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Wo Rottershäuser Kleinkinder ausgelassen toben


Autor: Stefan Geiger

Rottershausen, Dienstag, 26. Februar 2013

Die Verpflichtung für Eltern, bei Veranstaltungen oder Aktionen im Rottershäuser Kindergarten mitzuhelfen, bleibt. Das helfe den Erziehungsbeitrag niedrig zu halten.
Im Kindergarten St. Dionys läuft seit September des vergangenen Jahres eine Kleinkindgruppe. Annika und Linda (Vordergrund) spielen auf unserem Bild auf der Bewegungslandschaft. Foto: Stefan Geiger


"Es funktioniert bei uns im Kindergarten sehr gut", sagt Vorsitzender Martin Greubel mit Blick auf die Helferregelung. "Dennoch sind wir für Neuerungen offen." Seit Jahren können die Eltern wählen, im Jahr 24 Stunden einzubringen oder je Monat 20 Euro mehr als Erziehungsbeitrag zu zahlen. An dem System wird festgehalten.
"Die Arbeitsstunden sind Basis, Veranstaltungen und Pflegearbeiten durchzuführen", ergänzt Greubel. Der Großteil der Eltern wähle diese Form, einige zahlten den Mehrbetrag je Monat. Unter anderem tragen Helfer bei Frühjahrs- und Herbstaktion dazu bei, die Außenanlagen des Kindergartens auf Vordermann zu halten. So halte man den Erziehungsbeitrag niedrig.

Ehrenvorsitzender Werner Denner erinnert an die Anfangszeit des Kindergartenbetriebs in den 70er Jahren: "Damals richteten wir fünf Feste mit hohem Arbeitsaufwand aus. Es gab keine Pflichtstunden. Alle, neben Eltern viele Bewohner, packten mit an und zeigten ihre Mitverantwortung." Eine der Mütter, Nadine Schmitt, sprach sich für die Beibehaltung der bisherigen Form aus. Zu überlegen sei, ob die Zahl der Helfer bei den Feststationen minimiert werden könnte, vor allem dann, wenn die Kinderzahl und damit die der Eltern sinkt. Christoph Stürmer stärkte diese Haltung: "Das System hat zwar einen sanften Zwang, garantiert aber hohen Standard." Frank Herbst dachte an seine Kindheit zurück: "Wir haben einst die schönen Feiern genossen. Das wollen wir auch unseren Kindern gönnen."

Kasse weist ein Minus auf

In der Jahresversammlung beleuchtete Bettina Seufert das Finanzwesen. Auf der Habenseite waren Erziehungsbeiträge von 35 000 Euro und Beiträge der 160 Mitglieder von 1900 Euro zu verzeichnen. Bei den Ausgaben fielen neben vor allem Neuanschaffungen zu 34 000 Euro an. Sie flossen zum größten Teil in die neue Kleinkindgruppe. "Das Jahr schloss mit einem Minus von 7500 Euro ab." Einige Zuwendungen stehen noch aus.
Die stellvertretende Vorsitzende, Simone Herbst, ging auf die Kleinkindgruppe ein, für die Aufenthalts- und Ruheraum neu hergerichtet wurden. "Wertvolle Anregungen holten wir uns in Sennfeld." Seit September läuft sie - einschließlich Mittagessen, das zwei Mütter an zwei Wochentagen frisch zubereiten. Das Kindergartenareal erhielt einen neuen Maschendrahtzaun. Nach brandschutztechnischer Überprüfung entstand ein Feuer schutzplan plus Fluchtweg. Elternbeiratsvorsitzende Christine Suckfüll ergänzt: "Für das Maifest sammeln wir Preise für eine Tombola und planen einen Kuchenverkauf am Ostersonntag."

"Der Kindergarten kann sich sehen lassen", sagte Pfarrer Balthasar Amberg. Dem schloss sich Bürgermeister Siegfried Erhard (CSU) an. Der Vorstand führe einen Betrieb mit mehr als 200 000 Euro Umsatz: "Da sind Verantwortung und Weitsicht gefragt." 830 000 Euro stelle die Gemeinde für Aufwendungen der vier Kindergärten bereit.

Sanierung zurückgestellt

Wegen des Heimatfestes verzichtet der Kindergarten auf das Sommerfest, gab Vorsitzender Martin Greubel weiter, zumal mit den Kulturtagen am 2. und 3. Oktober weitere Aufgaben warten. "Zurückstellen mussten wir die Sanierung der Sanitäranlagen, da wir die Kleinkindgruppe vorzogen und nun das Heimatfest wartet", ergänzte er. Ein Lob gab es für die Erzieherinnen: "Für alle Situationen mit Buchungszeiten und Personalveränderungen seid ihr bereit, die Arbeitszeiten anzupassen. Das verdient größten Respekt."