde in Unterfranken, die Struktur hat sich bewährt", erklärte Mai. So unterstütze man sich gegenseitig sowohl beim Marketing als auch bei der Museumspädagogik. "Hier haben wir zahlreiche Anknüpfungspunkte."
Mit dem Museumsfrühstück will man in einem außergewöhnlichen Rahmen auf die kulturelle Vielfalt der Region aufmerksam machen. Beim Frühstück will man aber auch zeigen, wie man sich in früheren Zeiten ernährt hat. "Zum Teil ist dies sehr weit weg von den heutigen Essgewohnheiten", gesteht Mai zu. Und auch die Zubereitungsarten waren damals teilweise vollkommen anders.
Und natürlich habe man sich bei der Aktion auch etwas an der heutigen Zeit orientiert. "Gerade bei den Rhönbauern war das Essen sehr kärglich. Deshalb haben wir uns entschlossen, in Münnerstadt und Fladungen eher das einfache Essen in den Vordergrund zu stellen, allerdings raffiniert und schmackhaft zubereitet", verspricht Mai. Mondän wird es in Aschach und in Bad Kissingen zugehen: Hier wird vor Augen geführt, wie die politische Elite dinierte. Gerade Fürst Bismarck war ein begeisterter Esser, der keine Leckerei zurückwies. "Dies wird beim Frühstück in der Oberen Saline sehr schön gezeigt", meint Mai. In jedem Fall wird man kulinarisch in historischem Ambiente verwöhnt, und es ist für jeden etwas dabei.

Die Termine

Schranne in Bad Königshofen Museumsfrühstück "Grenzenlos", 10. August.

Museum Obere Saline, Bad Kissingen/Hausen, "Frühstück bei Otto von Bismarck", 31. August.

Fränkisches Freilandmuseum, Fladungen, "Lass uns was geess", 7. September.
Museen Schloss Aschach, "Frühstücken wie Graf und Gräfin", 14. September.

Henneberg-Museum Münnerstadt, "Bei die Rittersleut in historischem Ambiente", 21 September.

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