"Zehn Jahre sind genug"
Autor: Sigismund von Dobschütz
Bad Kissingen, Donnerstag, 09. Februar 2017
Robert Weber ist neuer Leiter des BRK-Bereitschaftsdienstes Bad Kissingen. Der bisherige Stellvertreter übernahm den Posten von Thomas Menz.
Nach zehn Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit als Leiter des Bad Kissinger Bereitschaftsdienstes im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) übergab Thomas Menz (45) den Posten an seinen bisherigen Stellvertreter Robert Weber (55). Weiterer Höhepunkt der Hauptversammlung waren neben den Jahresberichten zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen.
"Zehn Jahre sind genug", meinte Thomas Menz in seinem letzten Bericht an die Mitglieder. Er wolle sich jetzt neben seinem Hauptberuf als BRK-Ausbildungsbeauftragter außerdem etwas mehr seinen anderen Ehrenämter wie die Mitgliedschaft im Kreistag und Stadtrat kümmern. Schon als 29-Jähriger hatte Menz erstmals 2001 die Leitung der Bereitschaft bis 2003 übernommen.
Gestiegene Anforderungen
Nach sechsjähriger Unterbrechung wurde er 2009 erneut zu deren Leiter ernannt. In diesen Jahren sei der Fuhrpark nahezu verdoppelt worden und die Zahl der Aktiven sei gewachsen, wodurch das BRK den Wegfall der Zivildienstleistenden gut habe ausgleichen können. Doch auch die Anforderungen hätten im selben Zeitraum enorm zugenommen."Eure Unterstützung hat mir diese Zeit unvergesslich gemacht", dankte er den Ehrenamtlichen. Der Begriff der Rot-Kreuz-Familie sei für die Bad Kissinger Bereitschaft wie geschaffen. "Nur zusammen sind wir stark: Dieses Motto wird in Bad Kissingen wirklich gelebt." Allein hätte er seinen Posten als Bereitschaftsleiter nicht ausfüllen können, dankte Menz seinem bisherigen Stellvertreter und überreichte Robert Weber zur Amtsnachfolge gemeinsam mit Kreisbereitschaftsleiter Holger Fröhlich die neuen Schulterkappen mit vier Sternen und die Bestellungsurkunde. Abschließend wurde Menz zum Dank für seine "besonderen Verdienste und als Aushängeschild der Bereitschaft" mit dem silbernen Ehrenzeichen der BRK-Bereitschaften ausgezeichnet.
Als neuer Bereitschaftsleiter versicherte Robert Weber, hauptberuflich Leiter der BRK-Servicestelle Ehrenamt, allen Einwohnern Bad Kissingens, auch künftig die erforderliche Versorgung durch das BRK sicherzustellen. Als vorrangige Aufgaben in neuer Funktion sieht er deshalb auch die personelle Besetzung aller anstehenden Einsatzanforderungen im laufenden Jahr, dann die zeitnahe Ausbildung aller neuen Mitglieder, sowie deren Heranführen an ihre Einsätze im Sanitätsdienst und Katastrophenschutz.
In ihren Jahresberichten fassten die Verantwortlichen kurz das Geleistete zusammen. So informierte Weber über die knapp 20 400 Einsatzstunden der 148 Mitglieder starken Sanitätsbereitschaft. "Eine ganz tolle Zahl." Neben den klassischen Aufgaben gehöre auch die Betreuung etlicher Veranstaltungen dazu. "Wo andere feiern, passen wir auf sie auf."
Zahllose Einsätze
Die Leiterin der Jugendarbeit, Patricia Fiederling, berichtete von den Aktivitäten der 16 Kinder und Jugendlichen. Auch wenn Spaß und Freude in deren "Einsatzstunden" beim Grillen, Wandern oder Schwimmen überwogen, sei in fast jeder der 429 Gruppenstunden "etwas zum Thema Erste Hilfe in Theorie oder Praxis gemacht worden". Kapellmeister Alexander Wachsmann informierte über die zahllosen Einsätze des 28 Musiker großen Rot-Kreuz-Orchesters, der Big Band oder kleinerer Ensemble. Im vergangenen Jahr sei es sogar erstmals gelungen, das komplette Orchester geschlossen einen Erste-Hilfe-Kurs machen zu lassen.
"Jetzt fühle ich mich noch wohler", nahm Oberbürgermeister Kay Blankenburg diesen Punkt auf, "seitdem ich weiß, dass auch das Orchester die Erste Hilfe beherrscht."
Für mehr Sicherheit
Das Rote Kreuz mit seinen Ehrenamtlichen gebe Bad Kissingens Einwohnern Sicherheit. "Wir werden noch mehr Ehrenamt brauchen, wenn wir weiter so leben wollen wie bisher." Christian Pörtner, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion, dankte dem BRK für die gute Zusammenarbeit. Rotkreuzler seien nicht nur Helfer, sondern "Engel auf Erden".Kreisvorsitzender Alexander Siebel forderte mit Blick auf die aktuellen politischen Wirren in der Welt alle Ehrenamtlichen auf, den im BRK geübten Gemeinsinn auch nach außen zur Verteidigung der Demokratie einzusetzen. Chefarzt Ralph Brath ergänzte: "2017 wird nicht nur politisch härter und vielleicht gewalttätiger." Die Anforderungen an das Rote Kreuz würden generell wachsen trotz weniger Geld.
Besondere Auszeichnungen
Ehrennadel Silber für 25 Dienstjahre: Thomas Fella und Thomas SchäferEhrennadel Gold für 40 Dienstjahre: Erwin Braungart, Rainer Hauck, Heribert Hedrich, Eberhard Ruppert, Wolfgang Ruppert und Klaus Zehe
Silbernes Ehrenzeichen der BRK-Bereitschaften für besondere Verdienste: Werner Memmel und Thomas Menz