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Wo stehen die größten Häuser im Landkreis?


Autor: Carmen Schmitt

Bad Kissingen, Donnerstag, 19. November 2015

Wie viele Menschen leben im Schnitt zusammen in einer Wohnung? Wie dicht ist der Landkreis besiedelt? In welcher Ortschaft sind die Häuser und Wohnungen am größten, wo geht es enger zu? Der Wohnreport gibt Antworten.
Die eigenen vier Wände: Häuslebauer liegen im Landkreis voll im Trend.  Foto: Jens Schierenbeck/dpa


Jeder hat ein anderes Dach über dem Kopf. Ob in der Mietwohnung, dem eigenen Haus, der Single-Bude oder dem Mehrgenerationenhaus - das Zuhause ist nicht nur Wohnraum, sondern auch ein Platz, an dem man sich zurückziehen und entfalten kann. Aber wie und wo tun das die Menschen im Landkreis? Der Wohnreport der Landesbausparkasse Bayern hat die Daten des statistischen Landesamtes Bayern mal genauer unter die Lupe genommen.

Die Bevölkerungsdichte im Landkreis liegt im

Schnitt bei 91 Menschen je Quadratkilometer. Das heißt: Verteilt auf einer Fläche von etwa 140 Fußballfeldern haben sich 91 Leute niedergelassen. Laut Statistik sind es in der Gemeinde Wildflecken nicht einmal die Hälfte. 39 Personen sollen je Quadratkilometer in der Marktgemeinde wohnen. "Das kann ich mir nur dadurch erklären, dass der Truppenübungsplatz eingerechnet wurde", sagt Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW). "Wir sind nicht dünner besiedelt als andere Gemeinden." In der Gemeinde geht der Trend hin zu kleinen Familienhäusern. Mehrere Generationen unter einem Dach gebe es immer weniger. Und die leben in Oberbach im Eigenheim, in Oberwildflecken und Wildflecken sind es dagegen Mietwohnungen, die die Menschen bewohnen. Gerd Kleinhenz sieht seine Gemeinde vor der Herausforderung, die Ortschaften in Zukunft für Senioren und Jugendliche gleichermaßen attraktiv zu gestalten. Einerseits will er junge Studenten wieder in die Heimat locken und auf der anderen Seite für deren Großeltern Tagespflegeeinrichtungen anbieten. Ein großes Ziel, aber "das erklärte Ziel".

In der Gemeinde Fuchsstadt leben in einer Wohnung überdurchschnittlich viele Familienmitglieder. In zehn von 26 Kommunen im Landkreis wohnen laut Statistik 2,1 Menschen in einer Wohnung zusammen. In Bad Bocklet, Euerdorf, Ramsthal und Zeitlofs genau zwei. In Bad Kissingen nur 1,7 Personen. Fuchsstadt führt die Statistik mit 2,3 Menschen pro Haushalt. Ein Hinweis auf wenig Singles und alleinstehende Senioren im der Gemeinde?


Nachfrage: Familienwohnung

Peter Hart (CSU/UWG), Bürgermeister von Fuchsstadt, erklärt sich den Wert so: "Unser Wohnraum wird gut ausgenutzt. Der Altort ist verdichtet bewohnt, wir haben weitgehend keinen Leerstand." Mietwohnungen seien kaum oder nur kurz auf dem Markt. "Die größte Nachfrage ist die nach familientauglichen Wohnungen", sagt er. Er verzeichnet regen Zuzug in seiner Gemeinde. "Wir haben eine gute Infrastruktur. Das kommt an." Und künftig genügend Menschen, die sie nutzen wollen: "Unsere Kindergärten sind voll. Wir haben viele Kinder und Jugendlichen." Die suchen sich im Ort keine eigene Wohnung, sondern bleiben vorerst im Elternhaus, meint Peter Hart. Wenn die Einliegerwohnungen dann für die eigenen Kinder nicht mehr gebraucht werden, werden die Räume auch schon mal vermietet. Gerne auch an Soldaten, vom Hammelburger Lagerberg. Generell wohnen die Fuchsstädter eher in den eigenen vier Wänden als in Miete. Der Trend in der Gemeinde: kleine Familienhäuser.

Und die sind nach den Zahlen des Wohnreports besonders in Sulzthal recht geräumig. In der Gemeinde sind die Wohnungen 15 Quadratmeter größer als im Landkreis-Schnitt. Der liegt bei 104,4 Quadratmetern für eine Wohnung. Im Vergleich geht es in Bad Kissingen am überschaubarsten zu: Die Wohnungen sind in der Stadt gut 91 Quadratmeter groß. In Bad Brückenau sind es 94,8 Quadratmeter, in Wildflecken 99,4. In allen anderen Kommunen ist die durchschnittliche Wohnfläche größer als 100 Quadratmeter. In Aura, Fuchsstadt, Oberleichtersbach, Oberthulba, Rannungen, Thundorf und Wartmannsroth leben die Menschen auf 115 bis 117 Quadratmetern.


Hier stehen die größten Häuser

Die größten Wohnungen gibt es im Landkreis laut der Statistik in Sulzthal mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 118,6 Quadratmetern. Warum die Sulzthaler flächenmäßig ein kleines Zimmer mehr zum Wohnen wollen als der Rest des Landkreises, kann sich August Weingart (CSU/UW), Bürgermeister der Gemeinde Sulzthal, nicht wirklich erklären: "Im Altort gibt es diese Größen nicht. Vielleicht ergibt sich das durch die offene Bauweise im Neubaugebiet." Generell will er Leute die bauen wollen, in den Altort ziehen, um den "so gut wie möglich zu beleben". Viele Gespräche führen zu kleinen Erfolgen, sagt er. Tendentiell rücken die Bauherren heute eher in den Altort als noch vor zehn bis 15 Jahren, meint er.

Das Bauamt des Landratsamts bestätigt, dass im Kreis Bad Kissingen der Trend weiterhin zu Einfamilienhäusern geht. Klarer Vorteil auf dem Land: Dort ist das Eigenheim eher finanzierbar als in Ballungsgebieten. "Dies sehen wir auch als positiven Standortfaktor für unsere Region", sagt Kreisentwickler Jürgen Metz. Außerdem gebe es viele Bauherren, die in "ihrem" Ort bleiben wollen, meint er. Der Grund: die Familie.