Zahl der Straftaten im Raum Hammelburg sinkt weiter
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Freitag, 05. April 2013
So wenige Delikte wie noch nie in den vergangenen zehn Jahren registriert die Polizei für 2012. Bei der Aufklärung von Kriminalität will sie die Bevölkerung stärker einbinden.
Alfons Hausmann sagt nicht ohne Grund: "Die Bürgerinnen und Bürger im Dienstbereich der Polizeiinspektion Hammelburg können sich sicher fühlen." Die Kriminalitätsstatistik gibt dem Leiter der Hammelburger Polizei recht. Mit 840 registrierten Straftaten für 2012 (2011: 842) weist sie einen neuen Tiefstand aus.
Noch deutlicher wird die Entwicklung, wenn man zehn Jahre zurückblickt: 2003 waren es noch 1370 Delikte.
Seitdem ist die Zahl fast kontinuierlich von Jahr zu Jahr zurückgegangen. "Ich würde sagen, die Verbindung zum Bürger ist besser geworden", erklärt Hausmann. Als Beispiel nennt er das Veranstaltungskonzept des Polizeipräsidiums Unterfranken. Hausmann: "Wir gehen mit Vereinen bei der Planung Hand in Hand." Dadurch ließen sich Straftaten im Zusammenhang mit Veranstaltungen verhindern.
Eine Deliktsgruppe bereitet der Polizei aber Probleme, wie Hauptkommissar Elmar Hofmann einräumt, was sich auch an der Aufklärungsquote von rund 64 Prozent ablesen lässt: Es sind die Sachbeschädigungen, wenn nachts irgendwo Blumenschmuck umgestoßen oder ein Gartenzaun demoliert wird. "In diesen Fällen sind wir extrem auf Zeugenhinweise angewiesen", sagt Hofmann.
Daher verteilt die Polizei im Rahmen der Aktion "Tu was" bei Sachbeschädigung und Unfallflucht nun Zettel in der Nachbarschaft. Sie informieren über den Vorfall und den zuständigen Sachbearbeiter bei der Polizei, um dadurch an Informationen aus der Bevölkerung zu kommen.
Bei der geringen Gesamtzahl schlägt jeder Fall zu Buche, relativiert Hofmann die Aufklärungsquote. Zudem wurden einige Delikte Anfang 2013 geklärt, sodass sie nicht mehr in der Quote für 2012 berücksichtigt wurden. Dazu gehören die 28 Hallen- und Scheuneneinbrüche vom Herbst 2012. Sie konnten laut Hofmann Tätern aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld nachgewiesen werden.
Mehr Verkehrsunfälle
Die Verkehrsstatistik beschreibt einen leichten Anstieg der Verkehrsunfälle von 600 im Jahr 2011 auf 617 im Jahr 2012. Die Zahl der Unfälle mit Personenschäden ist aber von 97 auf 75 gesunken. Und es gab auch weniger verletzte Personen. Jedoch sind zwei getötete Verkehrsteilnehmer zu beklagen.
An der Gesamtunfallzahl haben Wildunfälle wieder einen erheblichen Anteil: Ihre Zahl stieg auf 201 (2011: 167). Rehe sind am häufigsten beteiligt. Als einen der Schwerpunkte nennt Polizeihauptkommissar Georg Schilling die Ortsverbindungsstraße von Elfershausen nach Aura. Unfallträchtig sind nicht nur Waldabschnitte. Es gebe beim Wild auch einen Zug zum Wasser, also vor allem zur Saale.
Ein anderer Unfallschwerpunkt, die Anbindung Hammelburg-Ost, ist durch die Hütchen auf der Rechtsabbiegerspur entschärft. Die Zahl der Unfälle ist zurückgegangen, wie Schilling berichtet. "Das ist bereits 2011 aufgefallen, das Jahr 2012 hat es bestätigt." Von der geplanten Ampel verspricht sich Schilling künftig eine weitere Eindämmung der Unfallträchtigkeit.
Bei der Unfallprävention arbeitet die Polizei bei Trainings und Ausbildungen mit der Verkehrswacht zusammen. Für Herbst kündigt Hausmann eine Aktion an, die Radfahrer auf Warnwesten aufmerksam machen will. Aber auch jetzt zum Beginn der Saison will die Polizei Radler verstärkt in den Blick nehmen. Hausmann wirbt um Verständnis: Kontrollen dienten der Prävention und Sicherheit.