Wozu eigentlich Naturschutz?
Autor: Ellen Mützel
LKR Bad Kissingen, Montag, 30. Mai 2022
Wer sich gerne mal ein paar Blümchen von den Wiesen pflückt, sollte aufpassen: Einige davon sind streng geschützt, andere stehen in Gebieten, die an sich geschützt sind. Welche Pflanzen in der Rhön geschützt sind und welche Schutzgebiete es gibt.
Mit den Sonnenstrahlen zieht es die Menschen nach draußen zum Wandern und Spazieren. Schnell hat der eine oder die andere da einen Blumenstrauß für zu Hause oder als Mitbringsel zusammengepflückt. Aber ist das überall erlaubt? Es gibt ja Schutzgebiete und naturgeschützte Pflanzen.
Naturschutzgebiete im Landkreis Bad Kissingen
Damit kennt sich Matthias Franz aus, er ist Biodiversitätsberater an der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Bad Kissingen. Er weiß: Zum einen gibt es Naturschutzgebiete, und zwar 16 Stück im Landkreis. Das sind:
- Kernzonen im bayerischen Teil des Biosphärenreservats Rhön
- Schwarze Berge
- Sodenberg-Gans
- Reiterswiesener Höhe-Häuserlohwäldchen
- Trockengebiete bei Machtilshausen
- Wurmberg-Possenberg
- Unteres Schondratal
- Waldwiesen im Neuwirtshauser Forst
- Wacholderheiden südlich Münnerstadt
- Naturwaldreservat Dachsbau
- Feuerbachmoor
- Haarberg
- Naturwaldreservat Dianensruh
- Schachblumenwiesen bei Zeitlofs
- Naturwaldinsel Buchwald
- Grundwiese (Hornwiese)
Menschen dürfen sich dort nur aufhalten, wenn sie nicht in die natürlichen Abläufe eingreifen und keine Spuren hinterlassen. Heißt: Nichts pflücken, auf den Wegen bleiben, Tiere anleinen. Die strengen Regeln für Nationalparks und Naturschutzgebiete gelten nicht für Naturparks und Landschaftsschutzgebiete, hier ist etwa eine Nutzung für Tourismus oder Landwirtschaft möglich.
FFH-Gebiete: 17 Stück im Landkreis Bad Kissingen
Zum anderen gibt es FFH-Gebiete. Das sind spezielle europäische Schutzgebiete, die dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Lebensraumtypen (Habitaten) dienen. Sie gehören neben Vogelschutzgebieten zu dem europäischen Schutzprojekt Natura 2000.
Hier dürfen sich Menschen aufhalten und diese Gebiete nutzen, wenn es die lokalen Regeln zulassen. Im Landkreis gibt es davon 17 Stück, sie überschneiden sich teilweise mit Natur-, Landschaftsschutz- und EU-Vogelschutzgebieten. Darunter fallen :
- Bayerische Hohe Rhön
- Wälder und Trockenstandorte bei Bad Kissingen und Münnerstadt
- Truppenübungsplatz Hammelburg
- Einertsberg, Schondraberg und angrenzende Wälder
- Standortübungsplatz 'Brönnhof' und Umgebung
- Laubwälder bei Bad Königshofen
- Wälder und Trockengebiete östlich Hammelburg
- Naturschutzgebiet 'Sodenberg-Gans'
- Sinngrund
- Schmalwasser- und Premichtal
- Schondratalsystem
- Fränkische Saale zwischen Heustreu und Steinach
- Waldwiesen und Moore im Neuwirtshauser Forst
- Lindenstumpf und Rudelberg
- Sippach-Tal südöstlich Sippachsmühle
- Mausohrkolonien in der Rhön
- Mausohrkolonien in Machtilshausen und Diebach